
Beutel aus Wachstuch selber nähen - ersetzt die Frischhaltefolie
Bienenwachstücher sind eine umweltfreundliche Alternative zu Frischhaltefolie und Alufolie. Wenn du die Tücher zur Aufbewahrung von Lebensmitteln verwendest, wirst du bestimmt auch einen Beutel aus Bienenwachstuch schätzen, der sich ganz einfach selber nähen lässt. Mit ihm kannst du Lebensmittel noch einfacher vor dem Austrocknen und Verderben bewahren.
Unterwegs verhindert der Wachstuchbeutel außerdem, dass Obst, Gemüse und belegte Brote Spuren in der Tasche oder im Rucksack hinterlassen. Die folgende Anleitung zeigt, wie einfach es geht!
Beutel aus Wachstuch selber nähen
Um einen Wachstuchbeutel zu nähen, benötigst du Stoff, den du selbst mit Bienenwachs oder pflanzlichem Wachs beschichten kannst. Alternativ lassen sich auch fertige Bienenwachstücher zu einem Beutel weiterverarbeiten.
Hinweis: Da beim Nähen von Wachstüchern eventuell Wachsreste an der Nähmaschine hängen bleiben könnten, empfiehlt es sich, kein mit Wachs übersättigtes Tuch zu verwenden. Im Zweifel kannst du es vor dem Nähen zwischen zwei Lagen Küchenpapier oder saugfähigen Stoff und je einem Stück Backpapier als oberste und unterste Schicht legen und mit dem Bügeleisen auf mittlerer Stufe ohne Dampf bügeln, um überschüssiges Wachs zu entfernen.
Die Größe des Beutels ist frei wählbar. Für einen Beutel in der Größe einer kleinen Brötchentüte benötigst du ein 30 x 45 Zentimeter großes Stück Bienenwachstuch.
Tipp: Wenn du das Tuch selbst zuschneidest, empfiehlt es sich, eine Zickzackschere zu verwenden, damit der Rand des Beutels nicht ausfranst. Durch das Wachs werden die Fäden zwar schon gut zusammengehalten, aber ein gezackter Rand hält noch sicherer und sieht außerdem schön aus.
So wird der Beutel genäht:
- Die langen Seiten des Wachstuchs mit der Innenseite nach außen falten.
- Untere und seitliche Kante mit einem geraden Stich mit einem halben Zentimeter Abstand zum Rand zunähen.
- Mit den Händen in den Beutel fahren und einen rechteckigen Standboden ausformen. Dadurch entstehen an den Seiten des Beutels zwei überstehende Dreiecke.
- Die Dreiecke mit einer geraden Naht abtrennen und danach mit etwas Abstand zur Naht abschneiden.
- Als letzten Schritt den Beutel wenden.
Damit ist dein selbst gemachter Wachstuchbeutel schon fertig! Überprüfe die Nähmaschine nach dem Nähen am besten auf Wachsreste und entferne sie bei Bedarf mit einem saugfähigen Lappen und einem Föhn oder etwas Waschbenzin. In einem anderen Beitrag findest du weitere Tipps zur Entfernung von Öl- und Wachsresten.
Um die Nähmaschine vor Verschmutzung zu schützen, kannst du den zu nähenden Stoff außerdem zwischen zwei Lagen Papier legen, bevor du die Naht anbringst. Das Papier reinigt die Nadel mit jedem Stich und lässt sich später einfach wieder abreißen.
Wachstuchbeutel verwenden und pflegen
Verwende den Beutel, um Reste von Gemüse und Obst vor dem Austrocknen zu bewahren oder Brot und Brötchen frisch zu halten. Um den Beutel zu verschließen, kannst du ihn einfach zusammenrollen und die Öffnung etwas andrücken. So bleibt er von ganz allein geschlossen.
Auch für unterwegs ist der Beutel sehr praktisch, um Proviant oder einen kulinarischen Beitrag zum plastikfreien Picknick mitzunehmen. Wenn der Beutel auch bei starker Bewegung nicht aufgehen soll, kannst du ihn zum Beispiel mit einer Holzwäscheklammer verschließen.
Nicht nur Lebensmittel lassen sich im Wachstuchbeutel transportieren. Auch als Kulturbeutel macht er sich nützlich, um das weitere Gepäck vor einem feuchten Waschlappen und der benutzten Zahnbürste zu schützen.
Tipp: Hier findest du weitere nachhaltige Alternativen zu Frischhaltefolie.
Wie du den Wachstuchbeutel richtig reinigst und pflegst, damit er dir möglichst lange Freude macht, kannst du in einem separaten Beitrag lesen.
Weitere plastikfreie Alternativen zu herkömmlichen Produkten findest du in unseren Büchern:
Wofür verwendest du ein Bienenwachstuch oder einen Beutel aus diesem Material? Wir freuen uns über deine Anregungen in einem Kommentar!
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