
Einmal-Teebeutel adé - wiederverwendbare Teebeutel aus Stoff selber nähen
Mmh, frisch aufgebrühter, loser Tee – da kann ein langweiliger Teebeutel geschmacklich einfach nicht mithalten! Oft landen in den verkaufsfertigen Beuteln nur stark zerkleinerte Teeblätter oder sogenannter Teestaub. Das beeinträchtigt den Geschmack. Das volle Aroma erhältst du nur bei der losen Variante. Noch dazu kannst du mit selbst zusammengestellten Teemischungen jede Menge Geld sparen und sie ganz auf deine eigenen Vorlieben abstimmen. Gründe lieber losen Tee als fertige Teebeutel zu verwenden gibt es also genug.
Für die kleinen Beutel spricht allerdings, dass sie super praktisch in der Handhabung sind und immer in tassengerechten Portionen bereitliegen. Die umweltfreundliche Lösung zum Selbermachen und Wiederverwenden sind kleine, selbstgenähte Stoffbeutel, die Einmal-Teebeutel perfekt ersetzen. Sie können – im Gegensatz vielleicht zu einer Teezange oder einem Teeei – gleich in mehreren Portionen vorbereitet und auch verschenkt werden. Klingt aufwendig? Ist es ganz und gar nicht! Hier kannst du nachlesen, wie ich ganz einfach aus ein paar Stoffresten, Garn und alten Knöpfen wiederverwendbare Stoff-Teebeutel gezaubert habe.
Teebeutel nähen
Für deine selbst genähten Teebeutel ist es wichtig, dass du einen feinmaschigen, aber trotzdem durchlässigen Stoff verwendest. Kunstfasern sollten nicht enthalten sein, da diese nicht hitzebeständig sind. Ein leichtes Baumwoll- oder Leinenshirt, das du aussortiert hast, ist bestens geeignet.
Für einen Teebeutel brauchst du:
- 12 x 16 cm großes Stoffrechteck
- etwa 40 cm langes Garn oder Schnur
- Knopf zum Beschweren der Schnur
- Nähmaschine
- Abstecknadeln
- Nähgarn
So gehst du vor:
1. Das Stoffrechteck quer und mit der Beutelinnenseite nach oben vor dich hinlegen. Am oberen Rand etwa einen Zentimeter umschlagen und mittig in die Falz die Schnur legen. Die umgeschlagene Kante abstecken.
2. Mit der Nähmaschine eine einfache Naht auf die Kante setzen. Die Abstecknadeln wieder entfernen. Tipp: Damit die Säckchen noch länger halten, können sie auch mit einer Zickzacknaht versäubert werden. So fransen die Stoffkanten weniger schnell aus.
3. Das Stoffrechteck wie ein Buch zusammenschlagen. Dabei darauf achten, dass die Beutelinnenseite außen ist. Die offene Seiten- und die Unterkante des Beutel zunähen. Dabei kurz unter der Schnur ansetzen, da diese beweglich bleiben soll, und beim Übergang von Seiten- zu Unterkante nur kurz das Nähfüßchen anheben und den Stoff um 90° drehen.
4. Die Nahtenden abschneiden und den Beutel auf rechts drehen. Um auch die kleinen Ecken gut ausstülpen zu können, kannst du mit dem Ende eines Bleistiftes nachhelfen.
5. Damit die Schnur bei der Teezubereitung nicht in die Tasse rutscht, hilft es, sie mit einem Knopf oder etwas Ähnlichem zu beschweren. Gut festknoten.
In größeren Größen (zum Beispiel aus einem 18 x 24 cm großen Stoffrechteck) lassen sich auf die gleiche Weise Beutel für eine ganze Kanne herstellen. Oder du verwendest sie für Badezusätze. Deiner Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Tipp: Du kannst Stoffteebeutel auch ohne Nähen herstellen. Sie sind schnell gemacht und zum Beispiel als Last-Minute-Mitbringsel aus der Küche geeignet.
Teekochen mit dem eigenen Beutel
Wenn du fertig bist mit Nähen und der verwendete Stoff vorher auch schon gewaschen war, kannst du direkt mit dem Teeaufbrühen loslegen. Dabei gilt vor allem für Kräuterteesorten:
- Eine esslöffelgroße Menge der getrockneten Kräuter in den Beutel stecken, diesen zuziehen und mit den Fingern vorsichtig zerkrümeln.
- Mit etwa 250 ml kochendem Wasser übergießen und abgedeckt mindestens 10 Minuten ziehen lassen.
Bei Grün- oder Schwarzteesorten ist die Ziehzeit deutlich kürzer. Je nach Aufguss zwei bis fünf Minuten. Ob dein Tee fertig ist und nicht zu bitter, lässt sich aber mit ein bisschen Erfahrung ganz gut an der Farbe erkennen.
Deinen Teebeutel waschen
Verwendest du immer ähnliche Kräuterteesorten, reicht es völlig aus, wenn du deinen Teebeutel nach der Verwendung einfach unter fließendem Wasser ausspülst und ihn zum Trocknen aufhängst. Sollte er allerdings einmal richtig verfärbt sein, kannst du ihn einige Minuten in Zitronensaft einweichen und danach mit Seife oder selbst gemachtem Spülmittel auswaschen. Natürlich kannst du auch zwei selbstgemachte Teebeutel parallel verwenden – zum Beispiel einen für Kräutertee und einen für Schwarztee – damit du die Beutel möglichst selten reinigen musst.
Deine eigenen Teemischungen
Wenn schon ein selbst genähter Teebeutel, dann doch auch eigens zusammengestellte Teemischungen, oder? Melisse, Lavendel und Johanniskraut eignen sich zum Beispiel hervorragend für einen Entspannungstee, Holunderblüten, Lindenblüten, Thymian und Fenchel wirken gemeinsam wahre Wunder gegen eine Erkältung und Apfelschalen, Himbeerblätter und Melisse geben einen super Kindertee ab. Brennnessel zur Entschlackung, Pfefferminze bei Magenproblemen und Waldmeister bei Schlafproblemen – es gibt einfach für jedes Wehwechen den richtigen Tee.
Am besten aufbewahren lassen sich deine Teemischungen luftdicht in Schraubgläsern. Mit einem hübschen Etikett kannst du sie so auch – natürlich in Kombination mit einem deiner entzückenden selbst genähten Teebeutel – prima verschenken.
Wie findest du die Idee, deine Teebeutel ab sofort selbst zu nähen? Hast du dich schon daran versucht? Schreib deine Erfahrungen unten in die Kommentare!
Viele weitere interessante Ideen, wie sich Stoffe von alten Kleidern upcyceln lassen, findest du auch in unserem Buch:
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