
Holunderblütensirup selber machen - so lässt sich das Aroma des Sommers einfangen
Der Duft von Holunderblüten zieht im beginnenden Sommer durch Parks und Gärten. Um das Aroma einzufangen und lange haltbar zu machen, ist Holunderblütensirup bestens geeignet. Bei diesem Rezept braucht der Sud nicht noch einmal aufgekocht zu werden, sodass der fertige Sirup unverfälscht nach Sommer schmeckt.
Holunderblütensirup selber machen
Damit der Holunderblütensirup das ganze Jahr lang genießbar ist, wird er mit viel Zucker angesetzt, der Schimmel und Verderbnis verhindert. Da schon ein Schluck des hochkonzentrierten Sirups ausreicht, um zum Beispiel eine große Flasche Wasser zu aromatisieren, ist die Zuckerkonzentration beim Verzehr jedoch nicht sehr hoch.
Alternativen mit weniger oder ohne Zucker, die entweder aufgekocht und heiß abgefüllt oder gekühlt aufbewahrt werden sollten, findest du weiter unten.
Für etwa 1,5 Liter Holunderblütensirup benötigst du:
- 25 Holunderblütendolden
- 1,5 kg Zucker
- 0,9 L Wasser
- ½ Bio-Zitrone
- 25 g Zitronensäure
Die Zitronensäure sorgt ebenso wie der Zucker für eine verbesserte Haltbarkeit und einen angenehm süß-säuerlichen Geschmack.
So wird der Holunderblütensirup zubereitet:
- Holunderblüten ausschütteln und so Insekten und Verschmutzungen entfernen. Nicht waschen, da sonst der aromatische Pollen weggespült wird!
- Zucker und Wasser in einem großen Topf erhitzen und kurz kochen lassen, bis die Flüssigkeit vollkommen klar ist. Etwa 10 Minuten lang abkühlen lassen.
- Zitronensäure hinzufügen und verrühren, bis sie sich aufgelöst hat. Die Holunderblüten nacheinander an den Stielen fassen und kopfüber in den Sirup tauchen. Die Zitrone in Scheiben schneiden und ebenfalls hineingeben.
- Den Topfdeckel auflegen und den Sirup drei bis vier Tage lang durchziehen lassen. Dabei gelegentlich umrühren und den immer intensiver werdenden Duft genießen :-)
- Den Sud urch ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb oder einen Nussmilchbeutel abseihen und in dicht verschließbare Flaschen abfüllen.
Der fertige Sirup wird für eine Haltbarkeit von bis zu einem Jahr am besten kühl und dunkel gelagert, zum Beispiel im Keller.
Tipp: Wer größere Mengen Blüten- oder Beerensirup aufbewahren möchte, kann auf einen Bierkasten mit geleerten Bügelverschluss-Flaschen zurückgreifen – viel günstiger als gekaufte Flaschen! Gleichzeitig ist der Sirup durch das braune oder grüne Glas vor Licht geschützt.
Rezepte für Holunderblütensirup mit weniger oder ohne Zucker
Damit Sirup ungekühlt haltbar ist, ist ein Verhältnis von Wasser zu Zucker von mindestens eins zu eins notwendig. Erst ab dieser Zuckerkonzentration wird das Wasser vollständig vom Zucker gebunden. Bei geringeren Konzentrationen können die ungebundenen wässrigen Anteile schnell schimmeln.
Wer lieber weniger Zucker verwenden oder ihn ganz weglassen möchte, braucht trotzdem nicht auf den Holundergenuss zu verzichten. Dieser Fliedersirup enthält weniger Zucker und wird zum Schluss aufgekocht und heiß abgefüllt, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Ein zuckerreduzierter Holunderblütensirup lässt sich auf die gleiche Weise herstellen.
Ein Blütensirup ganz ohne Zucker ist stattdessen mit Xylit (auch Xylitol bzw. Birkenzucker genannt) möglich und auch Fruchtsirup lässt sich mit Xylit zubereiten. Die Zuckeralternative wirkt ebenfalls konservierend, enthält dabei 40 % weniger Kalorien und ist zudem zahnschonend. Beim Erkalten des Sirups bilden sich aber leider oft Kristalle, die den Genuss stören können.
Da Xylit weniger Wasser bindet als Zucker, ist ein Wasser-Xylit-Verhältnis von 3 zu 5 empfehlenswert. Wenn weniger Xylit verwendet wird, sollte der Sirup im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb einer Woche verbraucht werden.
Tipp: Wusstest du, dass Holunderblüten nicht nur köstlich schmecken, sondern auch vielfältig heilkräftig sind? Ein Holunderblütentee wirkt beispielsweise schweißtreibend und schleimlösend bei Erkältungen und grippalen Infekten.
Welche weiteren Blüten oder Früchte verarbeitest du zu leckerem Sirup? Wir freuen uns auf einen Kommentar von dir!
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