
Lunchbag selber nähen - ersetzt die Papiertüte fürs Brot
Wer als schnelle Mahlzeit ein belegtes Brötchen beim Bäcker kauft, bekommt es in der Regel in einer Papiertüte überreicht, die nach dem Essen im Müll landet. Auch die Pausenbrote für Schulkinder und Proviant für den Ausflug stecken oft in Einweg-Verpackungen aus Papier, Plastik oder Alufolie.
Ganz ohne Müll kommt dagegen ein selbst genähter Lunchbeutel aus. Er ist waschbar und kann vielfach wiederverwendet werden. Für die Herstellung lassen sich außerdem Stoffreste upcyceln, zum Beispiel eine alte Jeans.
Brotbeutel selber nähen
Ein Brotbeutel aus Stoffresten und Wachstuch ist schnell genäht und ist eine dauerhafte Alternative zu Einwegprodukten wie zum Beispiel Alufolie. Für einen großen Beutel mit Platz für mehrere Brote benötigst du:
- 2 Stücke festen Stoff aus Baumwolle für die Außenseiten oder auch Stoffreste, z.B. von einer Jeans, je 30 x 35 cm
- 2 Stücke lebensmittelechtes Wachstuch oder PUL-Stoff für die Innenseiten des Lunchbag, ebenfalls je 30 x 35 cm (auf Lebensmittelechtheit des Materials achten, was Wachstüchern und bei vielen Wachstuchtischdecken der Fall ist)
- 18 cm Klettband
Ein kleinerer Beutel, zum Beispiel für Schulkinder, kann aus Stoffstücken im Format 22 x 27 Zentimeter und mit 15 Zentimetern Klettband hergestellt werden.
So wird’s gemacht:
1. Außen- und Innenstoff zuschneiden, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist. Bei Motivstoff die Aussparungen an der unteren Kante platzieren.
2. Klettband auf der Außenseite der Baumwollstoffteile mittig befestigen wie auf den folgenden Bildern. Dafür das starre Klettband am besten mit Wäscheklammern befestigen. Mit einem bis zwei Millimetern Abstand zur Kante rundherum festnähen.
3. Außen- und Innenstoffe jeweils mit den Außenseiten aufeinanderlegen. Das Wachstuch besser mit Wäscheklammern als mit Stecknadeln fixieren, um keine Löcher in die Beschichtung zu stechen. Die Kanten mit etwa einem Zentimeter Abstand zum Rand zusammennähen. Die ausgeschnittenen Ecken aussparen.
4. Mit den Fingern an den offenen Ecken zwischen die Stofflagen fahren und die Stoffe so zusammenlegen, dass sich ein eckiger Beutelboden formt. Mit Klammern befestigen und zunähen.
5. Das Außenteil auf rechts drehen und in den Innenbeutel stecken, der auf links gedreht bleibt. Die Oberkanten beider Teile bis auf eine 10-15 Zentimeter große Wendeöffnung mit einen 1 Zentimeter Abstand zum Rand zusammennähen.
6. Den Stoff durch die Öffnung stopfen und den Beutel wenden.
7. Die Ränder der Wendeöffnung nach innen schlagen. Die Oberkante des Beutels mit Klammern befestigen und mit fünf Millimeter Abstand zur Kante rundherum festnähen.
Geschafft, dein müllfreier Lunchbeutel ist fertig! Jetzt gehörst du in Sachen Nähprojekte definitiv nicht mehr zu den Anfängern. Weitere Tipps für kniffelige Details beim Nähen findest du in unserem Beitrag Nähprojekte für Fortgeschrittene.
Hier sind einige gesunde Lunchbox-Ideen, mit denen du natürlich auch deine Stofftasche befüllen kannst. Oder du transportierst selbst gebackene Brötchen, die du leicht auf Vorrat einfrieren und aufbacken kannst.
Wer lieber einen Beutel ohne Innenstoff aus Plastik nähen möchte, kann statt synthetischen Wachstuchs (das gar nicht mit Wachs, sondern mit Kunststoff beschichtet ist) auch echtes Wachstuch verwenden. Damit ist er zwar nur eingeschränkt waschbar, lässt sich aber gut abwischen. Probiere am besten zunächst mit einer Naht, ob deine Nähmaschine mit dem Wachstuch zurechtkommt, und entferne nach dem Nähen gegebenenfalls überschüssiges Wachs von der Maschine. Gut funktioniert es mit Wachstuch, das eher sparsam beschichtet wurde.
Tipp: Du kannst echte Wachstücher selbst herstellen. Verwende Bienenwachs oder pflanzliches Wachs und einen Baumwoll- oder Leinenstoff deiner Wahl.
Wenn der Beutel aus echtem Wachstuch nach ein- oder mehrmaligem Waschen wieder aufgefrischt werden soll, kann der Stoff mit einer Bienenwachskerze abgerieben werden. Danach für kurze Zeit auf die Heizung stellen oder föhnen, damit das Wachs einzieht.
Der wasserfeste Beutel eignet sich auch ideal als minimalistischer Kulturbeutel.
Tipp: Quasi zur Erholung lassen sich aus übrig gebliebenen Jeans-Stoffresten noch einfache Topflappen nähen.
Weitere Ideen für Nähprojekte mit alten Stoffen findest du in unserem Buch:
Hast du schon einmal einen solchen Beutel genäht? Was transportierst du darin? Wir freuen uns über deinen Kommentar!
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