Sirup aus Birkenzucker (Xylit): So gelingt der Sirup ohne Zucker
Wenn es beim Süßen nicht immer Zucker sein soll oder du auf den Zuckergehalt in der Ernährung achten möchtest, ist Birkenzucker eine gute Alternative mit gesünderen Eigenschaften. Und genau wie normaler Kristallzucker lässt sich auch Birkenzucker zu köstlichem Sirup verarbeiten!
Birkenzucker, auch Xylit oder Xylitol genannt, gehört zur Gruppe der Zuckeralkohole und enthält 40 Prozent weniger Kalorien als üblicher Haushaltszucker. Zudem kann er von Karies verursachenden Bakterien nicht verstoffwechselt werden und schadet deshalb nicht den Zähnen. Dabei schmeckt er ebenso süß wie Zucker und kann genauso in der Küche verwendet werden. Wie einfach du Birkenzucker zu Sirup verarbeiten kannst, der als flüssige Süße Speisen und Getränken verfeinert, erfährst du in den folgenden beiden Rezepten.
Achtung: Der Zuckerersatzstoff Xylitol ist für Hunde und Kaninchen wie auch Frettchen giftig und sollte von den Tieren ferngehalten werden.
Rezept für zuckerfreien Fruchtsirup mit Xylit
Der große Vorteil von Birkenzucker gegenüber anderen Zuckeralternativen ist, dass er Zucker 1:1 ersetzen kann. Somit kommt er für jedes Rezept mit Haushaltszucker infrage, zum Beispiel für einen Blütensirup oder für einen Fruchtsirup aus Himbeeren. Zudem schadet Birkenzucker den Zähnen nicht, sondern schützt sie sogar vor der Entstehung von Karies, weshalb er auch eine ideale Zutat für eine selbst gemachte Mundspülung ist.
Für 600 Milliliter zuckerfreien, zahnfreundlichen Fruchtsirup brauchst du:
- 600 g Früchte, z. B. Himbeeren
- 300 ml Wasser
- 300 g Birkenzucker (erhältlich in Reformhäusern, Bioläden oder online)
- 120 ml Zitronensaft
Außerdem brauchst du noch folgende Utensilien:
- feines Sieb oder Tuch, z. B. einen Nussmilchbeutel
- optional einen Rührstab
- ausgekochte Glasflaschen oder Schraubgläser
- ggf. einen Trichter
Hinweis: Nur die aus der Baumrinde der Birke gewonnenen Kristalle gelten als echter Birkenzucker. Der Zuckerersatzstoff ist in Finnland entwickelt worden, weshalb die beste Qualität von finnischen Birken stammt. Günstigeres Xylit wird aus anderen Baum-, Obst- und Gemüsesorten oder aus industriell abgeernteten Maiskolben gewonnen, das auf Produktverpackungen häufig nicht als Xylit aus anderen Quellen gekennzeichnet ist.
So bereitest du den Fruchtsirup zu:
1. Himbeeren (oder andere Früchte) verlesen und waschen, größere Früchte zerkleinern.
2. Die Früchte mit Wasser in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze 10 Minuten köcheln lassen.
3. Die gekochten Früchte durch ein feines Sieb oder Tuch passieren und gut abtropfen lassen. Falls die Früchte noch zu fest oder stückig sind, können sie vorher püriert werden.
4. Die Saftmenge abmessen. Je nach persönlichem Geschmack die gleiche Menge Birkenzucker zum Saft mischen oder etwas weniger nehmen, falls es weniger süß werden soll. Falls weniger als etwa 300 Milliliter Saft entstanden ist, kann die Menge des Zitronensafts ebenfalls variiert werden.
5. Die Mischung wieder in den Topf geben, Zitronensaft unterrühren und alles für eine Minute aufkochen lassen.
6. Für eine lange Haltbarkeit den heißen Sirup in ausgekochte Gefäße füllen.
Die Haltbarkeit des Sirups unterscheidet sich nur geringfügig von Sirup aus Haushaltszucker. Ungeöffnet und gekühlt gelagert, hält er sich bis zu sechs Monate, nach Anbruch etwa sechs Wochen. Schau dir den Sirup vor dem Gebrauch gut an, um sicherzugehen: Falls sich Schlieren gebildet haben, sollte er nicht mehr verzehrt werden.
Tipp: Wusstet du, dass die Birke als Heilpflanze gilt? Ihre Inhaltsstoffe helfen zum Beispiel bei Hautproblemen und schmerzhaften Erkrankungen, eignen sich aber auch als Pflege für die Haare.
Flüssiges Xylit zum Süßen
Birkenzucker unterstützt nicht nur eine kalorienarme Ernährung. Zusätzlich ist er förderlich für die Mundhygiene: Karies-Bakterien werden durch den Zuckeralkohol Birkenzucker abgewehrt, da sie ihn nur unzureichend verstoffwechseln können. So ist Xylit auch als Zutat für eine selbst gemachte Zahnpasta geeignet.
Mit dem folgenden “flüssigen Birkenzucker” hast du eine zuckerfreie, flüssige Süße zum Kochen, Backen und Mischen von Getränken.
Für den Sirup aus Birkenzucker brauchst du nur:
- 1 Teil Birkenzucker
- 1,5 Teile Wasser
- einen Topf
- ausgekochte Glasflaschen oder Schraubgläser
- ggf. einen Trichter
So stellst du den Xylit-Sirup her:
- Birkenzucker und Wasser in einen Topf geben und bei mittlerer Stufe erwärmen, bis sich die Zuckerkristalle aufgelöst haben. Zwischendurch rühren.
- Sobald sich der Birkenzucker aufgelöst hat, die Mischung kurz aufkochen, damit sie sich besser bindet.
- In bereitgestellte Gefäße umfüllen und vor dem Gebrauch abkühlen lassen.
- Der Birkenzucker kann beim Erkalten unter Umständen wieder auskristallisieren. Den Sirup dann einfach kurz erwärmen, und er wird wieder klar.
Der zuckerfreie Sirup dickt eventuell noch etwas an, bleibt aber in seiner Konsistenz fast so flüssig wie Wasser. Da Xylit weniger Saccharose enthält als Zucker, bindet er das Wasser kaum.
Hinweis: Der Konsum hoher Mengen Xylit kann zu Blähungen und Durchfall führen, da die Darmbakterien den Süßstoff sehr schnell abbauen. Pro Tag sollte nicht mehr als ein halbes Gramm pro Kilo Körpergewicht verzehrt werden. Die Dosis kann schrittweise gesteigert werden, wenn der Körper langsam an die Umstellung von Zucker zu Xylit gewöhnt wird.
Viele weitere Rezepte mit natürlichen Inhaltsstoffen und gesunden Alternativen zu Fertigprodukten findest du in unserem Buch:
Kennst du noch andere Rezepte mit Zuckeralternativen? Wir freuen uns über einen Kommentar von dir!
Verweis auf andere Themen:
Ich würde gern Pfefferminzsirup herstellen. Ob das funktioniert? Die Blätter und etwas Zitrone über Nacht ziehen lassen, abseihen und dann aufkochen? Hat das schon mal jemand versucht und hat vielleicht Mengenangaben für mich?
Danke😊
Wie kann ich das Rezept auch mit Kräutern machen?
Ich bruache es für ein Schulauftrag.
Hallo Marie-Lou, es müsste ähnlich mit Kräutern statt der Früchte funktionieren. Wir haben das allerdings selbst noch nicht ausprobiert. Liebe Grüße Sylvia
Liebe Sylvia ich habe es Probiert es sehr Gut , ich frage mich nur ob es nicht besser ist Salbei in ein separate Pfanne Ziehen lassen ohne Zucker.
Herzlichen Gruss Max Wälchli
Hallo Max, das wäre sicherlich einen Versuch wert. Du meinst nur im Wasser und anschließend erst den Birkenzucker dazugeben? Liebe Grüße Sylvia
Gut bin ich auf diese Seite gestoßen , ich mache immer Eistee Sirup und eine Kalorienarme Variante ist natürlich viel besser . Aber ich hätte mich nicht getraut es einfach so auszuprobieren. Jetzt traue ich mich !! Danke und liebe Grüsse
Hallo mein Rhabarbersirup ist mit Birkenzucker auskristallisiert. Wie ist das möglich bzw. was habe ich falsch gemacht? Hat jemand einen Tipp? Nach dem kochen war er flüssig.
Hallo Eva,
vielen Dank, dass du deine Erfahrung mit uns teilst. Bei der Verwendung von Himbeeren ist der Sirup nicht auskristallisiert. Aber eine Recherche hat ergeben, dass dies wohl mit besonders sauren Früchten passieren kann. Deswegen empfehle ich dir für Rhabarbersirup etwas mehr als die doppelte Menge von Früchten im Verhältnis zu Birkenzucker zu verwenden (z.B. 700-800 g Früchte, 300 g Birkenzucker). Ich hoffe, dir damit geholfen zu haben.
Liebe Grüße!
kann man auch gefrorene beeren für den Sirup benutzen?
Hallo, ja das sollte genauso gut gehen. Eventuell braucht man dann etwas weniger Flüssigkeit. Liebe Grüße Sylvia
“Anders als der alternative Name Birkenzucker suggerieren könnte, wird Xylit nicht direkt aus Birkenholz gewonnen. Die industrielle Herstellung von Xylit beruht auf Xylanen (Holzgummi) aus Birkenholz und anderen Harthölzern oder landwirtschaftlichen Reststoffen wie Maiskolbenresten (Maisspindeln), Stroh, Getreidekleien oder Zuckerrohr-Bagasse. Aus diesen wird Xylose bei Temperaturen von bis 200 °C und unter Einsatz von Schwefelsäure oder Natronlauge freigesetzt. Die Xylose wird dann mit einem Katalysator unter hohem Druck zu Xylit umgesetzt. Biotechnologische Verfahren wie der Einsatz von Hefen wie etwa Candida tropicalis sind möglich, werden jedoch noch nicht im großtechnischen Maßstab verwendet. Die industrielle Herstellung ist aufwendig, weshalb Xylit ein verhältnismäßig teurer Zuckeraustauschstoff ist.[1]” Quelle: Wikipedia.
Xylit ist ein Chemieprodukt, das schmälert aber nicht die antikariogene Wirksamkeit.
Erythrit ist ebenso zahnfreundlich.
Liebe Christine,
danke für deine Ergänzung – deshalb gibt es im Beitrag den Hinweis, am besten nur den “echten” Birkenzucker zu verwenden, der nicht aus Stroh, Maiskolben oder anderen Landwirtschaftsabfällen gewonnen wurde.
Liebe Grüße
Macht es in gesundheitlicher Hinsicht denn einen Unterschied, ob man den echten Birkenzucker oder den aus Mais zu sich nimmt? Ich habe gelesen, dass vor allem der ökologische sowie preisliche Aspekt einen Unterschied machen. (In beiden ist die Mais-Variante deutlich überlegen).
Bitte die Giftigkeit von Xylit für Heimtiere – v. a. Hunde – nicht vergessen!
Alternative ist Erythrit.
Danke Sabine für den Hinweis!
Ich verwende grundsätzlich nur Erythrit, weil es nahezu kalorienfrei ist. Hat es die gleiche zahnschonende Wirkung?
Hallo Paul, Erythrit wird ebenfalls eine zahnschonende Wirkung zugeschrieben. Im Gegensatz zu Haushaltszucker greifen die Bestandteile die Zähne nicht an. Ob dabei noch Unterschiede zu Xylit bestehen, kann ich dir nicht sagen. Vielleicht fragst du mal bei den Anbietern oder im Laden nach, wo du das Erythrit einkaufst. Liebe Grüße Sylvia