Melkfett-Alternative selber machen – natürlicher und ohne Mineralöle

Melkfett – wer kennt ihn nicht, den praktischen Universal-Pflegebalsam für schwierige Fälle. Die reichhaltige Fettpflege hilft überall dort, wo normale Lotionen und Cremes nicht ausreichen, zum Beispiel bei sehr trockener Haut sowie Rissen und Schrunden an Händen, Füßen, Ellbogen und Beinen. Selbst eingerissene, schmerzende Fersen werden damit schnell wieder glatt, weich und schmerzfrei.
Jedoch wird das Drogerieprodukt in der Regel aus Erdöl (Mineralölen) gewonnen und enthält Vaseline, Palmöl, Tenside und andere Stoffe, die für die Hautpflege eigentlich gar nicht notwendig sind. Noch besser als teure, rein pflanzliche Bioprodukte zu kaufen, ist es, den Balsam gleich selber machen. Es geht schnell, ist viel preiswerter, und zudem werden nur natürliche Zutaten benötigt.
Melkfett-Rezept
Für selbst gemachtes “Melkfett” benötigst du nur wenige natürliche Zutaten:
- 100 ml Pflanzenöl je nach Hauttyp, sehr gut funktioniert es mit Olivenöl oder auch Sonnenblumenöl
- 50 g Sheabutter (gibt’s im Bioladen oder online)
- 10 g Bienenwachs (vom Bio-Imker, aus der Apotheke oder online)
- ein paar Tropfen Vitamin-E-Öl (optional, verbessert die Haltbarkeit und die Pflegeeigenschaften zusätzlich)
Sheabutter gibt diesem reichhaltigen Balsam eine besonders geschmeidige Konsistenz. Er zieht gut und tief in die Haut ein, ist gut verträglich und besonders reich an Mineralstoffen und Vitaminen.
So gehst du vor:
- Pflanzenöl und Bienenwachs in ein leeres Schraubglas geben und bei geringer Temperatur langsam im Wasserbad gerade so weit erwärmen, bis das Wachs komplett geschmolzen ist. Das Wasser darf dabei nicht kochen!
- Sheabutter dazugeben und gründlich unterrühren, bis eine homogene Masse entsteht. Mit einem Milchaufschäumer geht das besonders gut.
- Glas aus dem Wasser nehmen. Vitamin-E-Öl unterrühren, ggfs. in Tiegel umfüllen und hin und wieder rühren, bis die Masse beginnt, fest zu werden. So wird der Balsam cremiger, als wenn man ihn einfach nur auskühlen lassen würde.
- Erst nach dem Auskühlen verschließen.
Im Handumdrehen ist so deine Melkfett-Alternative fertig und bereit zur Anwendung. Vor Sonneneinstrahlung geschützt, hält sich die Creme problemlos mehrere Wochen bis hin zu mehreren Monaten. Mit ein paar einfachen Tricks kannst du die Haltbarkeit deiner selbst gemachten Kosmetikprodukte verlängern.
Der Balsam wird genauso angewendet wie handelsüblich Melkfett: Zwischen den Händen verreiben und großzügig auftragen. Für eine intensive Pflege am besten über Nacht einwirken lassen. Das DIY-Melkfett zieht etwas langsamer ein, dafür pflegt es aber umso reichhaltiger und langanhaltender.
Alternativ zu Bienenwachs kann auch eine vegane Variante wie Carnaubawachs, Rosenwachs oder Beerenwachs verwendet werden. Von Carnaubawachs wird ungefähr die halbe Menge benötigt. Möchtest du die vegane Variante ausprobieren? Wir freuen wir uns, wenn du uns von deinen Erfahrungen berichtest!
Viele weitere Rezepte für selbst hergestellte Pflegeprodukte findest du in unserem Buch:
Hast du dieses oder ein anderes Salben- oder Hautcreme-Rezept schon ausprobiert? Teile deine Erfahrungen und Tipps in einem Kommentar mit anderen Lesern!
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6 Kommentare
Die Kommentare sind geschlossen.
Ist das auch bei Neurodermitis geeignet?
Hallo Patricia, das müsstest du ausprobieren bzw. dich von deinem Hausarzt beraten lassen. Liebe Grüße Sylvia
Ich habe sehr trockene Nasenschleimhäute und muss sie daher häufig mit etwas Nasensalbe feucht halten. In der Apotheke wurde die Nasensalbe immer teurer. Deshalb fabriziere ich meine Nasensalbe nun seit einigen Jahren selbst: ich nehme Melkfett und mische es mit einigen Tropfen Japanischem Heilöl (dieses starke Pfefferminzöl aus der Apotheke). Diese Nasensalbe tut ihren Dienst bestens und ist mir mittlerweile lieber als die sündhaft teure aus der Apotheke.
Klappt das auch mit Rapsölplättchen statt Bienenwachs -> vegane Variante?
die konsistenz ist recht fluessig. im kuehlschtank wird sie cremig. lass ich sie bei zimmertemperatur stehen ist sie fast wie oel. habe mich genau ans rezept gehalten.
Hallo Birgit, die Konsistenz hängt von der Zimmertemperatur ab, im Sommer kann sie schon mal recht weich werden. Wenn sie flüssig wird, war womöglich ein bisschen zu wenig Bienenwachs drin. Du könntest sie nochmal im Wasserbad schmelzen, etwas mehr Bienenwachs darin auflösen und dann unter gelegentlichem Rühren (für die Cremigkeit) wieder abkühlen lassen. Mehr Sheabutter würde den Balsam ebenfalls fester machen, sie lässt sich womöglich sogar im kalten Zustand oder mit nur leichter Erwärmung unterrühren. Liebe Grüße!