Räucherkerzen selber machen – für individuellen Duft aus dem Räuchermännchen

Spätestens im Advent ist es wieder Zeit, das Räuchermännchen aus dem Schrank zu holen und Räucherkerzen anzuzünden. Aber auch schon im Herbst und an kühlen Sommertagen, wenn es draußen nass und regnerisch ist, sorgt der Räucherduft für gemütliche Stimmung. Dabei können an einem Abend schon einige Räucherkerzen verbraucht werden.
Statt immer wieder Nachschub für viel Geld zu kaufen, kannst du die kleinen Räucherkegel auch einfach selbst herstellen und Geld sparen. Gleichzeitig lassen sich mit selbst kreiertem Räucherwerk genauso wie mit Räucherstäbchen ganz besondere, stimmungsvolle Gerüche nach Hause holen, und es duftet es so, wie es dir am besten gefällt.
Räucherkerzen selber machen
Der Brauch des Räucherns mit Kerzen stammt aus dem Erzgebirge, wo auch die traditionellen Räuchermännchen hergestellt werden. Sie dienten ursprünglich als Abdeckung der glimmenden Kerze und als Schutz vor Feuer. Allerdings ist es auch möglich, Räucherkerzen, genauso wie Räucherstäbchen, unter Aufsicht offen abbrennen zu lassen, um den Duft von Weihrauch und anderen Baumharzen sowie Kräutern in der Wohnung zu verbreiten.
Für die Herstellung der Räucherkerzen mit individuellem Duft benötigst du:
- 50 g Räucherkohle
- 10 g Duftstoffe wie z.B. 7 g gemahlener Weihrauch und 3 g gemahlenes Sandelholz (Räucherwerk erhältst du online zum Beispiel hier oder hier.)
- 1 EL Speisestärke
- 200 ml Wasser
Tipp: Alternativ kannst du als Duftstoffe eine eigene Mischung aus anderen Räucherharzen wie etwa selbst gesammeltes Fichtenharz, Hölzern und Pflanzenteilen, zum Beispiel Zedernholz, Palo Santo, Salbei, Myrte oder Wacholder herstellen. Auch einige Tropfen ätherischer Öle und Küchengewürze wie Zimt oder Nelken können zugegeben werden
So werden kleine Räucherkegel daraus gemacht:
- Aus Speisestärke und Wasser ein Bindemittel herstellen, das die weiteren Zutaten der Räucherkerzen zusammenhält. Dafür die Speisestärke zuerst mit zwei bis drei Esslöffeln Wasser mischen.
- Den Rest des Wassers in einem Topf zum Kochen bringen. Speisestärke-Wasser-Gemisch zugeben und etwa eine Minute kochen lassen, bis die Flüssigkeit leicht zähflüssig wird. Abkühlen lassen.
- Die Räucherkohle in einer Kaffeemühle oder mit einem Mörser mahlen. Falls du die Harze und das Sandelholz nicht gemahlen erhältst, kannst du sie ebenso zerkleinern.
- Räucherkohle, Harze, Pflanzenteile und eventuell ätherische Öle in eine Schüssel geben.
- Das Stärke-Bindemittel esslöffelweise zugeben und alles vermischen, bis ein fester, knetbarer Teig entsteht. Falls der Teig zu flüssig geworden ist, einfach noch mehr Kohle und Pflanzenmaterial zugeben.
Tipp: Reste des Bindemittels nicht wegwerfen! Sie können als ungiftiger Bastelkleber für Kinder verwendet werden.
- Aus dem Teig kleine Kegel formen und auf ein Brettchen oder Backblech setzen.
- Etwa zwei Tage lang durchtrocknen lassen. Alternativ auf der Heizung oder bei 50 °C im Backofen mit leicht geöffneter Ofentür trocknen lassen. Dann dauert es nur einige Stunden, bis die Kerzchen trocken sind.
Räuchern mit selbst gemachten Räucherkerzen
Um die selbst gemachten Räucherkerzen zu verwenden, werden sie wie herkömmliche Räucherkerzen auf eine feuerfeste Unterlage oder auf das untere Teil eines Räuchermännchens gestellt und an der Spitze angezündet, bis sie glimmen. Das Oberteil vom Räuchermännchen aufsetzen oder die Kerze offen abbrennen lassen. Beim offenen Abbrennen empfiehlt es sich, Zugluft zu vermeiden, da die Räucherkerze sonst zu schnell verglüht oder sogar einen Brand verursachen könnte.
Tipp: Wie wäre es, gleich eine größere Menge an Räucherkerzen oder kleinen Duftkerzen in verschiedenen Duftrichtungen für einen müllfreien Adventskalender herzustellen?
Mit diesem Rezept kannst du auch Räucherstäbchen selber machen. Stecke sie zum Abbrennen in eine spezielle Halterung oder ein Schälchen, das mit etwas Sand gefüllt ist.
Diese und weitere Ideen für kreative Geschenke zum Selbermachen findest du auch in unserem Buch:
Wie sorgst du für stimmungsvollen Duft in der dunklen Jahreszeit? Wir freuen uns über deine Anregungen in einem Kommentar!
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Ich habe vor ein paar Tagen Räucherkegel gemacht. Ich habe Holzkohle verwendet uns Weihrauch. Die Karzel glühen nicht durch und gehen schnell wieder aus. Was kann die Ursache sein? Ich habe sie extra noch mal getrocknet. Glaub nicht, dass da noch eine Restfeuchte ist.
Ich habe das Rezept einfach mal mit Holzkohle ausprobiert. Habe einmal als Duftstoff versuchsweise ein Paket Lebkuchengewürz und alternativ bei einem Teil ätherisches Orangenöl zugefügt,
Beim Trocknen hat alles sehr gut geduftet.
Die Räucherkerzen brennen gut ab, “duften” aber leider nur nach abgebrannter Holzkohle :(
Hallo Annette, auf Fragen eine nette und gute offene Antwort.
Toll
Viele Grüße Max
Tolle Idee,
für wieviele Räucherkerzen ist denn das Rezept ?
Hallo Petra,
je nach Größe erhältst du ungefähr 20 Räucherkerzen.
Liebe Grüße!
Hallo😊
Welche räucherkohle wird hier verwendet? Ich habe nur die selbstzündende zu Hause. Kann ich diese nehmen?
Hallo Babs,
selbstzündende Räucherkohle ist bestens geeignet für die Räucherstäbchen – dann gehen sie nicht so schnell aus.
Liebe Grüße!
Hallo Annette,
Ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe aber die Kerzen wollen einfach nicht brennen…. 😒🤔
Hallo Babs,
die Räucherkerzen sollen gar nicht brennen, sondern nur ganz leicht glimmen und dabei qualmen. Falls das nicht der Fall ist, waren sie vielleicht noch nicht gut genug durchgetrocknet?
Liebe Grüße!
Hallo zusammen,
ein guter Tipp, den ich beim Räucherkerzenherstellen in Neuhaus (Huss) gelernt habe, wertet dieses Rezept eventuell auf:
Vanillezucker
Wie viel kann ich auch nur schätzen, aber ein Päckchen für dieses Rezept dürfte reichen. Das ergibt (bereits ohne Duftstoffe) einen süßen, karamelligen Duft beim verglühen, den ich sehr angenehm finde. In Verbindung mit Weihrauch, Lavendel oder Myrrhe ist das sehr wohlduftend.
Ich persönlich mag es, je zuckriger es riecht, gerade in der Weihnachtszeit.
LG 🙋🏻♀️
Hallo zusammen, ich lese viel in smaricular und habe schon so vieles nachgemacht. Es macht viel Spass.
Nun habe ich aber eine Frage: Ich habe heute einen Artikel über Duftstoffe, Duftkerzen uws. gelesen. Dort wurde geschrieben, dass diese Stoffe krebserregend sind. Können sie mir dies bestätigen?
Vielen Dank für ihre Inspirationen und ihre Antwort.
Hallo Mitzi,
insbesondere beim starken Erhitzen oder Verbrennen ätherischer Öle werden Stoffe freigesetzt die ungesund und sogar krebserregend sein können. Dazu haben wir einen separaten Beitrag: https://www.smarticular.net/duftlampe-gesundheit-raumduft-aroma-diffuser-aetherische-oele/ Aber auch durch das Abrennen von Kerzen und Räucherkerzen, durch Gasherde, Kochen und Braten sowie durch Zigaretten werden Schadstoffe, wie zum Beispiel Feinstaub, in die Luft abgegeben. Es empfiehlt sich daher, den Rauch von Räucherkerzen nicht direkt einzuatmen und den Raum vermehrt zu lüften. Wer besonders empfindlich reagiert, sollte auf das Räuchern eventuell verzichten.
Liebe Grüße, Annette
Habe die Räucherkegeln gestern ganz schnell selber gebastelt, über den Kamin getrocknet und heute schon damit unsere Wohnung beduftet. Einfach super, vielen Dank für den Tipp, LG Christa
Ich habe nach diesem Rezept Räucherkerzen hergestellt. Leider habe ich nur Weihrauch und kein Sandelholz gehabt. Ich Kohletabletten aus Schnellzünderkohle zermahlen, die wird zum Räucherm von Harzen empfohlen.
Leider zünden die Kegel mit extremer Rauchentwicklung und glühen nicht langsam durch. Woran kann das liegen? An der Kohle? Oder ist zu viel Weihrauch in der Mischung?
Hallo Linda,
schwer zu sagen. Ich vermute, dass die Schnellzünderkohle dazu führt, dass die Räucherkerzen zu schnell verglühen, an der Auswahl der Duftstoffe dürfte es eigentlich nicht liegen. Wichtig für ein langsames und gleichmäßiges Abbrennen ist außerdem, dass die Räucherkerzen vor Zugluft geschützt stehen, zum Beispiel in einem Räuchermännchen.
Liebe Grüße, Annette
Liebe Annette,
danke für Deine schnelle Antwort!
Im Räuchermann stehen die Kerzen und trotzdem ist der gesamte Raum mit Rauch vernebelt. Dafür riecht es auch sehr schön nach Weihrauch :D
Ich werde die nächsten etwas kleiner machen und vielleicht investiere ich noch einmal in neue Kohle.
Liebe Grüße,
Linda
Vielen Dank für diese tolle Idee!
Ich frage mich ein bisschen, ob ich Baumharz, Gewürze etc. in einem Steinmörser gut zerkleinern könnte und wie ich ihn dann am besten Wäsche, damit die Gewürze für’s nächste Curry dann nicht unbedingt nach Harz schmecken :-D Habt ihr da vielleicht Tipps? :)
Danke euch!
Hallo Ina,
um Harzreste zu entfernen gibt es zum Glück einen sehr wirksamen Trick: Reibe den Mörser mit etwas Butter oder Margarine ein und spüle ihn nach kurzer Einwirkzeit mit heißem Wasser aus. Der Trick funktioniert übrigens auch bei Textilien und an den Händen.
Liebe Grüße, Annette
Hallo Susanne,
Räucherkohle ist mit leicht entzündlichen Zutaten (zum Beispiel Kaliumnitrat oder Magnesiumsulfat) versehen. Sie lässt sich sehr leicht anzünden und glüht gut durch.
Liebe Grüße, Annette
Mir ist das Besondere an der Räucherkohle nicht ganz klar. Kann ich dafür auch herkömmliche Holzkohle (1a Qualität direkt vom Köhler aus dem Harz) nehmen? Die hätte ich nämlich daheim?