Köstliche Marmelade kochen mit 100 Prozent Fruchtgehalt

Stört dich auch der viele Zucker in herkömmlichen Fruchtaufstrichen? Mit diesem Rezept stellst du eine leckere, fruchtige und zuckerarme Marmelade her.

Marmelade fertig zu kaufen ist denkbar einfach, ganze Supermarkt-Regale sind mit den verschiedensten Sorten des beliebten Fruchtaufstrichs gefüllt. Die Lieblingskonfitüre der Deutschen ist die Erdbeermarmelade. Doch Erdbeeren machen neben Zucker und Geliermittel nur gerade einmal die Hälfte des Inhaltes aus.

Bei kochen von hausgemachter Marmelade, kann man den Zuckergehalt mit einem 3:1-Gelierzucker immerhin etwas vermindern. Da der übermäßige Zuckerverzehr aber für eine Reihe von Krankheiten verantwortlich gemacht wird und ein hohes Suchtpotential besitzt, braucht es am besten ein alternatives Gelier- und Süßungsmittel für die leckeren Fruchtaufstriche. Einige Bio-Marken haben das Problem erkannt und bieten Marmelade mit Agavendicksaft statt Zucker an. Doch die meist sehr kleinen Gläser sind um einiges teurer und nur in Naturkostläden erhältlich.

Wer dagegen Lust hat, Marmelade aus frischen Früchten selbst einzukochen, kann aus wenigen Dingen einen gesunden, zuckerarmen und wohlschmeckenden Aufstrich mit 100 Prozent Fruchtgehalt zaubern.

100-prozentigen Fruchtaufstrich selbst herstellen

Als Geliermittel für den fruchtigen Aufstrich dient ein „Abfallprodukt“, nämlich die pektinreiche Schale einer Zitrone. Pektin ist ein natürliches Geliermittel. Es ist fertig im Handel erhältlich, du kannst es Pektin aus Äpfeln gewinnen oder eben aus Zitronenschalen wie im folgenden Rezept.

Zum Einkochen von Marmelade mit dem Pektin aus Zitronenschalen bedarf es nur dreier Dinge:

Die Zusammensetzung der Marmelade kann nach Belieben verändert werden. Wer es gern süßer mag, verwendet einfach etwas mehr Süße. Auch bei der Wahl der Süßungsmittel gibt es keine Grenzen. So können z.B. Xylit (Birkenzucker), Reissirup oder auch Kokosblütenzucker verwendet werden.

Mit kristallinen Zuckeralternativen lässt sich auch Zitronenzucker selber machen, der Zitronenschale und Süßungsmittel für deine Marmelade kombiniert. Verwende drei bis vier Esslöffel auf 300 Gramm Früchte. Die Früchte können wild kombiniert und mit erlesenen Gewürzen verfeinert werden.

Falls die Marmelade nicht sofort benötigt wird, sollten heiß ausgespülte Gläser zum Konservieren bereitstehen. Wichtig ist, dass Bio-Zitronen verwendet werden. Bei Zitronen aus konventionellem Anbau kommen leider vermehrt Pestizide und andere Chemikalien zum Einsatz.

Stört dich auch der viele Zucker in herkömmlichen Fruchtaufstrichen? Mit diesem Rezept stellst du eine leckere, fruchtige und zuckerarme Marmelade her.

Die Zubereitung erfordert etwas Geduld, der grundsätzliche Ablauf ist jedoch simpel:

  1. Früchte waschen, gut abtropfen lassen und klein schneiden. Kleine Früchte wie Beeren müssen nicht zerteilt werden.
  2. Schale der Zitrone entfernen und ebenfalls kleinschneiden.
  3. Früchte, Zitronenschale und Süßungsmittel in einen Topf geben.
  4. Nach Belieben Gewürze hinzufügen.
  5. Das Ganze unter Rühren aufkochen lassen.
  6. Hitze herunterstellen und ca. 50-60 Minuten sanft köcheln lassen.
  7. Wenn die Marmelade sichtbar geliert ist, kann sie in Gläser gefüllt oder sofort verzehrt werden.

Die notwendige Kochdauer variiert je nach verwendeter Frucht und Süßungsmittel etwas. Mit einer Gelierprobe dann und wann kannst du feststellen, ob die Marmelade bereits ausreichend geliert ist. Gib dazu etwas Marmelade auf einen kalten Teller und beurteile ihre Konsistenz, sobald sie abgekühlt ist.

Diese Marmelade schmeckt besonders fruchtig und wegen der Zitronenschalen leicht säuerlich. Wer diesen Geschmack und die etwas stückige Konsistenz nicht so gern mag, kann die Zitronenschalen auch zunächst fein reiben oder nach dem Kochen herausfischen. Am leichtesten gelingt das, wenn die Schalen gar nicht erst klein geschnitten werden. So kannst du sie nach dem Kochen leichter entnehmen.

Mit ein wenig Geduld und einfachen Mitteln kannst du so deine ganz individuelle Marmelade herstellen. Sie ist lange haltbar, gesund und besteht zu 100 Prozent aus Früchten.

Vielleicht hast du ja Lust, das Rezept einmal auszuprobieren und deine Erfahrungen mit uns zu teilen. Welche Früchte hast du verwendet? Bist du mit dem Ergebnis und dem Aufwand zufrieden?

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22 Kommentare

  1. Karl.H David

    hallo, ich koche seit Jahren meine Gartenbrombeeren zu Marmelade: mit 1:2 Gelierzucker unter Zufügung von nat. Zitronensaft, evtl.wenns nicht reicht, noch Himbeermarmelade aus TK Himbeeren. Das hat auch immer ganz gut geklappt.
    Nur hab ich jetzt 2x. ein Desaster erlebt, einmal mit Himbeeren und dann noch mal frischen Erdbeeren. Die Marmeladen waren ganz gelartig-fest und schmeckten gar nicht fruchtig. Ähnliche Erfahrungen hatte ich kurz zuvor mit gekaufter Marmelade Himbeer extra fruchtig, besonders hohe Fruchtanteil im ganz kleinen Glas gemacht. Auf dem Etikett stand :Dickungsmittel: Xantan. Das ist so etwas ähniches wie Pektin, ein Saccharid.
    Meine Vermutung ist nun, daß die Gelierzucker Industrie neuerlich diese stark dicckende Mittel verwendet, vielleicht weil es billiger ist als Pektin. Jedenfalls scheint mir der Einfluß auf den Marmeladen Geschmack sehr negativ zu sein.
    Ich will zur neuen Brombeermarmelad zu Pektin übergehen. Das macht den Kochprozeß natürlich komplizierter und erhöht den Desinfektionsaufwand.
    Es würde mich interessieren, ob ich mit meinem Eindruck der Produktverschlechterung bei dem handelsüblichen Gelierzucker richtig liege oder ob es nur an einer punktuellen Fehlleistung meinerseits liegt.

  2. Habe das Rezept mit Erdbeeren und Birkenzucker probiert. Leider ist da gar nichts auch nur annähernd geliert und das Fruchtmus wurde bitter und unansehnlich bräunlich.

  3. Alter tread, jedes Jahr brandaktuell
    Ihr beschreibt ein tolles Rezept, aber nach 1 Std kochen sind wohl kaum noch Nährstoffe vorhanden. Ich mache seit Jahren meinen Fruchtaufstrich ohne Zucker und ohne Geliermittel. Erst letzte Woche habe ich ein 3 (!) Jahre altes, vergessenes Glas geöffnet und genieße davon täglich.
    Wichtig ist, für die Entnahme immer einen sauberen Löffel zu verwenden und das angebrochene Glas im Kühlschrank aufzubewahren – ca.2 Wochen lang ist das gut möglich.

    MEIN REZEPT OHNE ZUCKER UND GELIERMITTEL:
    Früchte ohne Wasser aufsetzen und so bald wie möglich pürrieren. Bei trockenem Obst gebe ich einen Schluck Wasser auf die sehr klein geschnittenen Früchte. Das Mus koche ich einige Minuten 1.Zum Garen, 2.Zum Entkeimen. Eine Prise Natron reduziert übermäßige Fruchtsäure und erhält die appetitliche Farbe.
    Wer mag, kann etwas süßen. Interessant sind auch verschiedene Kräuter, die ich im Vorfeld gesammelt, getrocknet und pulverisiert habe. Der teilweise deutliche Eigengeschmack sollte zur Frucht passen. Hier einige Vorschlläge die über Stevia hinaus gehen: Jiaogulan (Kraut der Unsterblichkeit, eine unkomplizierte Pflanze die ganzjährig im Garten leben oder als Zimmerpflanze das ganze Jahr über beerntet werden kann). Holunderblüten, Mädesüßblüten, aztekisches Süßkraut.
    Dann gieße ich jeweils ein Glas nach dem anderen randvoll mit dem köchelnden Mus, reinige mit einem Krepptuch den Rand und schraube den Deckel fest darauf und stelle es auf den Kopf. – Die Gläser platzen nicht, wenn man sie heiß nach der unten genannten Methode verwendet.

    ENTKEIMEN DER GLÄSER:
    Bevor ich das Obst erhitze, stelle ich ausreichend viele Gläser mit Schraubdeckel in die Spüle, fülle sie mit kochendem Wasser und lege die Deckel lose auf – nicht andrehen, sie saugen sich sonst fest! Der metallene Untergrund verhindert ein Platzen der Gläser.
    Wenn das Obst bereit ist zum Einfüllen, leere und befülle ich jeweils nur EIN Glas, somit ist die entkeimende Themperatur noch lange vorhanden.
    Bei diesem Vorgang unbedingt mehrere saubere Tücher parat liegen haben, damit man sich nicht die Finger berbrennt. Auch arbeite ich am liebsten in kleinen Portionen mit einem Topf der einhändig zu nutzen ist und sauber ausgießt.

    Meine “Marmeladen” halten locker ein Jahr. Wenn ich eines öffne kann es sein, dass ich dann noch etwas nachsüße oder/und ein Löffelchen Flohsamen einrühre, wenn das Mus zu dünnflüssig ist. Ich habe zwar nicht die übliche Marmeladenkonsistenz – diese basiert ja auf Unmengen Zucker – aber ich habe den vollen Fruchtgeschmack und höchstmögliche Vitaminausbeute. Auch kann ich damit guten Gewissens mein Müsli bereichern, Desserts kreieren oder einfach meinen Enkel mit gesundem Naschen glücklich machen.

    Lieben Gruß und danke für eure tolle Seite!

    • Hallo Urmel, vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Bericht! Das müssen wir unbedingt mal nachmachen :) Liebe Grüße Sylvia

    • Simone Laumer

      Sehr interessant. Apfelmus koche ich schon lange ohne oder mit ganz wenig Zucker und fülle es heiß in Gläser. Bei Marmelade hab ich mich noch nicht so recht vom Gelierzucker weg getraut. Mit dem Ergebnis von Konfitura bin ich nicht so zufrieden und eine Stunde kochen möchte ich das ganze auch nicht. Werde es also mal mit ner kleinen Menge ausprobieren, so wie du das beschrieben hast.
      Mit den Gläsern handhabe ich es anders: Ich spüle Gläser und Deckel heiß und setze sie mit der Öffnung nach unten auf ein Backblech, welches mit einem sauberen Geschirrtuch ausgelegt ist. Dann geht`s in den Ofen, 100°C Heißluft für 10 Minuten (sobald die 100°C erreicht sind wird die Zeit gemessen). Nun kann das Fruchtmus, oder was auch immer in die heißen Gläser gefüllt werden – auch hier muss man gut aufpassen.

  4. Nadja Kaufner

    Ginge das auch mit Orangenschale?

    • Hallo Nadja, bestimmt, probiere es einmal aus! Liebe Grüße!

  5. Antje Ritter

    Bei sauren Fruechten kann man etwas Natron zugeben, das mindert die Saeure.

  6. Ruth Herz Licht

    mit 1 TL Agar Agar pro 500g Früchte braucht man die Marmelade nicht so lange kochen und Agar Agar ist auch sehr gesund… vielen Dank… liebe Grüße Ruth

  7. Gabi Meisner

    Ich könnte mir vorstellen, dass man auch Steviapulver als Süße verwenden kann. Hat das schon Jemand versucht?

    • Maximilian Knap

      Hallo Gabi, getestet haben wir es mit Stevia noch nicht, aber das müsste im Prinzip genauso funktionieren. Falls du es probierst, freuen wir uns sehr über deinen Bericht :-) Liebe Grüße!

  8. Super Idee mit der Zitronenschale, das kannte ich noch gar nicht. Nimmt man von der Schale nur das Gelbe oder alles, auch das Weiße? Dann könnte ich ja auch alles pürieren samt Schale oder wird das dann bitter?
    VG Jenny

    • Maximilian Knap

      Hallo Jenny, das Weiße ist auch verwendbar, jedoch sitzt weiter außen die meiste Säure. Deshalb musst du möglicherweise die Mengenverhältnisse etwas anpassen. Viel Erfolg und liebe Grüße!

  9. Rebecca Gutsmidl

    Perfekt, endlich ne Lösung wie ich dieses Jahr zuckerfreie Marmelade mache. Werde es morgen gleich mal an meinen letzten eingefroren Erdbeeren testen.

    Könnte man die Marmelade zur Sicherheit eventuell einfrieren? Hat da schon jemand Erfahrungen gemacht?

    • Maximilian Knap

      Hallo Rebecca, Einfrieren ist eigentlich nicht notwendig, weil die Marmelade ja durch das Einkochen auch schon recht lange hält. Wenn du sie dennoch einfrieren möchtest, kannst du diese Methode nutzen und auf das ganze Erhitzen im Prinzip komplett verzichten. So bleiben noch mehr Vitamine erhalten: http://www.smarticular.net/fruchtiger-brotaufstrich-ohne-kochen-und-mit-weniger-zucker/

      Das Einfrieren klappt übrigens ganz hervorragend im Glas, wenn man ein paar einfache Regeln beachtet und auch beim Auftauen langsam vorgeht (im Kühlschrank auftauen):

      Lebensmittel Einfrieren im Glas und ohne Plastik – so klappt’s

      Viel Erfolg und liebe Grüße, bitte berichte doch mal, wie es geworden ist!

    • Guten Morgen allerseits,
      Kann ich auch getrocknete Zitronenschale nehmen?
      Ich sammle sie immer..
      Viele Grüße, Stefanie

    • Hallo Stefanie, das haben wir nicht ausprobiert. Aber an sich müsste es gehen, das Pektin bleibt ja erhalten. Liebe Grüße Sylvia

  10. Grandios. Werde dies in Kürze mit meiner Freundin unter Verwendung von Birkenzucker ausprobieren. Danke.

  11. Wie lange hält sich die Marmelade denn? Wegen des geringen Zuckeranteils wahrscheinlich wesentlich weniger lange als die “normale” oder?

    • Maximilian Knap

      Hallo Caro, stimmt, die hält sich nicht so lange wie ihre zuckerreichen Geschwister. Frisch sollte man sie im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von 1-2 Wochen aufbrauchen. Heiß in Gläser gefüllt hält sie aber problemlos mehrere Monate. Dabei gilt wie üblich, dass die Haltbarkeit umso besser ist, je sauberer man arbeitet. Um sicher zu gehen, verwende ich in solchen Fällen gern Alkohol zum Desinfizieren der Gläser! Dabei reicht es schon aus, einen Schluck 70-prozentigen Alkohol (Ansatz-Alkohol) in das erste Glas zu füllen, es zu verschließen und ein paar mal kräftig zu schütteln. Man kann den Alkohol dann einfach weiter ins nächste Glas gießen und so weiter, bis alle desinfiziert sind. Mit einer heißen Soda-Lösung klappt die Desinfektion aber auch gut. Viel Erfolg und liebe Grüße! Vielleicht magst du ja berichten, wie es bei dir funktioniert hat :-)

    • Schade, dass bei diesem Rezept die Früchte so lage gekocht werden müssen. Das vernichtet ja auch noch das letzte Vitamin. Gläser zu reinigen und zu desinfizieren geht auch ohne Alkohol: Ich nehme einen entsprechend der Gläseranzahl großen Topf, Gläser da rein, Twist-off-Deckel dazu und dann koche ich alles 10 Minuten. Das war immer ausreichend.

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