
Veganer Honig-Ersatz zum Süßen, Backen und Kochen
Honig wird bereits seit Jahrtausenden wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung geschätzt. Vor der industriellen Zuckerherstellung war er oft das einzige verfügbare Süßungsmittel. Heutzutage wird Honig in Massen produziert, was den kleinen Honigproduzenten – den Bienen – gar nicht zugutekommt.
Darüber hinaus wird neben dem echten, hochwertigen und äußerst gesunden Bio-Honig leider immer mehr gestreckter bzw. gepanschter Honig verkauft, was den Produkten jedoch nicht anzusehen ist. Wer keinen Bio-Imker des Vertrauens in der Nähe hat oder aus anderen Gründen auf Bienenhonig verzichten möchte, muss aber nicht gleich auf Zucker zurückgreifen. In den meisten Rezepten, in denen Honig auftaucht, lässt er sich spielend durch ein anderes flüssiges Süßungsmittel ersetzen. Einige davon können sogar selbst gemacht werden oder sind regional und in Bio-Qualität erhältlich.
Ist Honig vegan?
Honig wird von Bienen produziert, um Nahrungsmittelvorräte bereitzustellen, insbesondere für den Winter. Der gesammelte Blütennektar wird mit wertvollen Enzymen angereichert und in Honigwaben eingelagert, bis er die honigtypische Konsistenz hat. In einer Imkerei werden regelmäßig Teile des Honigs entnommen und bei Bedarf mit einer Zuckerlösung ersetzt, der all die wertvollen Enzyme des Honigs fehlen.
Honig ist dadurch ganz klar nicht vegan, da er von den Bienen als Nahrung für ihr Volk produziert wird. Konventionell erzeugter Honig enthält zudem oft Medikamentenrückstände und Pestizide. Im Bio-Honig sind solche Schadstoffe kaum enthalten, da der Einsatz von Pestiziden und Medikamenten in einer Bio-Imkerei verboten ist. Weil man den Bienen aber nicht vorschreiben kann, welches Feld sie anfliegen dürfen und welches nicht, gibt es genau genommen keinen echten Bio-Honig.
Die Entscheidung für oder gegen den Honigkonsum muss letztendlich jeder für sich selbst treffen. Honig ist nicht gleich Honig – es ist besser etwas weniger Honig zu konsumieren und dafür auf naturbelassenen, gesunden Honig aus einer Bio-Imkerei zurückzugreifen, als regelmäßig minderwertigen oder sogar gestreckten Industriehonig zu konsumieren.
Veganer Honig-Ersatz aus Blüten
Eine vegane Alternative zu Honig lässt sich leicht selber machen und kommt ganz ohne Bienen aus. In der Zusammensetzung kommt dieser Zuckersirup dem echtem Bienenhonig sehr nahe, und er kann ganz nach Geschmack mit Blüten der Saison aromatisiert werden, um veganen Kamillenhonig, Lindenblütenhonig, Lavendelblütenhonig oder eine ganz eigene Komposition herzustellen.
Genau wie echter Honig ist die selbst gemachte Variante viele Monate lang haltbar. Sie schmeckt vorzüglich auf frischem Brot, im warmen Tee und ist ein hübsches Mitbringsel für Familie und Freunde.
Löwenzahnhonig selber machen
Eine besonders beliebter Honig-Ersatz ist Löwenzahnhonig, auch Löwenzahnsirup genannt. Er hat einen herb-fruchtigen Geschmack und ist vielfältig einsetzbar für Gebäck, Desserts, Salatdressing und zum Süßen von Getränken. Den ganzen Sommer über, wenn die leuchtend gelben Blüten des Löwenzahns auf Wiesen, in Parks und Gärten blühen, lässt sich Löwenzahnhonig daraus herstellen.
Die Zubereitung ist simpel, benötigt aber durch das Pflücken und Putzen der Blüten etwas Vorbereitungszeit. Doch die Mühe lohnt sich, denn der Sirup ist einfach köstlich und lässt sich das ganze Jahr über bis zur nächsten Saison aufbewahren.
Tipp: Löwenzahn ist aufgrund seines hohen Gehalts an Vitaminen und Mineralstoffen ein echtes regionales Superfood. Er lässt sich vielfältig in den Speiseplan integrieren anstatt ihn als Unkraut zu bekämpfen.
Flüssige Honig-Alternativen
Andere flüssige Zuckeralternativen lassen sich in verschiedenen Rezepten genauso wie Honig verwenden. Regionale Süßungsmittel sind Apfeldicksaft, der sich ebenso wie Birnendicksaft leicht selber machen lässt, sowie Rübensirup, der jedoch ein herbes Aroma hat und sich nicht für jedes Rezept eignet. Beide Süßungsmittel sind in Bioläden und gut sortierten Supermärkten aus regionalem Anbau erhältlich.
Weitere vegane Honig-Alternativen sind Agavensirup, Reissirup und Ahornsirup, die allerdings lange Transportwege hinter sich haben. Wenn du einen Ahornbaum im Garten hast, kannst du Ahornsirup auch selber zapfen, ebenso wie Birkensaft, der sich zu einem haltbaren Sirup einkochen lässt.
Für Süßspeisen, Kuchen und anderes Gebäck sind Datteln ein hervorragendes Süßungsmittel. In Form einer (selbst gemachten) Dattelpaste wird die Süße der exotischen Früchte konserviert und lässt sich einfach dosieren.
Weitere Fertigprodukte, die ähnliche Eigenschaften wie Honig besitzen und sogar ähnlich schmecken, sind der Wonig von Vegablum, den es in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt, sowie der vegane Honigersatz Ohnig vom Kräuterschlössl in Südtirol.
Viele weitere Alternativen zu Honig und Haushaltszucker, sowie wertvolle Tipps und Infos zum richtigen Umgang mit Süßungsmitteln findest du in unserem Buchtipp:
Rezepte und Alternativen zu Fertigprodukten mit weniger Zucker und veganen Zubereitungsvarianten findest du in unserem Buch:
Welches Süßungsmittel verwendest du am liebsten in der Küche? Teile deine Tipps und Erfahrungen in einem Kommentar!
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