
Nasennebenhöhlenentzündung mit Hausmitteln behandeln statt mit Antibiotika
Wenn zum Schnupfen auch noch Kopf- oder Gesichtsschmerzen hinzukommen, die sich beim Bücken oder durch Erschütterungen verstärken, sind sehr wahrscheinlich die Nasennebenhöhlen entzündet. Auch bei Heuschnupfen kann sich eine solche Entzündung entwickeln.
Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung (fachsprachlich Sinusitis genannt) ist zwar unangenehm, aber ebenso wie Schnupfen in der Regel ungefährlich und heilt meist von allein ab. Medikamente sind deshalb meist unnötig. Eine Behandlung der Symptome mit natürlichen Mitteln kann jedoch Erleichterung bringen und die Genesung beschleunigen.
Hinweis: Ziehe im Zweifelsfall den Arzt deines Vertrauens zu Rate, denn ein Online-Beitrag kann den Arzt nicht ersetzen.

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Mehr Details zum BuchUrsachen einer Nasennebenhöhlenentzündung
Durch einen Schnupfen schwellen die Schleimhäute im Nasenbereich an und blockieren häufig die für die Belüftung der verschiedenen Nebenhöhlen notwendigen Verbindungsgänge. Zudem bildet sich meist zäher Schleim, der von den Flimmerhärchen in Nase und Nebenhöhlen nicht mehr richtig abtransportiert werden kann – ideale Bedingungen für Krankheitserreger, die eine Sinusitis verursachen. Oft sind Erkältungsviren die Auslöser für die Entzündung, seltener auch Bakterien oder Pilze.
Bei einer chronischen Sinusitis kann die Belüftung der Nasennebenhöhlen auch durch andere Ursachen behindert sein, z.B. durch entzündliche Vorgänge im Oberkieferbereich, vergrößerte Rachenmandeln (auch Polypen genannt) oder eine verkrümmte Nasenscheidewand. Durch eine Allergie bedingte Entzündungen können akut oder auch chronisch verlaufen.
Hinweis: Klingt eine akute Nasennebenhöhlenentzündung nach spätestens zwei Wochen nicht ab, besteht die Gefahr, dass sich ein chronischer Verlauf entwickelt. Dann sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Auch wenn andere Beschwerden hinzukommen, ist ärztliche Hilfe empfehlenswert.
Nasennebenhöhlenentzündung natürlich behandeln
Schleimlösende Mittel, die eingenommen werden um den Schnupfen zu bekämpfen, helfen auch gegen die Nasennebenhöhlenentzündung. Zusätzlich sind entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkstoffe hilfreich.
Ingwer – schleimlösend und entzündungshemmend
Heißer Ingwertee und Ingwersaft wirken schleimverflüssigend und entzündungshemmend. Auch bei vielen anderen Beschwerden kann der heilkräftige Ingwer eingesetzt werden. Es empfiehlt sich, bei einer Nasennebenhöhlenentzündung täglich mehrere Tassen des Ingwergetränks einzunehmen, bis die Beschwerden nachlassen.
Auch andere Tees, zum Beispiel aus Holunder– oder Lindenblüten, helfen mit antientzündlichen und schleimlösenden Wirkstoffen, die Sinusitis abklingen zu lassen. Weidenrinde als Teekraut lindert die zuweilen quälenden Kopf- und Gesichtsschmerzen. Die mit dem Teetrinken verbundene gesteigerte Flüssigkeitszufuhr trägt zusätzlich zu einer Verflüssigung des Schleims bei.
Meerrettich lässt Tränen und die Nase laufen
Nimm eine Messerspitze des am besten frisch geriebenen Meerrettichs in den Mund und belasse ihn dort so lange, bis die Schärfe nachlässt. Durch den zu Tränen rührenden Rettich läuft nach kurzer Zeit auch die Nase und befördert Schleim und Krankheitserreger nach draußen. Eine frisch aufgeschnittene Zwiebel hat einen ähnlichen Effekt. Mindestens eine Woche lang täglich wiederholen.
Chili und Co. als scharfe Heilmittel
Bei Nebenhöhlenentzündungen, ebenso wie bei Erkältungen, ist scharfes Essen generell empfehlenswert, um die Produktion flüssigen Schleims zu fördern. Gerichte mit Cayennepfeffer, Chili und Peperoni, die alle zur Gattung der Paprika gehören, lassen die Nase laufen und beseitigen so die Krankheitserreger.
Fire Cider – feuriger Erkältungstrunk
Gleich mehrere scharfe und schleimlösende Zutaten sind im Fire Cider enthalten, der Kopf und Nase befreit. Bei akuten Beschwerden kann stündlich ein Teelöffel des feurigen Konzentrats eingenommen werden.
Inhalieren mit Wasserdampf, Heilkräutern und ätherischen Ölen
Inhalationen mit heißem Wasser befeuchten die Schleimhäute und erleichtern den Abtransport des zähen Sekrets. Gib dafür etwa einen halben Liter frisch aufgekochtes Wasser in eine Schüssel oder einen Inhalator und beuge dich so weit darüber, dass der Dampf gerade angenehm zum Einatmen ist. Die Wirkung lässt sich mit mit Heilkräutern wie Thymian oder Kamille unterstützen, die entzündungshemmend und schleimlösend wirken. Gib entweder eine Handvoll frische oder etwa einen Esslöffel getrocknete Kräuter in das kochende Wasser.
Alternativ kannst du auch einige Tropfen ätherischer Öle ins Wasser träufeln. Pfefferminze wirkt unter anderem gegen Kopfschmerzen, ihr Öl ist daher besonders gut geeignet bei einer Nasennebenhöhlenentzündung. Ebenfalls sehr wirksam bei Erkältungskrankheiten sind Kiefernnadel-, Eukalyptus-, Teebaum– und Lavendelöl.
Tipp: Hier findest du weitere Tipps und Rezepte für selbst gemachte Inhalationslösungen gegen Erkältung.
Erkältungsbalsam für die Nacht
Nachts hilft ein Erkältungsbalsam mit Eukalyptus und Pfefferminze den Schleim zu lösen. Er erleichtert das Durchatmen und fördert so einen heilsamen Schlaf.
Tipp: Da die Schleimhäute des Nasenbereichs im Liegen besonders schnell zuschwellen, ist es empfehlenswert, bei Schnupfen und Nebenhöhlenentzündungen mit leicht erhöhtem Kopf zu schlafen.
Gesichtsmassage gegen Schmerzen
Eine Druckmassage des Gesichts lindert die Beschwerden und fördert den Sekretfluss. Von den schmerzenden Bereichen mit sanftem Druck Richtung Nase streichen. Für ein unterstützendes Massageöl kann ein Esslöffel hochwertiges Pflanzenöl mit ein bis zwei Tropfen ätherischem Pfefferminzöl oder beruhigendem und entkrampfendem Lavendelöl gemischt werden.
Nasendusche für akute und chronische Beschwerden
Eine Nasenspülung mit Salzwasser hilft sowohl bei akuter Nasennebenhöhlenentzündung als auch bei Heuschnupfen und chronischen Beschwerden, denn sie spült überflüssigen Schleim, Krankheitserreger und Pollen weg und befeuchtet gleichzeitig die Schleimhäute. Dabei ist es wichtig, eine isotonische Salzlösung (etwa ein gehäufter Teelöffel Salz auf ½ Liter Wasser) zu verwenden, um die Schleimhäute nicht zu reizen. Ein Set aus einer Nasendusche mit geeigneter Spüllösung ist ohne weitere Vorbereitungen sofort einsatzbereit.
Wärmebehandlung mit Rotlicht
Insbesondere bei chronischen Beschwerden ist die Bestrahlung mit einer Rotlichtlampe angenehm, denn die wohlige Wärme fördert die Durchblutung und somit die körpereigene Abwehr. Die Wärme der Infrarotstrahlen dringt besonders gut ins Gewebe ein und bekämpft tief liegende Entzündungsherde. Richte das Licht dafür frontal auf das Gesicht (Augen geschlossen halten) mit einem Abstand, der eine angenehme Erwärmung ermöglicht, und lasse es bis zu 20 Minuten lang einwirken.
Alternativ können einige Esslöffel Leinsamen in Wasser weichgekocht, möglichst heiß in ein Stoffsäckchen gegeben und auf die schmerzenden Stellen aufgelegt werden. Wenn du keine Leinsamen zur Hand hast, kannst du das Säckchen auch mit heißem Kartoffelbrei füllen.
Ob eine Wärmebehandlung bei akuter Sinusitis günstig ist, ist individuell unterschiedlich. Die stärkere Durchblutung und das damit kurzfristig weitere Anschwellen der Schleimhäute kann die Schmerzen unter Umständen verschlimmern.
Hinweis: Wie auch bei Erkältungen gilt für die Nebenhöhlenentzündung: Abwarten und Tee trinken! Bis die Symptome einer akuten Sinusitis vollständig verschwunden sind, vergehen meist etwa zwei Wochen. Es empfiehlt sich, die Behandlung entsprechend lange konsequent durchzuführen, um ein Wiederaufflammen der Entzündung zu verhindern.
Wenn eine jahreszeitlich bedingte Allergie die Ursache ist, bessert sich die Nasennebenhöhlenentzündung meist von allein, wenn die Pollensaison vorüber ist.
Die vielfältig heilenden Eigenschaften von Wildkräutern und Ingwer für Erkältungskrankheiten und andere Beschwerden findest du in unseren Buchtipps:
Welche natürlichen Mittel und alternativen Behandlungsmethoden helfen dir bei einer Nasennebenhöhlenentzündung? Wir freuen uns über deinen Kommentar!
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