Beete winterfest machen? Darum lohnt es sich!

Wenn sich das Gartenjahr dem Ende zuneigt und die letzten Flächen abgeerntet sind, stellt sich die Frage, wie die Beete am besten auf den Winter vorbereitet werden. Statt die wertvollen Flächen im Selbstversorger-Garten sich selbst zu überlassen, sodass ihnen Frost und Erosion schaden könnten, werden sie am besten weitergenutzt oder bereits für die neue Saison fit gemacht.
Mit den folgenden Tipps versorgst du dich auch in der kalten Jahreszeit mit frischem Gemüse, bereitest brachliegende Beete optimal auf die neue Saison vor und legst schon jetzt den Grundstein für einen üppig blühenden Garten im kommenden Frühjahr.
Beete auch im Winter weiter nutzen
Wenn die Tage kürzer und kühler werden, muss die Gartensaison noch lange nicht zu Ende sein. Statt die Beete brach liegen zu lassen, kannst du in den Herbstmonaten noch einige Gemüsesorten und zahlreiche Blumen stecken, säen und pflanzen.
Tipp: Hier erfährst du, wie vor der Aussaat die Beete vorbereiten kannst.
Winterhartes Gemüse säen
Winterharte Gemüsesorten kommen im Herbst als Nachkultur ins Beet und versorgen dich in der kalten Jahreszeit mit frischen Vitaminen. Dazu gehören frostresistente Salate wie Endivien oder Feldsalat ebenso wie schnellwachsende Radieschen. Aromatische Ackerbohnen, die bereits im Herbst gesät werden, sind im Folgejahr meist schon erheblich früher erntereif. Auch Winterknoblauch kann bis Mitte Oktober noch gesteckt werden.
Tipp: Welche Gemüsesorten, Kräuter und Blumen wann gesät und gepflanzt werden, erfährst du in unserem Aussaatkalender für das ganze Jahr.
Blumen für die Herbstaussaat
Nicht nur Nutzpflanzen, auch Blumen lassen sich zu Beginn der kalten Jahreszeit ins Beet bringen. Von September bis zum Frost ist die ideale Zeit, um die Zwiebeln zahlreicher Blumen zu stecken, die als eine der ersten Nahrungsquellen für Bienen und andere Insekten im zeitigen Frühjahr besonders wertvoll sind.
Auch einige Sommerblumensamen überwintern problemlos im Beet und können deshalb bereits im Herbst ausgesät werden – zum Beispiel Hornveilchen, Grasnelken, Klatschmohn, Kornblumen und Ringelblumen. Eine Herbstaussaat hat den Vorteil, dass die Stauden im neuen Jahr früher austreiben und dich auch zeitiger mit ihrer Blütenpracht erfreuen.
Staudenbeet im Herbst anlegen
Der frühe Herbst eignet sich ebenfalls, um mehrjährige bienenfreundliche Stauden zu pflanzen. Der Boden ist noch aufgewärmt vom Sommer, aber weniger trocken, und die Pflanzen haben ausreichend Zeit, bis zum ersten Frost Wurzeln zu bilden. Im Frühjahr fließt dann umso mehr Energie in den oberirdischen Teil der Pflanzen – für ein üppiges Wachstum und viele bunte Blüten.
Tipp: Der Herbst ist auch ein idealer Zeitpunkt, um Beerensträucher zu pflanzen, die dich im Folgejahr mit einer üppigen Ernte belohnen.
Beete im Winter stilllegen
Da sich nur wenige Nutzpflanzen für den Anbau im Winter eignen, können einige Anbauflächen im Herbst auch stillgelegt und gleichzeitig bereits auf das neue Gartenjahr vorbereitet werden.
Tipp: Ein leeres Beet lässt sich auch nutzen, um eine Erdmiete oder einen Erdkeller anzulegen. Darin können Obst und Gemüse bei kühlen aber frostfreien Temperaturen zum Teil monatelang gelagert werden.
Beete auflockern
Wenn sich die Erde in deinen Beeten im Verlauf des Gartenjahres verdichtet hat, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, sie aufzulockern, um das Bodenleben zu aktivieren. Verwende dazu am besten eine Grabegabel. Stich sie in den Boden und bewege sie ein paar Mal hin und her. So gelangt Luft in tiefere Bodenschichte, ohne dass die Bodenstruktur zerstört wird.
Beete düngen und mit Humus anreichern
Während winterfeste Pflanzen in ihre wohlverdiente Ruhephase gehen und deshalb keine Düngung mehr benötigen, lassen sich frei gewordene Beete bereits im Herbst durch die Gabe langsam wirkender Dünger auf das neue Gartenjahr vorbereiten.
Bis in den Oktober hinein können zu diesem Zweck noch einige Gründüngepflanzen gesät werden, die den Boden nicht nur mit Humus anreichern und vor Erosion schützen, sondern ihn durch ihre Wurzeln auch tiefgründig auflockern. Alternativ eignet sich oberflächlich verteilter, grob zersetzter Kompost, Bokashi oder Pferdemist, um ausgelaugte Beete wieder fruchtbar zu machen. Sie alle dienen den Bodenlebewesen als Nahrung und setzen nach und nach Nährstoffe frei, die für die neue Gartensaison gebraucht werden.
Tipp: Hier erfährst du, welcher Dünger wofür geeignet ist. Wenn in deinem Haushalt mit Holz geheizt wird, kannst du die anfallende Holzasche ebenfalls als wertvollen Kaliumdünger nutzen.
Beete mulchen
Um abgeerntete Beete vor Kälte und Erosion zu schützen, empfiehlt es sich, sie mit einer Schicht aus Rasenschnitt, Laub oder Rindenmulch zu bedecken. Das Mulchen wirkt wie eine wärmende Decke, schützt den Boden vor Wind und Wetter, unterdrückt unerwünschte Beikräuter und setzt langsam Nährstoffe frei, die den Pflanzen im neuen Jahr zur Verfügung stehen. Auch Insekten profitieren von der pflanzlichen Schutzschicht, die ihnen Unterschlupf und Nahrung bietet.
Neue Beete anlegen
Im Herbst fällt besonders viel Gartenmaterial an, das eine ideale Basis für neue, nährstoffreiche Beete bietet. Baumschnitt, Herbstlaub und der letzten Rasenschnitt werden auf diese Weise sinnvoll verwertet und als Langzeitdünger zum Beispiel in Hügel- und Hochbeeten eingesetzt.
Hügelbeet anlegen
Ein Hügelbeet ist schnell angelegt, denn dafür ist keine aufwändige Beeteinfassung erforderlich. Durch die Schichtung verschiedener, nährstoffreicher Materialien eignet es sich im ersten Jahr wunderbar für starkzehrende Pflanzen und kann bis zu sechs Jahre lang genutzt werden, bis es erneuert werden muss.
Hochbeet anlegen
Etwas aufwändiger, dafür ausgesprochen bequem zu bearbeiten, ist ein Hochbeet, das du ebenfalls im Herbst anlegen kannst. Besonders preiswert wird dein Hochbeet-Projekt mit Paletten als Baumaterial, die gebraucht schon für wenige Euro gehandelt werden.
Tipp: Hier findest du weitere wertvolle Tipps, wie der Garten auf den Winter vorbereitet wird.
Unsere Bücher versorgen dich mit zahlreichen Tipps und Selbermach-Ideen für den naturnahen Garten:
Wie bereitest du deine Beete auf den Winter vor? Wir freuen uns auf Ergänzungen und persönliche Erfahrungen in einem Kommentar!
Weitere Ideen für den naturnahen Selbstversorger-Garten und mehr gibt es hier zuentdecken:
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Bei gebrauchten Paletten für ein Hochbeet oder einen Kompoststelle sollte man versuchen zu erfahren, was darauf transportiert wurde.
Denn diese könnten durch Chemikalien und ähnliche Stoffe vollgesogen sein und wären für den Garten absolut schädlich.
Neue, unbenutze Paletten sind natürlich immer besser für ein solches Projekt. Nur kommt da kaum jemand (günstig) dran. Wir haben die Paletten auf Pflastersteine gestellt und mit Folie ausgekleidet sowie lasiert. So kommt die Erde nicht mit dem Holz in Kontakt und das Beet hält somit hoffentlich einige Jahre. So sollte der gesundheitsschädigende Aspekt auch vernachlässigbar sein.
Ich hacke meine Beete leicht durch, entferne dabei das meiste was noch an Gras etc. steht und häufe dann die Erde in der Mitte auf, wie ein Dreieck oder bei 2 großen Beeten ein Hügel. Drauf kommt Mulch aus Blättern und Gras. Im Frühling ist die Erde wunderbar locker und ich brauche nur mehr flach rechen. Das hat schon meine Oma zu ihren Lebzeiten so gehandhabt. Teile der Blumenstauden lasse ich stehen (wegen der Samen) – Blumen und Kräuter hab ich hauptsächlich am Rand rundumlaufen. In der MItte sind – getrennt durch einen Gang, die Gemüsebeete.