
Hanfmilch selber machen - die gehaltvolle, regionale Milchalternative
Es gibt viele verschiedene, meist sehr persönliche Gründe, weshalb sich immer mehr Menschen dazu entscheiden, den Verzehr von Milchprodukten zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten. Kuhmilch lässt sich aber zum Glück leicht durch pflanzliche Alternativen ersetzen, wie zum Beispiel durch Getreidemilch oder Milch aus Nüssen.
Insbesondere sind aber die Samen der Hanfpflanze ein idealer Ausgangsstoff für vegane Milchalternativen, die lecker nussig schmecken. Gerade wenn dich alle anderen Pflanzendrinks bisher nicht überzeugt haben, solltest du diese Pflanzenmilch probieren. Denn sie hat einen viel höheren Fettanteil und schmeckt dadurch viel gehaltvoller. Die Samen können außerdem unmittelbar verwendet werden, ohne sie mehrere Stunden in Wasser einweichen zu müssen. Und selbst gemacht ist Hanfmilch zudem viel preisgünstiger als fertig gekaufte. In diesem Beitrag stelle ich dir die Vorteile von “Cannabis” als Nahrungspflanze vor und zeige dir, wie du leckere Hanfmilch ganz leicht selber machen kannst.
Rezept für Hanfmilch
Bist du neugierig auf den Geschmack der Hanfmilch geworden? Dann probiere es doch gleich einmal aus!
Für einen Liter Hanfmilch benötigst du:
- 100 g Hanfsamen aus biologischem Anbau (am besten ungeschälte, gibt es im Bioladen oder online)
- Mulltuch, Wäschenetz (aus der Drogerie) oder ein Nussmilchbeutel
- Smoothie-Mixer (wir benutzen diesen)
- optional Zucker oder ein alternatives Süßungsmittel (ich habe 5 Datteln verwendet)
So stellst du die Hanfmilch her:
1. Hanfsamen in einem leistungsstarken Mixer fein mahlen, damit sich die Inhaltsstoffe später besser lösen.
2. Mit 500 ml Wasser aufgießen und für einige Minuten mixen.
3. Mit einem feinen Mulltuch oder Nussmilchbeutel abseihen und gut ausdrücken.
4. Die Flüssigkeit zurück in den Mixer geben, Datteln hinzufügen und nochmals mixen.
5. Die Milch zum Schluss mit 500 ml Wasser auffüllen, da sie sonst sehr intensiv schmeckt.
Du kannst die Milch nach Belieben pur trinken, mit Kakao verfeinern oder zum Backen oder Kochen verwenden. Im Kühlschrank ist sie bis zu eine Woche haltbar. Auch die aufgefangenen Hanfsamenreste brauchst du nicht wegwerfen. Du kannst sie noch für leckere Hanfaufstriche, als Zugabe zum Müsli oder zum Backen verwenden.
Wusstest du schon: Ein Liter Hanfmilch in Bio-Qualität kostet im Handel mehrere Euro und ist damit sehr kostspielig. Wenn du die Hanfmilch aus Bio-Hanfsamen selbst herstellst, kostet ein Liter etwa 1,50 Euro, und damit deutlich weniger, als wenn du sie fertig kaufst.
Wertvolle Inhaltsstoffe der Hanfmilch
Hanfsamen, die eigentlich Nüsse sind, strotzen nur so vor essentiellen Inhaltsstoffen. Sie enthalten alle acht Aminosäuren und sind reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Dadurch stärken sie unsere Gesundheit und schützen gleichzeitig vor Krankheiten. Auch ohne Rausch!
Verglichen mit anderen veganen Milchalternativen enthalten Hanfsamen zwar mehr Fett (etwa 30 Prozent), sättigen jedoch über einen längeren Zeitraum. Darüber hinaus enthalten sie viele Mineralstoffe sowie die Vitamine B und E. Der hohe Eisengehalt beugt zusätzlich Eisenmangel vor. Wichtig dabei ist, ungeschälte Hanfsamen zu kaufen, da sich das Eisen hauptsächlich in der Schale befindet. Weil Hanfmilch weder Laktose noch Gluten enthält, ist sie auch für Menschen mit Laktoseintoleranz und Glutenunverträglichkeit geeignet.
Hanfsamen sind aber nicht besonders regional, oder doch?
Das stimmt, denn wenn man den Anbau der Hanfpflanze genauer betrachtet, verbraucht die Pflanze relativ viel Wasser und die Hauptanbaugebiete liegen mit China, Russland und Kanada nicht gerade um die Ecke. Dennoch kann man auch ungeschälte Hanfsamen in Bioqualität in Deutschland finden, zum Beispiel bei diesem Demeter-Hof.
Ob biologisch angebaut oder nicht, der Speisehanf kommt im Gegensatz zu manch anderen pflanzlichen Milchalternativen ohne Pestizide und Herbizide aus, hinterlässt ein tiefes, die Erde auflockerndes Wurzelsystem für eine gute Fruchtfolge und kann sogar mehrere Jahre auf der gleichen Fläche wachsen. Damit wird der Speisehanfanbau wieder empfehlenswert!
Welche Kuhmilchalternative schmeckt dir am besten? Verrate es uns in einem Kommentar unter diesem Beitrag!
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