Adventskalender nähen: Adventskalender-Säckchen aus bunten Stoffresten

Adventskalender sind nach wie vor sehr beliebt bei Groß und Klein. Kein Wunder, denn es macht Spaß, sich ab dem ersten Dezember jeden Tag mit einer Kleinigkeit auf Weihnachten einzustimmen. Statt jedoch auf fertig gekaufte Adventskalender zurückzugreifen, kannst du aus Stoffresten leicht selbst einen bunten Adventskalender nähen.
Nebenbei wird die Handarbeitsecke leerer, denn so werden Stoffreste, Garnreste und Wollreste gleichermaßen für das eigene kreative Gesamtkunstwerk verbraucht.
Der Kalender lässt sich anschließend wunderbar mit spannenden, nachhaltigen Adventskalender-Füllungen für Kinder oder mit Kleinigkeiten für Erwachsene bestücken.
Adventskalender nähen – so geht’s
Das Schöne an einem selbst genähten Adventskalender ist, dass man ihn auch nach und nach – wie die Zeit gerade reicht – fertigstellen kann. Für die Adventskalender-Säckchen geeignet sind alle eher dünnen Stoffe, zum Beispiel von alten Hemden und Tischdecken, Sommerröcken, Hosen, aber auch dünner Jeans- oder Filzstoff.
Um sich die Arbeit zu erleichtern und auch kleine Stoffreste passgenau zuschneiden zu können, hat sich eine Schablone mit integrierter Nahtzugabe als praktisch erwiesen. Sie wird einfach auf jeden Stoffrest gelegt um festzustellen, ob der Stoff für ein Säckchen reicht.
Aber natürlich lassen sich auch ganz ohne Schablone große und kleine Stoffsäckchen nähen, um alle Stoffreste vollständig zu verbrauchen oder die Beutel an die Größe des Inhalts anzupassen. Ob die Beutel gerade sind oder schief, spielt ebenfalls keine Rolle – Hauptsache, es gefällt!
Für einen selbstgenähten Adventskalender werden benötigt:
- bunte Stoffreste für 24 kleine Säckchen
- 24 Schnüre, jeweils etwa 40 cm lang (z.B. Paketkordel, Häkelschnüre aus Wollresten oder selbst gemachtes Textil-Garn oder eine Mischung aus allem)
- 1 Stück Pappe für die Schablone, etwa 20 x 30 cm groß, z.B. von einem Pizzakarton
- 1 Stück Pappe für 24 Anhänger (etwa 20 x 20 cm groß, z.B. von einer Verpackung), alternativ 24 fertige Pappanhänger
- 1-2 m Schnur, um die Beutel aufzuhängen (dicke Paketschnur oder eine Stricklieselschnur aus Wollresten; weitere Befestigungsideen siehe weiter unten)
Ungefähr benötigte Zeit: 4 Stunden.
So werden die Säckchen für den Adventskalender genäht:
- Schablone für die Säckchen herstellen
Ein Rechteck mit den Abmessungen 11 x 16 cm (für eine Säckchengröße von 9,5 x 7,5 Zentimetern) oder beispielsweise 16 x 20 cm (für größere Beutelchen von 14,5 x 9,5 Zentimetern) auf ein Stück Pappe aufzeichnen und ausschneiden.
Wer kleinere Stoffreste verarbeiten möchte, kann diese auch zuerst zusammennähen (Patchwork) und dann in der richtigen Größe zuschneiden. - Stoff zuschneiden
Die Schablone auf die linke Seite des Stoffs legen und die Umrisse mit einem Stift auf den Stoff übertragen. Am besten mit einer Zickzackschere ausschneiden, damit die Ränder nicht ausfransen.
- Rand säumen
An einer langen Seite den Stoff einen Zentimeter weit umschlagen und bügeln oder mit Nadeln feststecken und knapp oberhalb der Zickzackkante vernähen, sodass ein Saum entsteht.
Bei Filz und anderem Stoff, der nicht ausfranst, kannst du dir den Saum sparen. - Adventskalender-Säckchen zusammennähen
Das Stoffstück vom schmaleren Ende her in der Mitte falten; dabei liegt die rechte, “schöne” Stoffseite innen. Die beiden unversäuberten Ränder im Abstand von einem halben Zentimeter zu den Kanten mit einem geraden Stich zusammennähen; die gesäumte Seite bleibt offen. Das Säckchen wenden und mit der Scherenspitze von innen die Ecken ausformen.
- Schnur am Säckchen anbringen
Optional eine Häkelschnur von 40 Zentimetern herstellen. Eine Paketschnur oder ein dicker Wollfaden tun es auch. Die Mitte der Schnur mit ein paar Handstichen etwa einen halben Zentimeter unterhalb der Saumnaht an einer Seitennaht des Beutelchens festnähen. Wenn du die Schnüre schon vor dem Nähen vorbereitet hast, kannst du sie gleich beim Nähen der Beutel im Stoff fixieren, wie im Beitrag über Lavendelsäckchen gegen Motten beschrieben.
- Anhänger anfertigen und beschriften
Aus Pappe 24 Anhänger von circa zwei mal vier Zentimetern Größe ausschneiden und an einem Ende mit einem Loch versehen. Je nach Geschmack die Ecken am anderen schmalen Ende schräg abschneiden.
Die selbst gemachten oder gekauften Anhänger mit den Zahlen von 1 bis 24 beschriften.
Jetzt ist der Adventskalender fertig und bereit zum Befüllen. Die Beutelchen mit den Schnüren verschließen (Schnur einmal um den Stoff schlingen und mit einem einfachen Knoten sichern) und mit einer Schleife an die Befestigung binden.
Tipp: Auch die letzten Zuschnittreste der Adventskalender-Säckchen müssen nicht im Müll landen – mit der Pizzatechnik lassen sich kleinste Stoffreste noch verwerten.
Adventskalender-Säckchen aufhängen: Varianten
Wenn die Säckchen an einem Seil befestigt wurden, kannst du es an die Wand hängen, zwischen zwei Regalen oder Schränken spannen oder um einen Spiegel drapieren.
Wer beim nächsten Spaziergang einen passenden kleinen Ast findet, kann die Säckchen auch daran befestigen. Die Aufhängung für die selbst gemachten Pflanztaschen aus dem Sommer lässt sich ebenfalls wunderbar für einen Adventskalender nutzen.
Ein Hingucker ist auch eine Holzlatte mit Haken als Halterung für die Säckchen, die einfach für 24 Tage lang ein vorhandenes Bild an der Wand ersetzt. Für zusätzliche Atmosphäre sorgt eine Lichterkette, die um die jeweilige Befestigung geschlungen wird.
Tipp: Hier findest du noch mehr Ideen und Bastelanleitungen, um Adventskalender selber zu machen.
Weitere Upcycling-Ideen für Advent und Weihnachten sind zum Beispiel ein Adventkranz mit alten Schraubgläsern, selbst genähter Christbaumschmuck aus Stoffresten oder natürlicher Baumschmuck aus Zweigen. Und falls du lieber backst statt nähst, lässt sich auch selber ein Adventskalender backen – mit 24 Lebkuchen-“Türchen”.
Wie verwertest du Materialreste jeder Art kreativ für Adventskalender und Weihnachtsdekoration? Wir freuen uns über deine Anregungen in den Kommentaren!
Viele weitere Anleitungen und Ideen, mit denen aus alten Sachen neue Dinge entstehen, und die beim Plastiksparen helfen, findest du in unseren Büchern:
Hier gibt es noch weitere Ideen für dich:
- 7 Ideen für selbst gemachte Adventskalender
- Der etwas andere Adventskalender: Teilen, Minimalismus, Plastiksparen statt Schokolade
- Statt Sprühschnee: Fensterschnee selber machen für winterliche Fensterbilder
- Fahrradsattelbezug nähen – Regenschutz beim Fahrradfahren
3 Kommentare
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Nähen ist für mich eine der wenigen DIY Bastionen, bei denen ich mich bisher schwer getan habe… ich denke zu ambionierte Projekte ohne die Grundkenntnisse in Maschinentechnik und Konfektion zu haben. Jetzt fange ich “ganz unten” an und nähe diese kleinen Säckchen… ohne jeden Firlefans, ohne Zipper…. perfekt um das Zuschneiden und erste einfache Nähschritte zu lernen… aktuell routiniere ich das Zuschneiden, als nächstes dann das Nähen,… Weihnachten noch weit genug weg, super… das wird was. Danke Smarticular :)
Für Freunde habe ich aus Samtresten Kreise ausgeschnitten und mit einer Stopfnadel Stickgarn rundherum durchgezogen. Nach dem Füllen wird das Stoffstück mit dem Garn zusammen gezogen und dann eine Schleife gebunden, damit das “Säckchen” zu bleibt, aber leicht zu öffnen ist. Die Säckchen habe ich in ein Körbchen gelegt. Das war vor 25 Jahren. Mittlerweile nutze ich die selben Säckchen (die ich nach Weihnachten stets geleert zurück bekam) seit vielen Jahren für meine Kinder. Nun hängen sie aber mit nummerierten und verzierten Holzklammern an einer Kordel.
Also eine durchaus langlebige Variante, wenn’s schnell gehen muss oder man vielleicht nicht so gerne näht.
ihr habt das sehr liebevoll dargestellt.
Ich lese immer wieder gern Eure Beiträge, obwohl ich schon im fortgeschrittenen Alter bin.
Immer wieder: Dankeschön