
Hagebuttenessig: So lassen sich die Vitalstoffe der Hagebutte haltbar machen
Die im Herbst vielerorts an Wegen und Waldrändern wild wachsenden Hagebutten sind viel zu schade, um sie am Strauch vergehen zu lassen. Denn die äußerst vitalstoffreichen Früchte gehören zu den natürlichen Heilmitteln und lassen sich vielfältig verarbeiten. Besonders einfach und schonend gelingt das mit einem selbst gemachten Hagebuttenessig.
Der fruchtige Essig ist schnell angesetzt und kann nach wenigen Wochen Ziehzeit einfach abgeseiht werden. Er verleiht Dressings, Eintöpfen und vielen weiteren Rezepten ein süß-säuerliches Aroma und enthält neben einer großen Menge Vitamin C zahlreiche weitere Vitamine, Mineralien und andere wertvolle Vitalstoffe aus den Hagebuttenfrüchten. Probiere es doch gleich mal aus!
Rezept für Hagebuttenessig
Hagebuttenessig selber zu machen, ist eine einfache Methode, um die zahlreichen Wirkstoffe des regionalen Superfoods zu konservieren und in vielen Gerichten zu genießen. Hagebutten gehören nicht nur zu den besten heimischen Vitamin-C-Lieferanten sondern versorgen dich darüber hinaus auch mit den Vitaminen A, B, E (Tocopherol), K und P sowie mit Eisen und Magnesium und enthalten sekundäre Pflanzenstoffe und atherische Öle. Als natürliches Heilmittel fördern sie unter anderem die körpereigene Immunabwehr, wirken Verdauungsproblemen und Harnleiden entgegen und hemmen die Entstehung freier Radikale.
Um den Hagebuttenessig anzusetzen, sind nur wenige Handgriffe erforderlich. Dann heißt es warten, bis die Aromen und Vitalstoffe der Früchte in den Essig übergegangen sind.
Für einen kleinen Vorrat Hagebuttenessig werden folgende Zutaten und Utensilien benötigt:
- 100-300 g reife Hagebutten (oder auch mehr oder weniger, je nachdem, wie viele verfügbar sind)
- circa 500 ml Essig nach Geschmack – zum Beispiel Apfelessig oder Weinessig
- Schraubglas
Ernte die Früchte am besten abseits von Straßen und auch nicht in Parks, wo sie möglicherweise mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden. An Feldwegen und anderen Wegrändern finden sich Hagebuttensträucher sehr häufig, und sie tragen im Herbst meist überreichlich der leuchtend roten Früchte. Ernte am besten stets nur einen kleinen Teil, sodass genügend für Wildtiere übrig bleiben.
Tipp: Statt frischer Hagebutten kannst du für die Zubereitung des Hagebuttenessigs auch Hagebuttentrester verwenden, der bei der Herstellung von Hagebuttensaft oder -mus (zum Beispiel für diese köstliche Pastasoße aus Hagebutten) übrig geblieben ist. Hier findest du diese und viele weitere Rezepte mit den gesunden Hagebutten.
So wird der Hagebuttenessig zubereitet:
- Hagebutten waschen und abtrocknen. Früchte mit schadhaften Stellen aussortieren.
- Die Enden der Hagebutten abschneiden und die Früchte halbieren. Die Kerne und Härchen brauchen nicht entfernt zu werden, denn die Kerne enthalten ebenfalls viele Vitalstoffe.
- Die Hagebuttenhälften in ein Schraubglas geben und mit so viel Essig übergießen, dass alle bedeckt sind.
- Das Glas verschließen und an einem dunklen Ort bei Zimmertemperatur für zwei bis vier Wochen ziehen lassen. Zwischendurch immer mal kurz aufschütteln, damit die Hagebutten stets mit Essig benetzt sind und die Gefahr der Schimmelbildung reduziert wird.
- Den fertigen Hagebuttenessig durch ein feines Sieb oder einen Nussmilchbeutel abgießen und in sterilisierte Flaschen füllen.
Dunkel und kühl gelagert, hält sich der vitalstoffreiche Hagebuttenessig bis zu mehrere Monate lang. Er kann mit seiner fruchtigen Note für Salatdressings und viele andere Rezepte mit Essig verwendet werden.
Tipp: Aus Essig, Früchten und Zucker lässt sich auch ein köstlicher Shrub (Essig-Sirup) herstellen.
Mehr Ideen und Rezepte mit Wildpflanzen und zahlreiche Tipps zur restlosen Verwertung von Lebensmitteln findest du in unseren Büchern:
Hast du schon einmal Hagebuttenessig oder einen anderen Wildfrüchte-Essig selber gemacht? Dann teile deine Tipps mit uns in den Kommentaren!
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