
Räucherstäbchen selbst gemacht - rein aus natürlichen Zutaten
Mit Räucherstäbchen, der aus Asien stammenden Form des Räucherwerks lassen sich nicht nur angenehme Düfte im Raum verbreiten. Ihnen wird ebenso eine reinigende und ausgleichende Wirkung zugesprochen. Warum also nicht öfter mal die Atmosphäre genießen, die das Abbrennen der aromatischen Stäbchen bewirkt?
Leider enthalten gekaufte Räucherstäbchen oft fragwürdige chemische Zusätze und Abbrennstoffe und zeigen eine starke Rauchentwicklung. Zudem verbrennen sie schnell, sodass häufigeres Räuchern ganz schön ins Geld gehen kann. Eine Ausnahme sind die etwas dicker gerollten tibetischen Räucherstäbchen, die aus hochwertigen Kräutern und ohne Hölzchen gefertigt werden.
Probiere es stattdessen doch mal mit selbst gemachten Räucherstäbchen aus natürlichen Zutaten, die gut brennen und außerdem viel preiswerter sind als gekaufte! Wie einfach sie sich selbst herstellen lassen, erfährst du in diesem Beitrag.
Vorteile von selbst hergestellten Räucherstäbchen
Räucherstäbchen selbst herzustellen, kostet zwar etwas Zeit, hat aber viele Vorteile:
- frei von unbekannten chemischen Zusatzstoffen und giftigen Farbpigmenten
- persönliche Duftnote mit Kräutern, Pflanzenteilen und Gewürzen ganz nach Geschmack
- dezenter Duft und geringe Rauchentwicklung
- einfach herzustellen, nur das Formen bedarf ein wenig Übung
- individuelle Größe und Form
- viel preiswerter als gekaufte Räucherstäbchen
- auch Kinder können bei der Herstellung mithelfen
- schönes Geschenk, hübsch verpackt auch ohne Plastik und Tesa
Rezept für selbst gemachte Räucherstäbchen
Für die Herstellung der Stäbchen werden folgende Zutaten benötigt:
- 350 ml Wasser
- 2 gehäufte EL Weizenmehl
- 1 EL Zucker (alternativ Honig)
- ungefähr 10 EL getrocknete, zu Pulver zerkleinerte Pflanzenteile mit hohem Gehalt ätherischer Öle (z.B. Rosenblätter, Zitrusschalen, Lavendel, Salbei, Rosmarin, Zimt, Nelken, Kardamom, Wacholder). Einige der Gewürze gibt es im Handel auch schon pulverisiert zu kaufen, sodass du diesen Arbeitsschritt nicht selbst machen musst.
- 4-5 Esslöffel Harz wie selbst gesammeltes Fichtenharz, Weihrauch oder Rosenweihrauch, aber auch Myrrhe, Bernstein und Sandelholz sind geeignet (online erhältlich z.B. hier oder hier)
- optional ½ Räucherkohle-Tablette (z.B. diese), damit die Stäbchen besonders gleichmäßig abbrennen
- Holzstäbchen, zum Beispiel längs in mehrere Stücke zerteilte Schaschlikspieße aus Bambus
So wird der Mehlkleber als Bindemittel für die Pflanzenteile hergestellt:
1. Mehl und Zucker in kaltem Wasser klümpchenfrei auflösen.
2. Die Masse auf mittlerer Hitze unter ständigem Rühren zum Kochen bringen.
3. Ein bis zwei Minuten quellen lassen, bis ein fester Brei entsteht, danach abkühlen lassen.
Während der Kleber abkühlt, werden die trockenen Zutaten vorbereitet:
1. Pflanzenteile (und Kohle) am besten im Mixer zerkleinern.
2. Harz nicht mit in den Mixer geben, sondern separat im Mörser oder mit einem Messer zerkleinern, da es den Mixer verkleben würde.
3. Pflanzenteile, Kohle und Harz vermischen.
Je feiner Pflanzenteile und Harz gemahlen sind, desto besser lässt sich die Masse später rollen, und desto besser ist auch später das Abbrennverhalten.
Wenn der Mehlkleber erkaltet ist, kannst du Räucherstäbchen daraus formen:
1. Etwa einen Teil Mehlkleber mit drei Teilen der Pflanzen-Harz-Mischung vermengen, bis eine zähe Masse entsteht, ähnlich wie Knetmasse. Ist die Masse klebrig, noch mehr trockene Zutaten zugeben, fällt die Masse auseinander, Kleber ergänzen.
2. Die Masse für ein Stäbchen zunächst zu einer kurzen, dicken Rolle formen und nach und nach immer schmaler kneten und ziehen. Noch nicht rollen!
3. Erst, wenn sich die Rolle einer Räucherstäbchenform annähert, auf Wunsch ein Stäbchen hineindrücken und die Masse darum kneten. Erst jetzt rollen, um ein gleichmäßig geformtes Stäbchen zu erhalten. Falls die Röllchen beim Bearbeiten zu trocken werden, kannst du sie zwischendurch leicht mit Wasser oder etwas Öl befeuchten. Sind sie hingegen zu feucht, dann mische etwas mehr Pflanzenpulver dazu.
4. Fertige Röllchen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und im Ofen bei zirka 50 Grad (40 Grad bei Umluft) je nach Dicke und Größe der Stäbchen für 30 bis 60 Minuten trocknen lassen.
Wenn die Räucherstäbchen komplett trocken und hart sind, sind sie fertig zur Verwendung. Stecke eines oder auch mehrere in ein Schälchen mit Sand oder verwende eine spezielle Halterung. Zum Räuchern das Stäbchen am oberen Ende anzünden.
Übrig gebliebene Räucherstäbchenmasse lässt sich noch ein bis zwei Tage im Kühlschrank lagern. Reste des Klebers lassen sich auch einfrieren.
Variationsmöglichkeiten der Räucherstäbchen
Du kannst auch Räucherstäbchen ohne Holzkern herstellen, die gleichmäßiger und mit weniger Rauch abbrennen. Um zu verhindern, dass die Masse beim Formen auseinanderbricht, empfiehlt es sich, lieber kurze, dünne Stäbchen zu rollen als dickere, lange. Je dünner die Stäbchen sind, desto besser brennen sie.
Tipp: Auch Räucherkerzen lassen sich ganz einfach selbst herstellen. Sie können zum Beispiel in einem Räuchermännchen abgebrannt werden.
Viele heimische Kräuter und Pflanzen kannst du selbst sammeln oder im Garten ernten. Auch getrocknete Teereste lassen sich so recyceln. Das Sammeln und Trocknen braucht natürlich seine Zeit, aber auch das kannst du mit deinen Kindern spielend ein paar Tage vorher machen.
Viel Spaß beim Herstellen und Ausprobieren deiner Räucherstäbchen!
Diese und weitere kreative Geschenkideen findest du auch unserem Buch:
Hast du schon einmal Räucherstäbchen selbst hergestellt? Teile deine bevorzugten Kräuter- und Duftmischungen in den Kommentaren!
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