Hämorrhoiden: Hausmittel, um das Leiden auf natürliche Weise loszuwerden

Viele Menschen leiden unter vergrößerten Hämorrhoiden. Mit Hausmitteln lassen sie sich auf natürliche Weise behandeln oder ihnen vorbeugen.

Hämorrhoiden sind weit verbreitet, aber kaum jemand spricht darüber. So ist es nicht verwunderlich, dass viele nicht wissen, dass man die krankhaft vergrößerten Gefäße im Analbereich auf natürliche Weise behandeln kann. Mit diesen Hämorrhoiden-Hausmitteln kannst du dem Leiden vorbeugen und Beschwerden lindern.

Was sind Hämorrhoiden? 

Hämorrhoiden, oder auch Hämorriden, sind zunächst einmal keine Krankheit, denn Hämorrhoiden hat jeder – die ringförmig angeordneten Gefäße im Enddarm sorgen für den Feinverschluss des Afters. Erst wenn sie vergrößert (oder, salopp gesagt, ausgeleiert) sind und jucken, nässen, bluten oder Schmerzen verursachen, spricht man von einem Hämorrhoidalleiden.

Hinweis: Auch andere Erkrankungen können sich mit sehr ähnlichen Symptomen äußern. Daher ist es empfehlenswert, die Ursache der Beschwerden abklären zu lassen. Bei schweren Hämorrhoidalleiden, zum Beispiel, wenn die vergrößerten Gefäße nach außen treten, ist eine ärztliche Behandlung meist unumgänglich.

Hämorrhoiden: Hausmittel gegen Beschwerden

Leichte Hämorrhoidalbeschwerden lassen sich meist gut ohne Medikamente lindern und auch die Behandlung schwerer Formen kann durch natürliche Mittel unterstützt werden. Da die bereits vorbelasteten Gefäße zu erneuten Ausstülpungen neigen, sind wiederkehrende Beschwerden durch Hausmittel und natürliche Methoden oft vermeidbar.

Entzündungshemmende Bäder und Salben

Um akute Beschwerden wie Juckreiz und Schmerzen zu lindern, sind Sitzbäder mit entzündungshemmenden Wirkstoffen empfehlenswert. Dafür eignen sich insbesondere Hamamelis (Zaubernuss) oder Eichenrinde, die besonders gerbstoffhaltig sind. Schwangere, die durch die Hormonveränderungen häufig unter vergrößerten Hämorrhoiden leiden, greifen besser zur milden Kamille.

Viele Menschen leiden unter vergrößerten Hämorrhoiden. Mit Hausmitteln lassen sie sich auf natürliche Weise behandeln oder ihnen vorbeugen.

Benötigte Zeit für die Zubereitung des Sitzbades (ohne Ziehzeit): 5 Minuten

So wird das Hämorrhoiden-Sitzbad gemacht:

  1. Wirkstoff-Sud zubereiten

    25 Gramm getrocknete Hamamelis, Eichenrinde oder Kamillenblüten mit einem Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen.

  2. Sitzwanne befüllen

    Währenddessen eine spezielle Sitzwanne, eine große Waschschüssel oder auch die Duschwanne mit so viel lauwarmem Wasser füllen, dass nur der Unterleib mit Wasser bedeckt wird. Wenn die Badewanne für das Sitzbad genutzt wird, die doppelte Menge des Suds zubereiten, da die Wirkstoffe sonst zu stark verwässert werden. Den Sud abseihen und dem Badewasser zugeben. Das Badewasser sollte etwa körperwarm, aber keinesfalls heiß sein. Etwa 10 bis 15 Minuten baden.

Nach dem Bad den Analbereich vorsichtig trocken tupfen und bei Bedarf kurze Zeit ruhen. Das Hämorrhoiden-Sitzbad am besten zweimal täglich durchführen, bis die Beschwerden abklingen.

Eine selbst gemachte Salbe mit einer Tinktur aus Hamamelis, Eichenrindenextrakt, Kamille oder Rosskastanie fördert ein schnelleres Abklingen der Beschwerden, wenn sie nach dem Bad auf den äußeren Analbereich aufgetragen wird.

Hygiene im Analbereich

Eine verbesserte Analhygiene beugt Beschwerden vor und hilft, lästige Symptome wie Juckreiz und Nässen zu verringern oder zu beseitigen. Dazu gehört, beim Duschen den After besonders gründlich aber schonend zu waschen und nach dem Stuhlgang mit (selbst gemachten) Feuchttüchern alle Spuren zu beseitigen. Ein Bidet oder eine Podusche erleichtern die Reinigung nach dem Toilettengang.

Dieses selbst gemachte Popospray mit Kastanientinktur bekämpft Beschwerden zusätzlich durch die adstringierende und entzündungshemmende Wirkung der Rosskastanie. 

Die Alternative zu feuchtem Toilettenpapier: Das DIY-Popospray schont die Umwelt, ist hautfreundlich und lässt sich außerdem preiswert und einfach selber machen.

Verstopfung vermeiden durch Ballaststoffe

Eine der Hauptursachen vergrößerter Hämorrhoiden sind Verstopfungen und dadurch bedingtes Pressen beim Stuhlgang. Neben mehr Bewegung wirkt eine ballaststoffreiche Ernährung gegen unregelmäßigen und harten Stuhl. 

Für eine ballststoffreiche Ernährung ist ein hoher Anteil von Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Obst hilfreich. Empfehlenswert ist beispielsweise, ballaststoffreichen Topinambur vermehrt in den Speiseplan aufzunehmen. Ein morgendlicher Frischkornbrei ermöglicht einen verdauungsfreundlichen Start in den Tag.

Besonders ballaststoffreich sind außerdem Leinsamen (zum Beispiel als Leinsamenkur), Chiasamen und Weizenkleie, die etwa das morgendliche Müsli bereichern. Ein bis zwei Teelöffel Flohsamenschalen pro Tag, eingenommen in einem Glas Wasser, sorgen durch ihr enormes Quellvermögen ebenfalls für einen problemlosen Stuhlgang. Auch fermentierte, probiotische Lebensmittel sowie weitere Hausmittel fördern die Verdauung.

Damit die Ballaststoffe ihre Wirkung entfalten können, ist es wichtig, viel zu trinken, am besten in Form von Wasser oder Tee.

Die Füße beim Toilettengang etwas erhöht auf einen Hocker zu stellen, fördert außerdem die natürliche Entleerung des Darms und beugt so zu starkem Pressen vor.

Viele Menschen leiden unter vergrößerten Hämorrhoiden. Mit Hausmitteln lassen sie sich auf natürliche Weise behandeln oder ihnen vorbeugen.

Tipp: Während einer Schwangerschaft ist es besonders wichtig, auf eine gute Verdauung zu achten, da durch den veränderten Hormonhaushalt die Neigung zu Verstopfungen und Hämorrhoidalleiden groß und eine Behandlung nur eingeschränkt möglich ist. Die vergrößerten Hämorrhoiden, ebenso wie die meisten anderen Schwangerschaftsbeschwerden, bilden sich jedoch meist einige Monate nach der Geburt von allein zurück.

Weniger Sitzen, mehr Bewegung

Ursache vieler verschiedener Beschwerden ist Bewegungsmangel. Zu viel Sitzen, tagsüber auf dem Bürostuhl und im Auto, abends auf dem Sofa, fördert auch die Entstehung von Hämorrhoiden. Wer im Sitzen arbeitet, tut zumindest gut daran, zwischendurch immer wieder für einige Minuten aufzustehen.

Ein höhenverstellbarer Schreibtisch oder ein zusätzliches Stehpult ermöglichen einen Wechsel von Sitzen und Stehen. Möglichst viele Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückzulegen, ist ebenfalls empfehlenswert – für die eigene Gesundheit und für die Umwelt. 

Tipp: Wer bereits unter vegrößerten Hämorrhoiden leidet, kann ein spezielles Sitzpolster mit einer Aussparung im hinteren Bereich nutzen, um Juckreiz und Druckgefühl zu lindern.

Weitere Rezepte und Methoden für Gesundheit, Wohlbefinden und Schönheit findest du in unserem Buch:

Welche natürlichen Mittel und Methoden verwendest du, um Hämorrhoiden zu verhindern oder Beschwerden zu lindern? Hinterlasse einen Kommentar unter diesem Beitrag!

Diese Rezepte tragen ebenfalls zu Gesundheit und Wohlbefinden bei:

Viele Menschen leiden unter vergrößerten Hämorrhoiden. Mit Hausmitteln lassen sie sich auf natürliche Weise behandeln oder ihnen vorbeugen.

Über mich

Bei Martin geht nicht nur bei der Resteverwertung in der Küche Probieren über Studieren. Auch wenn der Fachmann für Online-Texte schreibt, kombiniert er eine Handvoll Recherche mit jeder Menge praktischer Erfahrung, gibt noch eine Prise Sprachfertigkeit dazu und vermengt alles zu informativen Texten.

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5 Kommentare
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  1. St. Manthey

    Kämpfe auch schon lange mit Hämorrhoiden. salbe und Bewegung helfen mir bis jetzt.

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  2. Traumeel-Salbe mit einigen Tropfen Teebaumöl vermischen und auftragen. Hilft super ! Lindert den Schmerz und die Hämorrhoide wird kleiner.

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  3. Ich bekomme Hämorrhoiden immer super mit Knoblauch in den Griff:
    Hämorrhoiden-Zäpfchen (aus dem Buch: Natürlich gesund mit Knoblauch):
    “Rohe Knoblauchzehe in etwas Öl tauchen und in den Darm einführen. Die Zehe sollte im Darm bleiben, bis sie auf natürliche Weise mit dem nächten Stuhlgang nach draußen befördert wird.”
    Ich habe sehr selten Häm. – aber wenn, dann führe ich mir am Abend eine Zehe ein, lasse sie über Nacht wirken und am nächsten Tag ist es schon deutlich besser. Manchesmal benötige ich noch eine zweite Anwendung. Mehr aber nicht.
    Außerdem:
    Gereizten After sanft mit Knoblauchöl einreiben.

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  4. Eine andere Möglichkeit ist eine einfache Bodylotion (Reste, oder Creme, die man sonst nicht so mag …) im Spender in die Toilette stellen, und nach dem Toilettengang etwas davon auf das Papier geben, und abwischen, nachdem eine “Vorreinigung” stattgefunden hat. Dies pflegt den Bereich, und hält ihn “geschmeidig”. Tipp von einem Arzt

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  5. Ich habe bei meiner letzten Schwangerschaft eine Ringelblumensalbe mit etwas Honig vermischt. Das hat sehr gut geholfen!

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