7 Rezepte für natürliche Verwöhn- und Heilbäder

Ein warmes Bad zur Entspannung ist gut für Körper und Seele. Hier findest du Rezepte für gesunde Verwöhnbäder mit natürlichen Zutaten, die du wahrscheinlich schon im Haus hast.von Dennis Wong [CC-BY-2.0]

Für ein entspannendes, sinnliches oder gar heilendes Pflegebad fehlt uns heute meist die Zeit. Immer öfter kommt die (fraglos wassersparendere) Dusche zum Einsatz. Dabei schenken wir uns durch ein 20-minütiges Vollbad nicht nur wohlige Entspannung, sondern auch mehr Achtsamkeit für unser körperliches Befinden. Eine zusätzliche, kurze Auszeit nach dem Bad hilft bei der Regenerierung des Kreislaufs wie nach einem Saunagang.

Im Handel werden zu diesem Zweck zahllose Badezusätze mit den unterschiedlichsten Wirkungsweisen angeboten. Warum aber nicht gleich den eigenen Badezusatz aus natürlichen Zutaten selbermachen? Du weißt genau, was drin ist und kannst die Zusammensetzung gezielt auf deine aktuellen Bedürfnisse abstimmen.

Selbstgemachte Bäder bringen noch weitere nachhaltige Aspekte mit sich. Sie verursachen weniger Müll, enthalten keine bedenklichen oder unnützen Inhaltsstoffe und sind um einiges günstiger oder sogar kostenlos, wenn du die Zutaten beim nächsten Spaziergang in der Natur sammelst. Die nachfolgenden, heilenden und pflegenden Bäder geben dir viele Anregungen, bestimmt hast du noch zahlreiche weitere Ideen.

1. Durchblutungsförderndes Bad mit Bittersalz

Mit einer guten Durchblutung wird dein Körper optimal mit allen zur Verfügung stehenden Nährstoffen versorgt, Bluthochdurck gesenkt und das Risiko zu Arterienverkalkung verringert. Als durchblutungsfördernde Bäder eignen sich entweder kalte und warme Kneippbäder, oder auch Bäder mit Zutaten wie Rosmarin, Apfelessig, Kastanien oder Bittersalz. Durch Bürstenmassage wird zusätzlich die Durchblutung angeregt.

Das in seiner Wirkung vielseitigste Vollbad stellt das Bittersalzbad dar. Dank seines hohen Magnesiumgehalts kann es andere häufig auftretende Beschwerden lindern, z.B:

  • Lösen von Verspannungen
  • Regeneration von Zellverletzungen wie beim Muskelkater
  • schnelleres Abklingen von Schwellungen und Blutergüssen
  • Entschlackung bzw. Entgiftung

Für ein Bittersalzbad benötigst du nicht viel:

Beide Zutaten werden dem Bad bei etwa 37-38 °C zugegeben und vermischt. Genieße die durchblutungsfördernde und entspannende Wirkung, die du vielleicht nach dem Sport oder einem langen Arbeitstag mit Nackenverpannungen benötigst. Die Dauer sollte nicht über 20 Minuten liegen.

2. Entzündungshemmendes und heilendes Hautpflegebad

Das bekanntesteste Heilkraut gegen Entzündungen ist die Kamille, die durch ihre antibakterielle Wirkung auch oft bei Wunden, Dermatitis oder Akne als Teilbad oder Umschlag angewendet wird.

Für ein Vollbad benötigst du ungefähr drei Beutel Kamillentee (alternativ 100 g lose Kamillenblüten). Wenn du eine wirklich stark entzündungshemmende Wirkung mit hautaustrocknende Eigenschaften wünscht, kannst du bis zu 500 g lose Blüten verwenden.

Die Kamillenteezusätze werden mit drei Litern kochendem Wasser aufgebrüht und sollen dann 30 Minuten ziehen, bevor sie als starker Tee abgesiebt zum Badewasser hinzugefügt werden. Das Bad sollte nicht länger als 20 Minuten andauern und die Temperatur zwischen 35 °C und 38 °C betragen.

An Stelle von Kamille kannst du auch weitere Zutaten nutzen, um dieselbe Wirkung zu erzielen. Milch-, Haferflocken- oder Weizenkleiebäder helfen ebenso bei trockener Haut, Ekzemen, Neurodermitis und Schuppenflechte sowie sensibler Kinderhaut. Diese vier heilenden Zutaten ermöglichen, jede für sich genommen, unkomplizierte und feuchtigkeitsspendende Anwendungen, die in diesem Beitrag mit Rezepten für pflegenden Kinderbäder beschrieben sind.

3. Stoffwechselanregendes und entschlackendes Hautpflegebad

Die Haut ist unser größtes Auscheidungsorgan und zeigt Stoffwechselprobleme oft durch ein unreines und problematisches Aussehen. Unabhängig davon, ob Hautprobleme oder eine Entschlackungskur im Vordergrund stehen, bilden Sole, Natron oder Kieselsäure die passende Zugabe, um den Stoffwechsel und die Ausscheidung von Giftstoffen anzuregen.

Mit einem solehaltigen Bad aus Totem-Meer-Salz kannst du der Haut bei Neurodermitis, Schuppenflechte sowie Akne Linderung verschaffen. Die in hohem Maße enthaltenen Mineralstoffe Magnesium, Kalium, Kalzium, Brom und Jod leisten hier einen positiven Beitrag. Abhängig vom Umfang deiner Beschwerden reichen 500 g meist schon aus. Eine Steigerung bis 1.500 g ist möglich und entspricht etwa einem Drittel des Salzgehaltes im Toten Meer. Auch hier gilt wieder die Badetemperatur von 38 °C und die Dauer von 20 Minuten, die nicht überschritten werden sollten.

Eine Anleitung zum hautreinigenden Natronbad findest du hier.

4. Hautstraffendes Erfrischungsbad

Hautstraffende und erfrischende Wirkung haben grüner oder schwarzer Tee, Rotwein, Sekt, Apfelessig, Zitronensaft und Pfefferminze, um nur einige zu nennen.

Ein Highlight an schwülen und heißen Tagen stellt das wohlriechende Bad aus Pfefferminze dar. Es erfrischt, stärkt und mobilisiert deine Kräfte. Auch bei häufigen Schweißausbrüchen in den Wechseljahren ist dieses Bad geeignet, um einen langanhaltenden, kühlenden Effekt zu erzielen.

Für ein Pfefferminzvollbad benötigst du:

  • 100-200 g Pfefferminzblätter
  • 4-5 Liter Wasser
  • optional ca. 150 g Rosmarin am Stängel für mehr Durchblutung
  • optional 250 ml frisch gepressten Zitronensaft

Und so wird das Erfrischungsbad zubereitet:

  1. Blätter, Stängel und Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen, 12-15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und absieben.
  2. Den Pfefferminzsud sowie ggf. Zitronensaft zum Badewasser hinzugeben, das zwischen 25 °C und 38 °C warm sein sollte. Fertig ist dein erfrischendes Vollbad.

Eine Alternative zur Resteverwertung möchte ich hier noch erwähnen. Obwohl ein Champagnerbad ähnlich teuer wie ein Geldbad von Dagobert Duck wäre, reichen schon ein bis drei Gläser Rotwein oder Sekt aus. Schütte deine Partyreste oder korkelnden Rotweine nicht einfach weg, sondern nutze sie für ein luxuriöses Bad, denn die darin enthaltenen Polyphenole sind Antioxidantien und wirken wie ein Anti-aging-Bad. Es kann Sommersproßen und Altersflecken reduzieren, reinigt porentief, zieht Zellen zusammen und bereitet so eine sehr glatte Haut.

5. Entspannungsbad mit Heilkräutern

Heute gehören Hektik und Stress schon zum Alltag und nicht jeder hat am Ende eines ereignisreichen Tages noch Energie für ausgleichenden Sport. Mühelos gelingt dir allerdings das Abschalten mit einem sinnlichen und verwöhnenden Antistressbad, das außerdem zu einem erholsamen Schlaf verhilft. Heilpflanzen wie Fichtennadeln, Lavendel, Lindenblüten oder Orangenschalen eignen sich als Zusatz. Eine besonders sinnliche und pflegende Variante stellt das Rosenbad dar, welches du am Ende dieses Beitrages findest.

Fichten und Kiefern stehen uns das ganze Jahr über zur Verfügung. Finde heraus, wie du sie für deine Gesundheit richtig anwendest.

6. Erkältungsbad mit Thymian

Stets beliebt sind Vollbäder während der Erkältungszeit. Vorbeugend oder begleitend als Inhalation bieten sie erwärmende, schleimlösende oder auch hustenlindernde Eigenschaften. Bekannt für lindernde Unterstützung ist die Zugabe von Eukalyptus und Rosmarin, aber auch Thymian findest du häufig in fertigen Erkältungsbädern.

Thymian hilft außerdem bei erkältungstypischen Gliederschmerzen und Einschlafproblemen. Auch bei Ekzemen und unreiner Haut profitiert man von diesem Bad. Bei bestehender Schwangerschaft sollte auf Thymian jedoch verzichtet oder zumindest die Menge reduziert werden.

Folgende Utensilien werden für das Thymianbad gebraucht:

  • 2 EL Thymian
  • Waschlappen oder eine Socke
  • Bindfaden

Zubereitung des Thymianbades:

  1. Kräuter in den Waschlappen füllen und mit dem Faden luftig, möglichst an der Öffnung zubinden.
  2. Dem eingelassenen Badewasser zugeben und während des Bades ab und zu ausdrücken, um die Wirkstoffe optimal herauszulösen. Ein Abreiben des Körpers mit dem Beutel hilft zusätzlich bei einer intensiven Aromaverteilung.
  3. Nach 15 Minuten das Bad beenden und eine Nachruhezeit von 30 Minuten einhalten.

7. Wärmendes Bad mit Ingwer

Richtig durchfroren sehnt man sich nach einem langanhaltenden, erwärmenden Bad. Wichtig für wärmende Bäder ist, dass die Temperatur des Badewassers dem noch kalten Körper angepasst wird und erst langsam durch stufenweise Zugabe von heißem Wasser erhöht wird.

Zum Erwärmung empfiehlt sich die Beigabe von Ingwer oder alternativ auch die ätherischen Öle der Fichtennadel, die ähnliche Eigenschaften besitzen.

Für ein 15-minütiges, erwärmendes Ingwerbad benötigst du:

  • 2 cm großes Stück Ingwer
  • 1 Liter Wasser

So wird der Badezusatz gemacht:

  1. Die Wurzel in Scheiben schneiden, im Wasser zum Kochen bringen und 5-10 Minuten zugedeckt weiter köcheln lassen.
  2. Absieben und dem nur etwa zur Hälfte eingelassenen Badewasser zugeben.
  3. Die Badewanne nun langsam mit wärmerem Wasser bis auf maximal 38 °C auffüllen.

Ingwer kannst du auch für das Herstellen einer wärmenden Fußcreme verwenden. Wusstest du, dass man Ingwer auch leicht selber anbauen und vermehren kann?

Tipps und Hinweise

  • Kinderhaut hat spezielle Bedürfnisse. So sollten ätherische Öle wegen möglicher Reizung der Atmeorgane und Allergierisiko gänzlich entfallen. Ist die Kinderhaut nicht geschädigt, bedarf es auch lange Zeit überhaupt keine Badezusätze. Wasser ist vollkommen ausreichend.
  • Den Stoffwechsel ankurbelnde und durchblutungsfördernde Bäder sollten nicht bei Herzschwäche, niedrigem Blutdruck und Krampfadern angewendet werden.
  • Während der Schwangerschaft ist von Rosmarinbädern abzusehen.
  • Ein Vollbad kann zwischen 28 °C und 38 °C liegen und sollte nach spätestens 20 Minuten beendet werden, um den Kreislauf bei hohen Temperaturen nicht übermäßig zu belasten. Je wärmer das Badewasser ist, desto besser verteilen sich die ätherischen Öle, doch nicht jeder Körper und jeder Zusatz ist für die maximale Temperatur ausgelegt. Beachte daher dein Befinden und gegebenefalls die Angabe zum speziellen Bad.
  • Vollbäder solltest du höchstens zweimal je Woche anwenden, denn sie verstärken das Austrocknen der Haut.

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Weitere heilsame Produkte zum Selbermachen stellen wir dir in diesen Beiträgen vor:

Verwendest du selbstgemachte Bäder und was ist dein Lieblingsbad? Über Kommentare freuen wir uns und beantworten auch gern Fragen zum Thema.

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