1 Euro, 100 Karten, 1000 Spiele zum Selbermachen

Mit gekauften Kartenspielen sind häufig die Spielregeln schon festgelegt. Selbst gemachte Spielkarten aus Karteikarten und Altpapier sind dagegen viel kreativer und ermöglichen variablen Spielspaß.

Gesellschaftsspiele bringen die ganze Familie zusammen. Wenn die Spielregeln nicht zu kompliziert sind, können sogar schon Kindergartenkinder mitspielen. Ein besonderer Vorteil von Kartenspielen ist, dass sie sehr wenig Platz benötigen, mit auf Reisen oder den Ausflug genommen werden können und so fast überall spielbar sind.

Noch kreativer und individueller als mit gekauften Karten kannst du mit selbst gebastelten Unikaten spielen. Schon die Herstellung ist ein Spaß für die ganze Familie, bei dem nicht nur individuelle Motive, sondern auf Wunsch auch zusätzliche Regeln und ganz eigene Spielideen entstehen können. Dafür brauchst du nur Blanko-Karteikarten im Format DIN A7 oder DIN A8 (gibt’s überall im Schreibwarenhandel), Stifte und bei Bedarf Prospekte Kataloge o.ä. für eine besonders kreative Gestaltung.

Spielkarten einfach selber machen

Für die meisten Spiele werden Karten mit unterschiedlichen Bildmotiven und identischen Rückseiten benötigt. Das Format reicht von klassischen sechs mal neun Zentimetern über kleinere, länglichere Karten bis hin zu quadratischen Kärtchen. Fast immer ist das genaue Format eher unwichtig, so dass bei den eigenen Kreationen auch andere Größen und Formen möglich sind.

Die Motive können selbst gemalt oder aus Zeitungen, Prospekten und Produktverpackungen ausgeschnitten werden. Bemalte statt beklebte Karten sind etwas handlicher, vor allem bei solchen Spielen, bei denen die Karten oft gemischt werden müssen.

Tipp: Etwas teurer, dafür exakt im Spielkartenformat, sind spezielle Blanko-Spielkarten. Noch umweltfreundlicher und individueller werden die Karten, wenn du sie aus Karton oder Pappe zurechtschneidest und sie auf diese Weise upcycelst.

So werden die Karten gestaltet (konkrete Spielideen findest du weiter unten):

1. Blanko-Karteikarten besorgen oder eigene Karten aus Pappe ausschneiden.

2. Zahlen, Buchstaben, Motive o.ä. können mit Stiften direkt aufgemalt werden, dabei können auch schon Kinder mithelfen und so ganz individuelle Karten erschaffen. Anweisungen für Aktionskarten usw. werden direkt draufgeschrieben.

3. Für grafisch gestaltete Karten: Bilder von stabilen Werbepostkarten oder Verpackungskartons im gewünschten Format ausschneiden. Dünnes Papier, das zusätzlich auf Pappe aufgeklebt werden muss, etwas größer ausschneiden als benötigt.

Mit gekauften Kartenspielen sind häufig die Spielregeln schon festgelegt. Selbst gemachte Spielkarten aus Karteikarten und Altpapier sind dagegen viel kreativer und ermöglichen variablen Spielspaß.

4. Mit Bastelkleber auf jede Karte ein Bild kleben. Dünnes Papier kann es sich durch die Feuchtigkeit des Klebers wellen. Wenn die Karten zum Trocknen unter einem Bücherstapel liegen oder in eine Blumenpresse gelegt werden, sind sie danach schön glatt.

Mit gekauften Kartenspielen sind häufig die Spielregeln schon festgelegt. Selbst gemachte Spielkarten aus Karteikarten und Altpapier sind dagegen viel kreativer und ermöglichen variablen Spielspaß.

5. Ausgeschnittene Buchstaben und Zahlen einzeln auf die Karten kleben. Darauf achten, dass alle Ränder und Ecken gut festgeklebt sind, damit sie beim Mischen nicht hängenbleiben.

6. Die überstehenden Bildränder der getrockneten Karten an den Papprändern entlang sehr ordentlich abschneiden. Hilfreich bei geraden Schnitten ist ein Papierschneider.

Mit gekauften Kartenspielen sind häufig die Spielregeln schon festgelegt. Selbst gemachte Spielkarten aus Karteikarten und Altpapier sind dagegen viel kreativer und ermöglichen variablen Spielspaß.

Für verschiedene Spiele können unterschiedliche Motive, Formate und Bildpaare oder -gruppen ausgeschnitten oder selbst gemalt werden. Hier sind einige Spiele, die mit selbst gemachten Karten das Zeug zum Lieblings-Familienspiel haben!

Memory – Gedächtnistraining mit Kartenpärchen

Das beliebte Gedächtnisspiel, bei dem Bildpaare gefunden werden müssen, lässt sich besonders einfach selbst gestalten.

Für ein selbst gemachtes Memory benötigst du:

  • 64 Karten, von denen jeweils zwei ein Pärchen ergeben – Die genaue Anzahl der Bildpaare ist für den Spielablauf zweitrangig, es sollten jedoch mindestens zehn Bildpaare sein, damit das Spiel nicht zu schnell beendet ist. Ein kleines Set kann auch nach und nach erweitert werden.

Mit gekauften Kartenspielen sind häufig die Spielregeln schon festgelegt. Selbst gemachte Spielkarten aus Karteikarten und Altpapier sind dagegen viel kreativer und ermöglichen variablen Spielspaß.

Die Pärchen müssen nicht unbedingt das gleiche Bild zeigen, sie können auf unterschiedlichste Art und Weise in Verbindung miteinander stehen. Beispielsweise können die Abbildungen ein Auto einmal von vorn, einmal von der Seite zeigen. Oder ein Foto von einem Elefanten, während der zweite Elefant selbst gemalt ist. Auch Gegensätze können Pärchen darstellen: Elefant und Maus, Sonne und Regen, Rennauto und Schnecke …

Ebenso möglich ist eine Variante, bei der auf einer Karte ein Bild (zum Beispiel ein Sofa aus einem Prospekt) zu sehen ist und auf der zweiten das Wort (Sofa) geschrieben steht. Oder Kartenpaare mit Zahlen und einer entsprechenden Anzahl Gegenstände. Auf diese Weise lassen sich mit dem Spiel neben dem Gedächtnistraining verschiedene Lerneffekte verbinden.

Mit individuellen Karten können auch ganz neue Spielregeln entstehen. Zu jedem Bildpaar könnte eine Frage auf den Karten notiert sein. Wie heißt die Pflanze, wo lebt das Tier, wofür wird das Objekt verwendet? Und wer sagt eigentlich, dass immer nur zwei Karten zusammenpassen müssen? Auch Vierer- oder Sechsergruppen aus mehreren Pärchen wären möglich, die in mehreren Spielzügen einzusammeln sind. Wer alle zu eine Gruppe gehörigen Pärchen gefunden hat, bekommt natürlich Extrapunkte.

Mit gekauften Kartenspielen sind häufig die Spielregeln schon festgelegt. Selbst gemachte Spielkarten aus Karteikarten und Altpapier sind dagegen viel kreativer und ermöglichen variablen Spielspaß.

Scrabble – reisefreundliche Version mit Karten

Beim Scrabble werden Spielsteine zu Wörtern zusammengestellt und auf einem Spielbrett abgelegt. Das klassische Scrabble enthält:

  • 100 Buchstabensteine (in der Kartenversion können es beliebig viele mehr sein)
  • 2 Blankosteine als Joker

Eine vereinfachte Version als Kartenspiel, mit dem Schulanfänger das Lesen üben können, funktioniert auch ohne Spielbrett. Die erlaubten Worte könnten sich auf Themengebiete beschränken – Tiere, Früchte, Gegenstände im Haus – oder man lässt beliebige Wörter zu.

Gespielt wird etwa so: Jeder Spieler erhält eine festgelegte Anzahl Karten, zum Beispiel acht. Reihum wird je eine Karte gezogen und eine weggeworfen. Wer an der Reihe ist, kann seine eigenen Wörter auslegen, oder man erlaubt zusätzlich das Anlegen an Wörter anderer Spieler (wie beim Original). Je ausgelegtem Buchstaben darf ein neuer vom Stapel nachgezogen werden.

Die ausgelegten Buchstaben können gleichmäßig mit einem Punkt bewertet werden. So haben die Kleinen auch mit einfachen Wörtern eine Chance auf den Gewinn. Das Spiel ist beendet, sobald der erste Spieler eine bestimmte Anzahl Wörter ausgelegt oder eine festgelegte Punktzahl (z.B. 20) erreicht hat.

Mit gekauften Kartenspielen sind häufig die Spielregeln schon festgelegt. Selbst gemachte Spielkarten aus Karteikarten und Altpapier sind dagegen viel kreativer und ermöglichen variablen Spielspaß.

Wer das Spiel mit Spielkarten selbst herstellt, orientiert sich am besten an der Buchstabenverteilung des Originalspiels, da so die meisten Wörter möglich sind. Die Buchstaben können selbst gemalt oder aus Prospekten ausgeschnitten werden. Die Buchstabenwerte werden optional auf die Karten geschrieben oder geklebt.

Eine weitere Variante des Spiels besteht darin, ganze Silben auf den Karten unterzubringen und damit Wörter zu legen. Denkbar wäre auch ein Rechenspiel, bei dem sich Ziffern und Rechenzeichen auf den Karten befinden und nur funktionierende Gleichungen ausgelegt werden dürfen.

Quartett – kreative Vierergruppen zusammenstellen

Wie der Name des Spiels schon andeutet, muss beim Quartett jeder Spieler möglichst viele Karten sammeln und ablegen, die zusammen Vierergruppen ergeben. Für ein Quartettspiel brauchst du:

  • 32 Karten, die acht Quartette ergeben

Statt die üblichen Tier- oder Automotive zu verwenden, kannst du mit selbst gemachten Karten sehr persönliche Vierergruppen gestalten, zum Beispiel mit Fotos deiner Familie, der Verwandtschaft oder Freunden. Die Anzahl der Quartette ist dabei variabel. Auch bei diesem Spiel ist es möglich, das Zahlenverständnis oder auch das Lesenlernen zu fördern, indem Wörter mit gleichen Anfangsbuchstaben Gruppen bilden. Die Karten mit der Ameise, der Amsel, dem Affen und dem Ara gehören demnach zusammen. Wenn die abgebildeten Gegenstände, Tiere oder Personen zudem mit vergleichbaren Eigenschaften und einem Wert ausgestattet werden, können die Karten auch für das folgende Spiel verwendet werden.

Supertrumpf – reisefreundliches Kartenspiel

Da in diesem Spiel Daten wie etwa Leistung (PS) und Geschwindigkeit miteinander verglichen werden und es häufig mit herkömmlichen Karten eines Quartetts gespielt wird, ist Supertrumpf auch als Autoquartett bekannt. Benötigt werden für dieses Spiel:

  • 32 Karten mit vergleichbaren Kenngrößen, zum Beispiel ein Quartettspiel

Es ist besonders reisefreundlich, da jeder Spielende seine Karten als Stapel in der Hand hält. Ein Tisch oder eine Ablagefläche ist nicht notwendig.

Auch dieses Spiel lässt sich aus Prospekten oder Werbepostkarten selbst herstellen, so dass kreative und witzige Vergleichsmöglichkeiten entstehen. Wie wäre es beispielsweise, Sofas, Sessel und Stühle aus Möbelprospekten auszuschneiden und mit Werten wie Sitzkomfort, Gemütlichkeit und Design zu bewerten?

Besonders lustig ist ein Satz Karten mit Personen – entweder bekannte Persönlichkeiten aus Zeitschriften oder Fotos von Freunden und Familie – die “bewertet” werden. Mögliche Kenngrößen sind hier zum Beispiel Größe, Alter, Humor, Haarlänge, Sportlichkeit und Kochkünste.

Uno/Mau Mau – Kartenspiel mit vielen Sonderregeln

Das Spiel kann mit einem klassischen Spielkartensatz gespielt werden und wird dann meist als Mau Mau bezeichnet. Mit speziellen Spielkarten ist es als Uno bekannt. Die Spielregeln sind aber bei beiden Varianten nahezu identisch: Jeder darf reihum passende Karten auf einem Stapel ablegen und zusätzlich mit diversen Sonderkarten den Spielverlauf ändern. Für das Spiel in der Originalausstattung wird entweder ein Romméspiel mit 110 Karten verwendet oder ein Unospiel mit 108 Karten. Letzteres teilt sich wie folgt auf:

  • je zwei Karten mit den Zahlen von 1 bis 9, in Rot, Grün, Gelb und Blau (72 Karten)
  • je eine Karte mit der Zahl 0, in Rot, Grün, Gelb und Blau (4 Karten)
  • je zwei Karten für die Aktionen “zwei ziehen”, “aussetzen” und “Richtung ändern”, in Rot, Grün, Gelb und Blau (24 Karten)
  • je vier Karten für die Aktionen “Farbe wählen” und “vier ziehen und Farbe wählen” in Schwarz (8 Karten)

Wichtig für das selbst gemachte Spiel ist es, dass die regulären Karten zwei Eigenschaften zugeordnet sind, zum Beispiel einer Farbe und einer Zahl. Zusätzlich können beliebig viele weitere Aktionskarten gestaltet werden, die besondere Spielzüge auslösen.

Schneide zum Beispiel Bilder aus, die mehrheitlich entweder rot, gelb, grün oder blau sind und schreibe Zahlen von eins bis neun darauf. Die Farben kannst du natürlich auch mit Buntstiften hinzufügen. Auch weitere Farben sind vorstellbar.

Mit gekauften Kartenspielen sind häufig die Spielregeln schon festgelegt. Selbst gemachte Spielkarten aus Karteikarten und Altpapier sind dagegen viel kreativer und ermöglichen variablen Spielspaß.

Eine mögliche Spielregel, die garantiert Stimmung bringt, ist, dass alle Mitspieler ihre Karten verkehrt herum halten, sodass die eigenen Karten für alle außer einen selbst sichtbar sind. Erst beim Ablegen wird sichtbar, ob die Karte auf den Stapel passt oder nicht. Wenn du dir merkst, welche Karten du vergeblich ablegen wolltest, weißt du nach mehreren Spielzügen, welche du auf der Hand hast. Zusätzlich kannst du deine Spielzüge auf die Karten deiner Mitspieler abstimmen. So entsteht eine ganz neue Spieltaktik!

1000 blank white cards – freies Spiel für Kreative

Noch freier wird der Spielgedanke bei 1000 blank white cards, das von vorneherein darauf aufbaut, eigene Spielregeln zu erfinden. Als Persiflage auf bekannte Kartenspiele entwickelt, kann es je nach Lust und Laune ernsthaft oder mit möglichst verrückten Regeln gespielt werden. Da das Spiel mit dem Gestalten der Karten beginnt, ist keinerlei Vorbereitung notwendig. Ein Paket Karteikarten und Stifte genügen zum Spielen, ebenso wie bei vielen anderen minimalistischen Spielen.

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Welches Kartenspiel würde dir in einer selbst gebastelten Version am besten gefallen? Wir freuen uns über deine Anregungen in einem Kommentar!

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