
Sport- und Funktionskleidung richtig waschen mit Hausmitteln
An Sport- und Funktionskleidung werden hohe Ansprüche gestellt: Die Textilien sollen den Wärme- und Feuchtigkeitshaushalt regulieren, Regen abweisen, leicht und bequem sein und dabei noch gut aussehen. Um ihre Eigenschaften dauerhaft zu erhalten, bedürfen die meist aus synthetischen Fasern hergestellten Kleidungsstücke einer besonderen Pflege. Ein Spezialwaschmittel ist dennoch nicht notwendig. Mit den folgenden Tipps und Hausmitteln werden Sportshirt, Laufhose & Co. besonders schonend und umweltfreundlich sauber.
Warum Sportkleidung eine Sonderbehandlung braucht
In der nassgeschwitzten Sportkleidung können sich Bakterien besonders gut vermehren. Sie sorgen für hartnäckigen Schweißgeruch und können sogar krank machen. Zudem wird die Kleidung bei Outdoor-Sportarten besonders intensiv verschmutzt. Aggressive Wasch- und Desinfektionsmittel sowie hohe Waschtemperaturen, die für robuste Textilien kein Problem darstellen, sind für die Reinigung der empfindlichen Fasern aber nicht geeignet.
Auch Waschzusätze wie Weichspüler sind für Sportkleidung nicht empfehlenswert, denn sie verstopfen die Poren der Textilien.
Sportwäsche gründlich und effektiv reinigen – so geht’s
Die Reinigung und Pflege der Sportkleidung beginnt schon vor der eigentlichen Wäsche – verschwitzte und schmutzige Sportkleidung in die Sporttasche zu stopfen und dort bis zum nächsten Waschgang zu lassen, ist Gift für das Gewebe. Bakterien und Schimmel haben in der feuchten Atmosphäre beste Bedingungen und sorgen für üble Gerüche und Stockflecken. Besser für den Transport als eine luftdicht verschlossene Tasche ist ein luftiger Stoffbeutel oder ein auslaufsicherer und dennoch atmungsaktiver Wetbag, in dem sich Bakterien nicht so schnell ausbreiten.
Wäsche, die bereits nach Schweiß müffelt, wird zu Hause am besten erst einmal eingeweicht. Ein Bad aus drei Teilen Wasser und einem Teil farblosem Tafelessig verhindert, dass sich Schweißgeruch und Bakterien in der Kleidung festsetzen. Vier Teelöffel Zitronensäurepulver je Liter Wasser haben eine ähnliche Wirkung.
Flecken vor dem Waschgang beseitigen
Hartnäckige Flecken auf empfindlichen und beschichteten Textilien können bei der Gelegenheit durch ein Fleckenspray mit Gallseife bearbeitet werden.
Für robustere Kleidungsstücke ist auch eine Paste aus drei Teilen Natron und einem Teil Wasser geeignet. Bei hellen Kleidungsstücken können gegen Flecken und Bakterien (vor allem im Achselbereich) auch dreiprozentiges Wasserstoffperoxid oder eine Mischung von einem Teelöffel Sauerstoffbleiche auf einen halben Liter Wasser zum Einsatz kommen. Vorsicht: Beide Substanzen besitzen einen leicht bleichenden Effekt.
Hinweis: Falls du unsicher bist, welche Behandlung deine Sport- und Funktionskleidung verträgt, greife zur Fleckentfernung lieber auf ein vom Hersteller empfohlenes Mittel zurück, insbesondere bei spezieller Outdoor-Kleidung und mehrlagigen High-Tech-Textilien.
Badesachen vor dem Waschen spülen
Badehose oder Badeanzug werden nach dem Schwimmbadbesuch am besten mit klarem Wasser ausgespült, um Chlorrückstände zu beseitigen und die Elastizität zu erhalten.
Wäsche bei Bedarf lüften
Wenn nicht genug Wäsche zusammenkommt, um anschließend die Waschmaschine anzustellen, empfiehlt es sich, die feuchte Kleidung zum Lüften aufzuhängen, um Bakterien und Schimmel den Nährboden zu entziehen.
Tipp: Nicht vergessen, auch die Sporttasche zu lüften und hin und wieder zu waschen! Sonst werden die sauberen Sportsachen bei der nächsten Benutzung gleich wieder “infiziert”. Für nicht waschbare Taschen empfiehlt sich eine Behandlung mit selbst gemachtem Textilspray.
Schonend waschen im Pflegeleicht- oder Sport-Programm
Beachte die Waschanweisungen der einzelnen Kleidungsstücke, um sie in der Waschmaschine effektiv zu reinigen, ohne ihnen Schaden zuzufügen. Generell ist eine schonende Wäsche im Pflegeleicht- oder Sport-Programm bei geringer Temperatur und Schleuderdrehzahl ratsam. Daunengefüllte Kleidung wird am besten per Hand oder im Wollwaschgang gewaschen und benötigt ein besonders schonendes Waschmittel. Zusätzlich sorgen folgende Waschtipps für ein längeres und wohlriechendes Leben der Sportkleidung.
Auf links waschen
Shirts und Hosen werden geschont, wenn die Innenseiten nach außen gedreht werden. Außerdem befinden sich Schweiß und Bakterien vor allem auf der Innenseite der Kleidung und können so noch besser weggespült werden.
Essig gegen Geruch
Essig ist auch zur Anwendung in der Waschmaschine gegen Gerüche und Bakterien bestens geeignet. Er kann herkömmliches Waschmittel sogar komplett ersetzen und entfernt dabei gleichzeitig Grauschleier in der Wäsche. Einfach eine halbe Tasse Tafelessig (mit fünf Prozent Säure) zum einlaufenden Wasser ins Waschmittelfach geben.
Wenn es sich nicht um spezielle Funktionskleidung oder High-Tech-Fasern wie Goretex handelt, kannst du auch auf Flüssigwaschmittel mit Kernseife zurückgreifen.
Keinen Weichspüler verwenden
Um die Funktion der Sportwäsche zu erhalten, ist von Weichspüler abzuraten, denn er verstopft die Poren atmungsaktiver Textilien. Wer auf die weiche Haptik nicht verzichten möchte, kann stattdessen je nach Wasserhärte zwei bis vier Esslöffel Essig ins Weichspülerfach geben. Für die meisten Textilien sind auch bis zu zwei Teelöffel Natron geeignet, aufgelöst in 100 Milliliter Wasser. Sowohl Natron als auch Essig lösen Kalkrückstände in den Fasern, die zu einer harten und kratzigen Oberfläche führen. Wenn du Essig bereits statt Waschmittel verwendest, ist ein zusätzlicher Weichspüler nicht notwendig.
Nicht im Trockner, sondern auf der Leine trocknen
Wer Sportshirt und Laufhose einen Gefallen tun will, lässt sie draußen auf der Wäscheleine trocknen. Wenn die Sonne dabei scheint, tötet die UV-Strahlung verbliebene Bakterien ab. Die Hitze im Trockner schadet dagegen den synthetischen Fasern.
Nur bei daunengefüllten Kleidungsstücken empfiehlt sich die Trocknung im Wäschetrockner bei möglichst geringer Temperatur (Herstellerangaben beachten!), um ein Verklumpen der Daunen zu verhindern.
Tipp: Da Sport- und Funktionskleidung größtenteils aus Kunstfasern besteht, ist es auch aus Gründen des Umweltschutzes sinnvoll, sie schonend zu waschen. Bei hoher Temperatur und Schleuderdrehzahl sowie langer Programmdauer werden besonders viele Mikroplastik-Fasern ins Waschwasser abgegeben. Mit einigen Hausmitteln und Tipps lässt sich Mikroplastik beim Wäschewaschen reduzieren.
Wie wäschst du deine Sportkleidung? Wir freuen uns über Anregungen von dir in einem Kommentar!
Viele weitere Tipps zum sinnvollen Umgang mit Kunststoffprodukten findest du auch in unserem Buch:
Vielleicht interessieren dich auch diese Themen:
- Statt nutzloser Farbfangtücher: Diese Hausmittel helfen gegen das Abfärben
- Wäsche richtig vorsortieren – so wird alles umweltfreundlich sauber
- Waschmittel aus Kastanien herstellen
- Dosen-Upcycling: Stimmungsvolles Windlicht aus Konservendosen