
Haarpflege für Naturlocken - natürlich schönes Haar mit der Curly-Girl-Methode
Lockiges Haar kann durch falsche Pflege schnell zu widerspenstigem Problemhaar werden, das viel Frust bereitet. Mit der richtigen Haarpflege sehen Naturlocken dagegen wunderschön aus! Statt dafür viele verschiedene, meist teure Spezialprodukte aus dem Handel zu verwenden, kann zum Beispiel die Curly-Girl-Methode als einfache und nachhaltige Haarroutine eingesetzt werden, um Locken geschmeidig und gesund zu halten.
In diesem Beitrag erfährst du, wie eine lockenfreundliche Haarpflege aussieht und welche natürlichen Mittel du dafür verwenden kannst. Die meisten lassen sich mit Hausmitteln einfach selber machen.
Curly-Girl-Methode: 9 praktische Tipps
Für die richtige Pflege von Naturlocken empfiehlt es sich, eine Haarroutine anzuwenden, die die Locken pflegt und die Haarstruktur schont. Konventionelle Shampoos sind dafür meistens ungeeignet, weil sie das Haar belasten und seine natürliche Widerstands- und Sprungkraft schwächen, statt die natürliche Haarstruktur zu erhalten.
Probiere stattdessen einzelne oder auch alle der folgenden Punkt aus und übernimm diejenigen, die deinen Haaren gut tun:
- Für einen gesunden Grundzustand brüchige Spitzen abschneiden.
- Von herkömmlichem Shampoo, Conditioner & Co belastete Haare am besten mit Natron waschen oder ein Shampoo verwenden, das frei von Zusatzstoffen wie Silikon ist, um das Haar von belastenden oder sogar schädigenden Rückständen zu befreien. Danach eine Spülung verwenden.
- Die Locken überwiegend ohne Shampoo sondern mit einer natürlichen Spülung waschen, damit sie optimal mit Feuchtigkeit versorgt sind.
- Für eine gelegentliche intensive aber dennoch schonende Reinigung zum Beispiel Roggenmehl oder Lavaerde zur Haarwäsche verwenden.
- Das Haar mit kaltem bis lauwarmem Wasser waschen statt mit heißem Wasser, weil Hitze schädlich für Locken und Kopfhaut sein kann.
- Zur Vermeidung von Haarbruch die Locken am besten nur in nassem Zustand kämmen – zum Beispiel während die Spülung einwirkt oder nach der Haarwäsche.
- Falls mehr Halt und Struktur gewünscht sind, lieber ein natürliches Haargel verwenden und dieses mit den Handflächen in die noch nassen Haare kneten und die Locken in Form bringen. Auch ein Haarfestiger mit Bier hebt die Lockenstruktur schön hervor.
- Nasses Haar vor dem Trocknen kopfüber in einen (aus einem alten Handtuch selbst genähten) Haarturban wickeln, sodass die Haare oben auf dem Kopf sitzen. Das Antrocknen im hochgebundenen Zustand festigt die Lockenstruktur und sorgt für mehr Sprungkraft. Den Kopfwickel frühestens nach einer halben Stunde lösen oder das Haar durch den Stoff trocken föhnen.
- Locken am besten an der Luft trocknen lassen, um brüchige und krause Haare zu vermeiden.
Lockenpflege ohne Schäden
Viele Lockenköpfe wissen nicht, dass sie ihren Haaren durch vermeintlich pflegende Produkte oder Maßnahmen mehr schaden als nutzen. Was schon glatten Haaren nicht gut tut, führt bei Locken häufig zu Schäden an der Haarstruktur und zu einer Frisur, die kaum noch zu bändigen ist. Mit den folgenden einfachen Mitteln schützt du deine Locken jedoch und erhältst ihre Struktur.
Locken pflegen ohne Silikone und Sulfate
Um lockiges Haar sauber und gepflegt aussehen zu lassen, ist konventionelles Shampoo nur selten oder gar nicht notwendig. Eine selbst gemachte Spülung, zum Beispiel mit Apfelessig oder Reiswasser, die mit den Fingerspitzen in die Kopfhaut einmassiert wird, reicht oft schon aus, um Schmutz und Rückstände zu lösen.
Nach einer Zeit der Gewöhnung ist sogar No-Poo, eine Haarwäsche nur mit Wasser, die beste und schonendste Methode, Locken zu pflegen und sauber zu halten.
Nach Bedarf kann alle vier bis sechs Wochen eine intensivere Reinigung angewendet werden. Dafür gibt es verschiedene natürliche Haarpflege-Alternativen zu herkömmlichem Shampoo.
Im Anschluss kann bei Bedarf ein Lockengel verwendet werden, um trockenem Haar noch mehr Feuchtigkeit zuzuführen. Das Gel sorgt außerdem dafür, dass die Locken für einige Tage nach der Wäsche in Form bleiben. Ebenso wie die Haarspülung kannst du ein natürliches Haargel ganz einfach selbst herstellen und für künftigen Bedarf sogar einfrieren.
Tipp: Wenn die Locken durch das Haargel spürbar erstarrt sind, vorsichtig mit einem Tuch in Form kneten, solange das Haar noch leicht feucht ist.
Locken nicht trocken kämmen
Kämme und Bürsten sorgen bei glattem Haar für Glanz und eine gepflegte Frisur. Bei Locken bewirken sie jedoch eher das Gegenteil: Wenn sie in trockenem Zustand gekämmt werden, lösen sich die einzelnen Lockenbündel auf. Das Haar verliert seine Struktur und kann dadurch sogar brüchig werden.
Kämme deine Locken deshalb am besten nur, wenn sie nass sind, und verwende dabei einen grobzinkigen Kamm. Alternativ kannst du deine Haare auch einfach mit den Fingern entwirren.
Locken vor Hitze schützen
Hitze, zum Beispiel durch Lockenstab oder Glätteisen, tut Lockenhaar gar nicht gut. Bei der Haarwäsche ist kaltes oder lauwarmes Wasser statt heißem empfehlenswert. Lass die Haare danach am besten an der Luft trocknen, statt sie mit großer Hitze zu föhnen.
Wenn du deine Locken dennoch föhnen möchtest, verwende möglichst einen Föhn mit Diffusoraufsatz auf niedrigster Wärmestufe und trockne sie nur soweit, dass sie sich noch ganz leicht feucht anfühlen. Wer keinen Diffusoraufsatz hat, kann die nassen Haare auch in einen Turban aus weichem Stoff wickeln und sie durch das Tuch hindurch föhnen.
Tipp: Ein langärmeliges Shirt lässt sich besonders leicht zu einem Turban binden.
Locken vor Reibung schützen
Insbesondere Frottee-Handtücher aus Baumwolle haben eine grobe Struktur, die lockiges Haar aufrauen und schädigen kann. Durch Rubbeln wird der negative Effekt noch verstärkt und die Haare werden verknotet. Trockne deine Haare deshalb lieber durch vorsichtiges Ausdrücken mit einem weichen Tuch oder einem ausrangierten T-Shirt.
Besonders empfehlenswert ist außerdem ein Kopfkissenbezug aus Satin, der deine Haare auch nachts schont. Alternativ kannst du eine Nachthaube tragen oder dein Haar in einen Schlauchschal oder ein Halstuch aus weichem Material wickeln, um sie während des Schlafs möglichst wenig durch Reibung zu strapazieren.
Tipp: Wichtig bei der Umstellung der Haarpflege ist es, geduldig zu bleiben. Manchmal muss die neue Pflegeroutine einige Wochen lang angewendet werden, bevor sich Ergebnisse zeigen. Wenn die Haare sich an die neue Pflege gewöhnt haben, werden sie danach umso schöner aussehen.
Weitere Informationen zur Curly-Girl-Methode und Tipps zur Lockenpflege findest du im Buch Schöne Locken: Das Handbuch.
Welche Vorgehensweise hat sich zur Pflege deiner Naturlocken bewährt? Wir freuen uns über deine Erfahrungen in einem Kommentar!
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