
Asche als Dünger - wertvollen Kalium-Dünger aus Holzasche selber machen
Vor allem in der kalten Jahreszeit fällt in Haushalten mit Kamin, Kachelofen oder Holzpellet-Heizungsanlage einiges an Asche an. Aber auch im Sommer können von Grill und Lagerfeuer Aschereste übrig bleiben. Statt sie im Restmüll zu entsorgen, lässt sich Asche unter bestimmten Voraussetzungen hervorragend als natürlicher Dünger verwenden.
Hier erfährst du, welche Brennmaterialien geeignet sind und welche besser vermieden werden. Außerdem zeigen wir, welche Pflanzen sich über selbst gemachten, umweltfreundlichen Dünger aus Holzasche freuen, was er bewirkt und wie er verwendet wird.
Brennmaterial für Aschedünger
Für einen natürlichen und unbelasteten Dünger aus Holzasche ist die Beschaffenheit des ursprünglichen Brennmaterials ausschlaggebend. Grundsätzlich geeignet sind alle naturbelassenen Holzarten, sowohl von Laubbäumen als auch von Nadelbäumen.
Um giftige Schwermetalle aus Produktzusätzen und Abgasen sowie Industrierückstände ausschließen zu können, solltest du nur Holz verwenden, dessen Standort bzw. dessen Herkunft du beurteilen kannst.

Generell ungeeignet ist Asche, die bei der Verbrennung einer der folgenden Materialien entstanden ist:
- Grillkohle und Briketts – sie enthalten meist toxische Schwermetalle wie Chrom, Blei und schädigende Phosphate
- lackiertes oder anderweitig oberflächenbehandeltes oder imprägniertes Holz und Holzmöbel
- Holz von Bäumen, die an stark befahrenen Straßen wie Autobahnen standen
- Bunt bedruckte Zeitungen und Prospekte, Recyclingpapier und -pappe
Auch auf die gängigen Anzündhilfen verzichtet man in diesem Fall am besten, denn sogar schwarz-weißes Zeitungspapier, Toilettenpapierrollen, Eierschachteln und vieles mehr können aufgrund des Recyclingkreislaufs Mineralölrückstände enthalten.

Ohne Bedenken verwendbar sind naturbelassende Anzündhilfen wie diese:
- kleine trockene Äste und getrocknetes Laub
- sehr schmales, gespaltenes Holz und Sägespähne
- Nuss- und Kastanienschalen
- Anzünder aus Holzwolle
Tipp: Junges Holz ist grundsätzlich weniger belastet, da Bäume im Laufe ihres Lebens Schwermetalle nicht ausscheiden, sondern im Holz anreichern.
Anwendung des Holzasche-Düngers
Holzasche ist reich an Calcium und enthält zusätzlich Magnesium und Kalium sowie einen geringen Teil weiterer wichtiger Spurenelemente. Da leichte Sandböden den hohen Kalkgehalt schlecht puffern können, ist Holzasche vor allem für tonige, lehmige Böden geeignet. Sie löst sich schnell in der Erde auf und sollte deshalb sparsam angewendet werden. Auf einen Quadratmeter werden nicht mehr als 30 Gramm beziehungsweise 300 Milliliter lockerer Holzasche verteilt.
Benötigte Zeit: 5 Minuten.
Für die Düngung mit Holzasche bieten sich mehrere Möglichkeiten an:
- Direktaustrag
Eine gezielte und intensive Düngung kannst du unter Einhaltung der Maximalmenge von 300 Millilitern bzw. ungefähr einer Tasse loser Asche pro Quadratmeter direkt im Beet vornehmen. Diese Methode eignet sich besonders vor einer großflächigen Neuansaat.
- Im Gießwasser
Statt die Asche auszustreuen, kannst du sie auch ins Gießwasser einrühren und so auf den zu düngenden Flächen verteilen. Besonders an trockenen oder windigen Tagen ist diese Möglichkeit praktikabel.
- Auf dem Kompost
Um deine zukünftige Komposterde anzureichern, wird gelegentlich eine dünne Schicht Holzasche zwischen den einzelnen Lagen des Komposthaufens aufgetragen.
Im Winter gestaltet es sich schwieriger, da die Aschemenge reichlich und die zu verrottenden pflanzlichen Beigaben eher gering ausfallen. Es ist deshalb empfehlenswert, die gute Kaminasche in einem Vorratsbehälter zu sammeln. Die Lagerung sollte trocken und nur in laugenbeständigen Behältern erfolgen, zum Beispiel im klassischen Ascheeimer aus verzinktem Stahlblech. Aluminiumgefäße sind dagegen ungeeignet. - Unter die Erde mischen
Sollen nur kleine Flächen oder Pflanzkübel gedüngt werden, kommt es schnell zur Überdosierung. Das Risiko für eine Überdüngung kannst du gering halten, indem du die Asche zuvor mit Erde, Sand oder Steinmehl mischst.
Tipp: Neben Holzasche eignen sich zahlreiche weitere organische Abfälle und Pflanzenjauchen als natürliches Düngemittel.
Nutzen von Kalium- und Kalciumkarbonat
Aschedünger ist basisch und deshalb vor allem für saure Böden zu empfehlen sowie für Pflanzen, die einen basischen Boden bevorzugen. Saubere Holzasche weist Nährstoffe auf, die den Normen der gekauften Düngemittel weitestgehend entsprechen. In ihr stecken unter anderem Zink, Kalk (Calciumcarbonat, CaCO3) und Kalium (Kaliumcarbonat, K2CO3), die stark basisch wirken, den Boden entsäuern und ihn auflockern.
Bei diesen verbesserten Bodenstrukturen können sich Wurzeln tiefer ausbreiten und erhalten Zugang zu weiteren Bodennährstoffen. Derart gestärkt, sind die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Pilze, wie zum Beispiel Läuse und Pflanzenrost.
Tipp: In einem eigenen Beitrag findest du viele weitere natürliche Mittel gegen Blattläuse, Schildläuse und andere Schädlinge.
Welche Pflanzen benötigen Kalium und Kalk?
Pflanzen, die häufig unter Kaliummangel leiden oder auf saurem Boden nicht gedeihen, sind für eine Extraportion Kalium immer dankbar. Dazu zählen beispielsweise:
- Gemüse wie Tomaten, Kartoffeln, Sellerie, Zwiebeln, Karotten, Rosenkohl und Lauch
- Sträucher und Hecken
- Blumen wie Rosen, Fuchsien, Geranien und viele blühende Stauden
- Obstbäume und Beeren – zum Beispiel Stachelbeeren, Himbeeren und Weintrauben

Ungünstig wirkt sich dieser Dünger dagegen bei Pflanzen aus, die sauren Boden bevorzugen, wie zum Beispiel Narzissen, Azaleen, Rhododendron, Fleißiges Lieschen, Orchideen, Pfingstrosen, Palmen und Rosskastanien.
Eine Aschedüngung ist bei Pflanzen, die häufig unter Rostbefall oder Schädlingen leiden, zur Vorbeugung einer Kaliummangelerscheinung sinnvoll. Folgende Pflanzen sind dafür bekannt:
- Birnen- und Pflaumenbäume
- Erbsen
- Nelken, Fuchsien, Malven, Margeriten und Rosen
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Hast du bereits Erfahrungen mit Asche als Dünger gesammelt und kannst unsere Tipps ergänzen? Dann freuen wir uns auf deinen Kommentar!
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