Hausmittel gegen Dehnungsstreifen: Natürlich durch die Schwangerschaft
Nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch durch Wachstumsschübe sowie Gewichts- oder Hormonschwankungen ist die Haut besonderen Belastungen ausgesetzt. Kleine Risse in der Unterhaut – vor allem an Bauch, Beinen, Po und Brust – treten als sichtbare Dehnungsstreifen hervor. Das ist zwar nicht gesundheitsschädigend, wird aber oft als unschön empfunden und führt zu Unwohlsein. Teure Laser- oder Mikroneedling-Behandlungen sowie die häufig empfohlenen Vitamin-A-Säure-Cremes können zwar helfen, werden aber aufgrund ihrer möglichen Nebenwirkungen von vielen als abschreckend empfunden.
Viel gesünder und preiswerter ist es, mit einfachen Hausmitteln den Streifen schon vor besonderen Belastungssituationen entgegenzuwirken! Einige der folgenden Tipps können auch angewendet werden, um bestehende Streifen verblassen zu lassen. Sie sind im Gegensatz zu gekauften Cremes und Ölen frei von bedenklichen Zusatzstoffen.
1. DIY-Massageöl mit Mandarinenöl
Ätherisches Mandarinenöl wirkt sich nicht nur positiv auf die Stimmung aus, sondern auch auf die Haut. Seine durchblutungsfördernde Wirkung kannst du in einem selbst gemachten Massageöl nutzen.
Benötigte Zutaten:
- 20 ml Mandel– oder Jojobaöl
- 10 ml Traubenkernöl
- 5-10 Tr. ätherisches Mandarinenöl
- Leeres Schraubglas oder besser eine Braunglasflasche mit 50 ml Fassungsvermögen
Alle Zutaten in die Braunglasflasche geben und schütteln. Zur täglichen Anwendung einfach ein paar Tropfen auf die betroffenen Stellen geben und einmassieren. Besonders gut wirkt eine Zupfmassage, bei der die Haut zwischen zwei Fingern und in kurzen Abständen leicht nach oben gezogen und dadurch noch besser durchblutet wird. Diese Massageart ist allerdings ab der 36. Schwangerschaftswoche im Bauchbereich nicht mehr zu empfehlen.
2. Heilkräuter der Natur: Gänseblümchenöl
Wenn du die Heilkräuter der Natur nutzen möchtest, um deine Haut elastischer und widerstandsfähiger zu machen, kannst du dir ein Mazerat aus frischen Gänseblümchenblüten selbst herstellen und damit eine Ölmassage durchführen. Durch die enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe wird die Haut an Bauch, Beinen, Po und Brüsten geschmeidiger, was Dehnungsstreifen besonders gut vorbeugt.
Tipp: Die zarten Blüten, die fast ganzjährig auf nahezu jeder Wiese zu finden sind, lassen sich noch zu vielen weiteren heilenden Kosmetikprodukten weiterverarbeiten.
3. Belly Butter gegen Dehnungsstreifen
Ebenso gut geeignet, um in Belastungssituationen Dehnungsstreifen vorzubeugen, ist ein selbst gemachte Belly Butter, die als reichhaltige Creme täglich auf betroffene Stellen aufgetragen und einmassiert werden kann.
4. Kompressen mit Frauenmantel
Wenn Dehnungsstreifen hormonell bedingt sind, zum Beispiel während der Schwangerschaft, ist Frauenmantel die beste natürliche Wahl. Diesem Kraut wird nachgesagt, mit seinen Wirkstoffen, die dem weiblichen Sexualhormon Progesteron ähneln, ausgleichend und regulierend auf den gesamten weiblichen Organismus zu wirken.
Mach dir die Kraft des Frauenmantels am besten mit wohltuenden Kompressen zunutze, und gehe dabei wie folgt vor:
- Etwa vier Esslöffel des frisch gesammelten, blühenden Krautes samt Blüten und Blättern mit etwa einem Liter kochendem Wasser übergießen, sieben bis zehn Minuten ziehen lassen und danach abseihen. Getrocknet erhältst du Frauenmantel-Tee in der Apotheke, im Reformhaus oder online.
- Kleine Baumwoll- oder Handtücher in dem Sud tränken und auf eine der Haut angenehme Temperatur abkühlen lassen.
- Auf die Hautpartien auflegen, die besonders anfällig für Dehnungsstreifen sind, und etwa 15 Minuten einwirken lassen. Danach vorsichtig trocken tupfen.
Am besten wirken Frauenmantelkompressen, wenn sie zweimal täglich angewendet werden. Kombiniert mit pflegenden Ölmassagen kann aber auch eine nur gelegentliche Anwendung sehr effektiv sein.
5. Wechselduschen, Bürstenmassagen und Peelings
Auch ein festes Bindegewebe und ein reger Stoffwechsel wirken sich in Verbindung mit einer Vorsorge für Dehnungsstreifen positiv aus. Um diese Prozesse zu unterstützen und alle Hautebenen langfristig zu kräftigen, kannst du Wechselduschen, Bürstenmassagen und Peelings durchführen. Sie alle lassen sich leicht in die Morgenroutine integrieren und führen ganz nebenbei nicht nur zu einem schöneren Hautbild, sondern stärken gleichzeitig das Immunsystem, machen wacher und frischer.
6. Aloe-vera-Gel
Dass Aloe-vera-Gel ein echtes Allheilmittel für viele Hautleiden ist, wissen wahrscheinlich bereits die meisten. Das reine Gel, das du auch aus der Pflanze selbst gewinnen kannst, spendet der Haut Feuchtigkeit und macht sie elastisch, was die unbeliebten Risse in der Haut gar nicht erst entstehen lässt.
Auch zur Reduzierung bereits vorhandener Dehnungsstreifen kann Aloe-vera-Gel genutzt werden, da es regenerativ auf die oberen Hautschichten wirkt. Dafür am besten mit feuchten Händen eine kleine Portion gleichmäßig auf die betroffenen Stellen auftragen und einziehen lassen.
7. Bewegung
Ein kräftiges Bindegewebe kann sowohl der Entstehung von Dehnungsstreifen entgegenwirken als auch bereits vorhandene Risse weniger stark erscheinen lassen. Regelmäßige Bewegung wirkt zusätzlich unterstützend, vor allem leichte Ausdauersportarten. So können schon zwanzig Minuten Spazierengehen am Tag deutlich positiv wirken und dein Leben nachhaltig verändern – nicht nur in dieser Hinsicht!
8. Viel trinken und sich basisch ernähren
Um die Regeneration der Haut optimal zu unterstützen und das Gewebe dehnbar und vital zu halten, ist eine stets ausreichende Flüssigkeitsaufnahme unabdingbar.
Eine Übersäuerung bis hin zur Azidose (krankhafte Übersäuerung) kann das Auftreten von Dehnungsstreifen ebenso begünstigen, weswegen es sich empfiehlt, bevorzugt basische Lebensmittel in den Speiseplan zu integrieren. Wenn du säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Eier, Käse, Zucker, Kaffee, Schwarztee und Spargel reduzierst und dafür vermehrt Obst, die meisten Gemüsesorten, Pilze, Samen und Kerne zu dir nimmst, lässt sich die Ernährung ganz nebenbei basischer gestalten.
Eine Natron-Kur oder ein Esslöffel Apfelessig im morgendlichen Glas Wasser können ebenfalls helfen, einer Übersäuerung entgegenzuwirken.
9. Sonne hilft auch gegen Dehnungsstreifen
Häufig empfohlen, aber dennoch mit Vorsicht zu genießen, ist der Tipp, Dehnungsstreifen der Sonne auszusetzen. Da die feinen Risse, durch die tiefer liegende, meist hellere oder durchscheinende Haut zum Vorschein kommt, auf gebräunter Haut weniger auffallen, kann ein Sonnenbad tatsächlich helfen. Gerade bei frischen Läsionen ist die Haut dafür aber noch zu empfindlich. Generell gilt: UV-Strahlen immer nur in Maßen! Wie du dich natürlich, bestenfalls ganz ohne Sonnencreme, vor der Sonne schützen und dich langsam an sie gewöhnen kannst, wird in diesem Beitrag erklärt.
Ein kleiner Aufruf zum Schluss: Das wirkungsvollste Mittel für Schönheit ist immer noch, sich in seiner eigenen Haut wohlzufühlen! Jeder Riss und jeder Streifen trägt eine Geschichte mit sich, die es verdient, mit Stolz erzählt zu werden. Künstlerinnen wie beispielsweise Zinteta verwandeln Dehnungsstreifen in kleine Kunstwerke und rufen so zu mehr Selbstliebe auf.
Wie gehst du mit deinen Dehnungsstreifen um? Schreib uns deine Geschichte unten in die Kommentare!
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Hallo, ich möchte fragen, ob es möglich ist, ätherisches Orangenöl anstelle von Mandarine zu verwenden, da ich viel von diesem Öl habe und die Wirkungen vielleicht gleichermaßen vorteilhaft sind.
Liebe Maite, Orangenöl wirkt ähnlich durchblutungsfördernd wie Mandarinenöl. Du kannst es also ohne Bedenken ersetzen. Eine Zupfmassage verstärkt die Wirksamkeit des Massageöls. Liebe Grüße, Lisa