Minimalistische Spiele nur mit Stift und Papier

Gemeinsame Spiele machen Kindern und Erwachsenen Spaß. Sie fördern Intelligenz, Kreativität, Zusammenhalt und ein entspanntes Miteinander. Neben bekannten Papier-und-Stift-Spielen wie Schiffe-Versenken, Käsekästchen, Galgenraten, Stadt-Land-Fluss oder Tic-Tac-Toe gibt es noch viel mehr lustige und zugleich lehrreiche Spiele mit einfachen Regeln, die nur mit diesen zwei Gegenständen auskommen. Wer seine Spielesammlung lieber zu Hause lassen möchte, nutzt einfach ein paar der folgenden minimalistischen Ideen, bei denen ein normaler Stift und ein Blatt Papier für kurzweiligen Spielspaß vollkommen ausreichen!
Auto-Bingo (für zwei oder mehr Spieler)
Auf langen Fahrten ist Auto-Bingo ein lustiger Zeitvertreib. Und so einfach geht’s: Auf einem Zettel wird ein Bingo-Feld (5×5 oder 3×3) gemalt. In die Kästchen werden festgelegte Objekte geschrieben, jeder bekommt dieselben Inhalte. Wenn ein Mitspieler etwas davon in der Umgebung entdeckt, ruft er den Begriff, zeigt es den anderen und darf das Kästchen bei sich selbst markieren. Wer als erstes eine Reihe waagerecht, senkrecht oder diagonal abstreichen konnte, sagt Bingo! und gewinnt.
Alphabet füllen (für zwei Spieler)
Jeder Spieler schreibt die Buchstaben von A bis Z auf. Nun überlegen sich beide ein Thema, zu dem später alle Begriffe passen sollen. Beim Oberbegriff Tier könnten zum Beispiel folgende Wörter aufgeschrieben werden: Affe, Bär, Chamäleon, … Gespielt wird entweder mit Zeitlimit, bis einer fertig ist oder bis keinem mehr etwas einfällt. Wer die meisten passenden Wörter aufgeschrieben hat, ist der Sieger.
Weitere Themen könnten beispielsweise sein: Obst, Gemüse, Urlaub, Berufe, Vornamen, Länder, Städte, Ostern, Weihnachten, … sicher fallen dir noch viel mehr ein!
Gefüllte Kalbsbrust (für zwei Spieler)
Beide Spieler denken sich ein Wort aus, das auf der einen Seite von oben nach unten und daneben mit etwas Abstand von unten nach oben aufgeschrieben wird. Nun stehen sich immer zwei Buchstaben gegenüber. Jeder Spieler bildet in der Mittelspalte neue Wörter und nutzt die außen stehenden Buchstaben als Anfang und Ende.
Gespielt wird entweder mit Zeitlimit, bis einer fertig ist oder bis keinem mehr etwas einfällt. Für jedes gefundene Wort erhält man einen Punkt – der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen.
Misthaufenspiel (für einen oder mehrere Spieler)
Beim Misthaufenspiel malt man zu Beginn auf einem Blatt Papier durcheinander die Zahlen von 1 bis 20 (für mehr Spannung auch bis 30 oder 40) in kleinen Kreisen auf. Sie werden nun aufsteigend miteinander verbunden. Der erste Spieler verbindet die 1 mit der 2 und darf das Kästchen der 2 in seiner Farbe ausmalen. Wenn zu mehreren gespielt wird, ist nun die nächste Person an der Reihe. Sie verbindet die 2 mit der 3 und darf das Kästchen ebenfalls in der eigenen Farbe ausmalen.
So verbinden alle abwechselnd die Zahlen aufsteigend miteinander und versuchen dabei, weder schon bestehende Linien, noch die bereits markierten Misthaufen der anderen zu durchfahren. Eigene Kreise dürfen passiert werden. Ist man bei der höchsten Zahl angekommen, geht es wieder zurück zur 1. Einen Strafpunkt erhält, wer irgendeine andere Linie oder einen Misthaufen des Gegners durchfährt. Am Ende gewinnt derjenige mit den wenigsten Strafpunkten.
Wer bin ich? (für kleine Gruppen)
Jetzt darf geraten werden! Jeder Mitspieler bekommt einen Zettel auf die Stirn geklebt, auf dem der Name einer realen Person, einer fiktiven Figur oder auch eines Gegenstandes steht. Nun errät jeder anhand von Ja-/Nein-Fragen, wer er ist. Bei einer Ja-Antwort darf weiter gefragt werden, bei einer Nein-Antwort geht es reihum zum nächsten Mitspieler. Wer den Namen auf seinem Zettel am schnellsten erraten hat, hat gewonnen.
Schreiben und Zeichnen (für kleine Gruppen)
Alle Spieler beginnen mit einem eigenen Blatt Papier und überlegen sich eine einfache Szene, die mit einem Satz beschrieben werden kann. Diesen Anfangssatz schreibt jeder auf das Blatt und reicht es reihum weiter. Der nächste Mitspieler liest den Satz, knickt den Zettel so um, dass der Satz auf der Rückseite verschwindet und malt nun ganz oben auf den Zettel ein kleines Bild, das den Satz beschreibt.
Nun werden alle Zettel weitergereicht, der nächste sieht nur die Zeichnung des Vorgängers, beschreibt sie wiederum mit einem Satz, knickt sie auf die Rückseite und reicht das Papier weiter. Jeder Mitspieler sieht nur das Bild oder den Satz des direkten Nachbarn und beschreibt dies wiederum mit einem Satz oder einem Bild. Das Spiel endet, wenn jeder wieder seinen eigenen Zettel erhält oder kein Platz mehr vorhanden ist. Meist ist es sehr verblüffend, wie sich der Ausgangssatz verändert hat!
Variation: Dieses Spiel kann auch als fortlaufende Geschichte konzipiert werden, wobei jeder immer nur den letzten Satz des Vorgängers sieht und daraufhin ein paar Sätze weiter schreibt. Meist ist es sinnvoll, ein Oberthema zu vereinbaren, zum Beispiel Urlaub an der Ostsee, Nachts im Dschungel oder Ein Tag in der Schule, damit eine allgemeine Richtung vorgegeben ist.
Stille Post in Bildern (für mehrere Spieler)
Die Stille Post kennt wohl jeder, aber hast du sie schon einmal mit Bildern gespielt? Der erste Spieler zeichnet etwas auf (einen Gegenstand oder eine Szene) und zeigt es der nächsten Person. Sie flüstert dem dritten Spieler zu, was sie gesehen hat, woraufhin dieser das Gesagte aufmalt. Der nächste schaut sich die Zeichnung an und erklärt sie leise dem fünften, und so weiter.
Genau wie bei der klassischen Stillen Post verändert sich die Szene im Laufe des Spiels – heraus kommen die lustigsten Variationen.
Probiere es doch gleich mal aus – du wirst sehen, wie interessant und verbindend diese minimalistischen Spielideen sein können!
Tipp: Viele der hier vorgeschlagenen Spiele lassen sich auch mit weit entfernt lebenden Freunden oder Verwandten über Skype, Facetime & Co. spielen. Für noch mehr Bewegung beim Spielen, bieten sich diese minimalistischen Bewegungsspiele für drinnen an.
Mit welchem Spielen vertreibst du dir und deinen Kindern am liebsten die Zeit? Über weitere Ideen von dir freuen wir uns!
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6 Kommentare
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Wir spielen als Familie gerne ein A-Z. Zu einem Thema (Unterwasser, Lebensmittel, Kino) muss sich jeder reihum zu den Buchstaben des Alphabets ein Wort einfallen lassen.
Auf Autofahrten spielen wir, bis heute Kinder sind jetzt 12 und 15 Jahre) super gerne ” Stadt, Land ,Fluss ” mit eigenen Kategorien. Da gibt es dann z.B. das kann fliegen, das ist rund/grün… oder auch hört mit -heit/und… auf oder berühmte Leute. Die Buchstaben geben überholte oder überholende Autos mit ihren Kennzeichen vor.
Auf langen Autofahrten haben wir mit unseren Kindern Lastwagen gefüllt, wir haben uns überlegt, was da wohl drin sein könnte. Am Anfang war das immer sehr realistisch, aber irgendwann waren da dann rosa-grün karierte Elefanten oder ein fahrendes Schwimmbad mit Haien in so einem LKW.
Außerdem ist singen auch ein schöner Zeitvertreib, nicht nur im Auto ;-)
Was ich als Kind immer gern gespielt habe, besonders bei langweiligen Tätigkeiten oder Wartezeiten, ist “Hast du Beine?”:
Ein Mitspieler denkt sich ein Tier aus. Er darf dann auf alle Fragen nur mit “ja” oder “nein” antworten. Ein anderer Mitspieler fragt: “Hast du Beine?” Bei “ja” gehts weiter mit “Zwei Beine”, “vier Beine”, “Fell” etc., alles, was zur genaueren Bestimmung des Tieres dienen kann und mit ja oder nein zu beantworten ist. Beim ersten “Nein” ist der nächste Mitspieler dran. Nach konkreten Tieren (z. B. “Bist du eine Blaumeise?”) darf von jedem Spieler nur maximal 3 Mal gefragt werden (kann man aber auch weglassen). Wer es erraten hat, darf sich das nächste Tier ausdenken.
Hallo, Bernhard, das ist eine schöne Idee, die werde ich mal bei meinen Bewohnern testen, das könnte funktionieren. Die wollen zwar am liebsten Kreuzworträtsel spielen – weil sie da teilweise recht fit sind – aber ich bin da “gnadenlos”…
Schöne Ideen, danke! Ich arbeite mit an Demenz erkrankten Menschen und die “Gefüllte Kalbsbrust” funktioniert da noch ganz wunderbar (Langzeitgedächtnis). Natürlich teste ich die Worte vorher im Geist, ob sie relativ einfach zu ergänzen sind. Für diesen Bereich wünsche ich mir noch mehr dieser Spiele. Ich kann so etwas wie “Käsekästchen” oder “Schiffe versenken” leider nicht spielen weil die einen Bewohner nicht mehr schreiben können, die anderen können nicht mehr gut lesen. Da ist die Kalbsbrust, die ich an ein Flipchart schreibe, eben am besten geeignet!