
Kompostbeschleuniger selber machen - so reift der Kompost schneller
Was tun, wenn der Komposthaufen ewig braucht, um zu verrotten? Einen weiteren Haufen für Schnittgut sowie Obst- und Gemüsereste anzulegen, ist zwar sinnvoll, damit der Biomüll im Wechsel aufgefüllt werden und in Ruhe zu Humus reifen kann. Wenn aber nur ein Komposter vorhanden ist, lässt sich der Vorgang mit einem Trick beschleunigen.
Damit die Zersetzung so richtig in Fahrt kommt, ist es nicht notwendig, handelsüblichen Kompostbeschleuniger oder einen Schnellkomposter aus Kunststoff zu kaufen. Du kannst den Kompost einfach mit einer selbst gemachten, natürlichen Lösung impfen, die die Rotte unterstützt, den Haufen schneller zusammenfallen lässt und schneller zu wertvoller Humuserde führt.
Kompostbeschleuniger selber machen
Die Lösung zum Impfen des Komposthaufens kannst du aus einfachen Zutaten herstellen, die du vielleicht sowieso in der Küche hast. Für einen Kompostbehälter mit einer Seitenlänge von 1-1,5 m benötigst du:
- 1 Würfel frische Hefe
- 500 g weißer oder brauner Zucker
- 1-2 L lauwarmes Wasser
Tipp: Statt handelsüblicher Hefe und lauwarmem Wasser kannst du auch selbst angesetzte wilde Hefe verwenden. Da sie geringer konzentriert ist, empfiehlt es sich, die doppelte Menge zu verwenden, also etwa drei bis vier Liter.
So wird die Lösung hergestellt:
1. Lauwarmes Wasser in einen Topf oder Eimer füllen.
2. Zucker und Hefe zugeben und umrühren, bis alles gelöst ist.
3. Die Mischung mindestens eine Stunde lang stehen lassen, am besten bei Raumtemperatur oder draußen im Sonnenschein.
4. In eine etwa zehn Liter fassende Gießkanne geben und mit Wasser auffüllen.
Damit ist der Kompostbeschleuniger anwendungsbereit. Gieße den Komposthaufen möglichst gleichmäßig damit und mische ihn eventuell mit einer Grabegabel o.ä. etwas durch.
Innerhalb der nächsten Tage wird die Kompostierung wortwörtlich “angeheizt” – die Temperatur steigt, und die Zersetzung beschleunigt sich.
Nach etwa einer Woche kann der Kompost umgeschichtet werden, um den Vorgang noch weiter anzuregen. Trage den Haufen dafür in Schichten ab und schichte ihn in umgekehrter Reihenfolge wieder auf.
Je nachdem, wie stark die Kompostierung vor der Behandlung fortgeschritten war, ist die Komposterde nach wenigen Wochen einsatzbereit und kann für einen natürlichen Garten oder den Kräuterbalkon verwendet werden.
Da der hohe Nährstoffgehalt für manche Pflanzen zu viel ist, empfiehlt es sich, den Kompost mit normaler Gartenerde zu mischen, um gute Pflanzerde zu erhalten.
Tipp: Mit einer Komposttoilette lässt sich das große und kleine Geschäft im Garten umweltfreundlich erledigen.
So wirkt der DIY-Kompostbeschleuniger
Kompostierbare Abfälle werden durch Kleinstlebewesen, Bakterien und Pilze sowie größere Tiere wie Würmer zersetzt. Werden neue Pflanzenabfälle auf den Komposthaufen aufgeschichtet, müssen sich die Mikroorganismen erst bis dorthin “durcharbeiten”, bevor sie mit ihrer Arbeit beginnen können. Die Hefepilze, die mit dem Gießwasser gleich an die richtige Stelle gelangen, vermehren sich sehr schnell und beschleunigen die Zersetzung. Zucker und Wasser sorgen für optimale Arbeitsbedingungen für die Mikroorganismen.
Weitere hilfreiche Faktoren für eine schnelle Zersetzung sind eine feuchte, warme und luftige Umgebung. Daher ist es wichtig, den Komposthaufen richtig anzulegen und zu pflegen.
Tipp: Wenn du einen Wurmkompost auf dem Balkon stehen hast, kannst du einen Kompostbeschleuniger auch mit frischem Wurmhumus herstellen. Die Erde wimmelt nur so vor Mikroorganismen, die zur Zersetzung beitragen. Gib statt der Hefe etwa 200 Gramm Wurmhumus ins Wasser. Und auch Bokashisaft eignet sich, um die Kompostierung zu unterstützen.
Weitere hilfreiche Informationen und DIY-Ideen für einen naturnahen Garten findest du in unseren Büchern:
Wie pflegst du den Komposthaufen in deinem Garten? Wir freuen uns über Anregungen von dir in einem Kommentar!
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