6 essbare Blumen für den Balkon: köstlich und schön

Essbare Blumen und Blüten wie Rosen, Lavendel und Kapuzinerkresse sehen auf dem Balkon nicht nur schön aus, sondern bereichern auch deinen Speiseplan!

Als Balkongärtner überlegt man sich ganz genau, was denn nun auf der begrenzten Fläche wachsen soll. Üppige Blütenpracht in den Kästen? Oder lieber Kräuter, Tomaten und andere essbare Pflanzen? Sind die Kästen und Töpfe erst einmal bepflanzt, ist kein Platz mehr da, um noch zusätzliche Zier- oder Nutzpflanzen zu ergänzen. Dabei kann man doch auch beides haben!

So manche Blühpflanze, die als Zierpflanze bekannt ist, kann noch mehr als nur schön auszusehen. Viele sind essbar und manche sogar als Heilpflanzen bekannt. Frisch gepflückt bereichern sie Salate und Süßspeisen, sie können als Sirup haltbar gemacht oder getrocknet als Tee verwendet werden. Mit ein bisschen Vorwissen kann auch dein Balkon zum üppig blühenden Naschbalkon werden.

Hier findest du eine Auswahl an blühenden Pflanzen, von denen kaum jemand weiß, dass ihre Blüten essbar und sogar richtig schmackhaft sind.

1. Studentenblume

Alle Sorten der Studentenblume, auch als Tagetes bekannt, sind essbar, aber nur bestimmte sind auch lecker. Einige schmecken nach Zitrusfrüchten, andere nach Anis und eine sogar wie Lakritz. Damit sind unzählige ungewöhnliche Rezepte für Salate, Brotaufstriche oder Süßspeisen möglich. Schon im Blumenkasten macht sich die Studentenblume gegen wurzelzerstörende Nematoden (Fadenwürmer) nützlich und schützt so andere Pflanzen in ihrer Nähe. Und auch als Heilpflanze ist sie bekannt. Sie soll sogar gegen Depressionen helfen – gut vorstellbar bei ihrem sonnigen Erscheinungsbild.

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2. Ringelblume

Die Ringelblume, medizinisch auch Calendula, wächst und blüht auf dem Balkon unermüdlich bis in den Herbst hinein. Die einjährige Pflanze stirbt zwar bei Frost ab, kommt aber im nächsten Frühjahr wieder, da die Samen sich leicht selbst aussäen und den Winter überstehen. Vielleicht ist dir Calendula als Zutat von Cremes oder Salben bekannt, da sie eine entzündungshemmende und heilungsfördernde Wirkung besitzt.

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Die frischen Blütenblättchen bereichern aber auch Salate mit angenehmem Geschmack, getrocknet geben sie Teemischungen eine aromatische Note. Ringelblumenbutter  ist ein schmackhafter Brotaufstrich. Die klassischen, gelb-orangen Sorten sind stark färbend und geben Speisen einen Gelbton, ähnlich wie Safran. Mitgekocht werden sollten sie allerdings nicht, da sich das leuchtende Gelb dann in einen Braunton verwandelt

3. Gänseblümchen

Das Gänseblümchen ist fast das ganze Jahr über zu finden und dabei wirklich vielseitig. Es ist genügsam und blüht selbst auf kurz gehaltenen Rasenflächen. Es sieht hübsch aus und lässt sich für Blumenkränze und Liebesbeweise verwenden. Und seine Blüten sind essbar!

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Als Tee wird den weißen Blüten eine blutreinigende und entwässernde Wirkung nachgesagt. Und sie bereichern Salate, Suppen und andere Gerichte sowohl kulinarisch mit leicht nussigem Geschmack als auch optisch durch die hübschen weiß-gelben Blättchen. Das Gänseblümchen sorgt das ganze Jahr lang für Nachschub, so dass du fortwährend Material für dekorative Gerichte hast.

4. Veilchen

Das eher kleinwüchsige, blau blühende Duftveilchen, Viola odorata, ist ein Frühblüher und betört mit parfümartigem Duft und Geschmack. Auch andere Veilchenarten wie Hornveilchen und das Wilde Stiefmütterchen sind essbar, riechen und schmecken nur nicht ganz so intensiv. Dafür sind sie oft besonders farbenprächtig.

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Das Veilchen eignet sich besonders gut für Salate und Süßspeisen, z.B. Marmelade oder kandierte Veilchenblüten. Ein Veilchensirup hält den Duft des Frühlings das ganze Jahr über wach. Da dem Veilchen unter anderem eine beruhigende Wirkung zugeschrieben wird, ist es auch als Abendtee eine gute Wahl. Das Veilchen lässt sich im Balkonkasten bestens mit anderen Pflanzen kombinieren, die sich erst später voll entfalten und ihm im Sommer Schatten spenden. Das Veilchen blüht nämlich früh im Jahr und mag große Hitze nicht.

Vorsicht übrigens mit Usambara- und Alpen-„Veilchen“. Diese Pflanzen sind nicht mit dem heimischen Veilchen verwandt und auch nicht zum Verzehr geeignet!

5. Rosen

Die Rose ist die Königin der Blumen, so elegant sieht sie aus. Aber auch ihr Geschmack ist einzigartig und wird zum Beispiel in Form von Rosenwasser zur Herstellung des klassischen Marzipans verwendet.

Die Blütenblätter sind außerdem essbar und bereichern deine Küche. Wenn du es übers Herz bringst, eine Rosenblüte abzuschneiden, kannst du deine Liebe auch auf dem Teller zeigen. Die Rosenblüten lassen sich ebenfalls kandieren, zu Marmelade und Sirup verarbeiten oder für eine liebliche Teemischung verwenden.

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6. Kapuzinerkresse

Die Kapuzinerkresse beeindruckt mit dekorativen, kreisrunden Blättern und hübschen Blüten in sonnengelb bis signalrot. Der würzige und leicht scharfe Geschmack von Blättern und Blüten gibt Salaten, Soßen, Quark und Pesto geschmacklich und optisch einen besonderen Pfiff.

Die Kapuzinerkresse wächst kriechend oder hängend und eignet sich hervorragend als Unterbepflanzung z.B. einer Kletterpflanze oder einer aufrecht wachsenden Pflanze.

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Weitere Anwendungsmöglichkeiten

Sämtliche essbaren Blüten kannst du auch als Zutat für selbstgemachtes Kräutersalz und für ein farbenfrohes Blütensalz verwenden, so sind sie das ganze Jahr über ein Genuss.

Für kühle Getränke kannst du auch dekorative Eiswürfel herstellen: In jedes Eiswürfelfach eine kleine Blüte oder einige Blütenblätter geben, mit Wasser aufgießen und im Eisfach zur Verzierung und als geschmackliche Ergänzung für deine Getränke gefrieren lassen.

Generell solltest du deine Pflanzen, wenn du sie essen willst, nicht im Baumarkt oder Gartencenter im Topf kaufen. Dort sind die Pflanzen meist gespritzt und nicht für den Verzehr geeignet. Manche Gartencenter bieten bei den unbehandelten Obst- und Gemüsepflanzen einige essbare Blühpflanzen mit an. Besser ist es aber, wenn du deine Pflanzen aus Biosamen selbst ziehst. Es gibt inzwischen sogar Samenmischungen für essbare Blüten.

Vielleicht die beste Lösung ist es, einen erfahrenen Gartenbesitzer zu fragen. Hier bekommst du neben Ablegern und Samen bestimmt auch jede Menge Tipps, wie du deine Pflanzen am besten pflegst.

Welche hübschen Pflanzen landen auf deinem Esstisch, egal ob vom Balkon aus dem Garten oder der Natur? Teile deine Erfahrungen mit uns!

Viele weitere Tipps für den Garten und Balkon findest du auch in unserem Buch:

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21 Kommentare

  1. sehr gut und hilfreich fände ich, wenn auch vermerkt werden würde ob bzw. welche blüten auch bienen/hummel-freundlich wären. tagetes z.b. sind es nur ungefüllt, wie auch die meisten blumen sonst. ansonsten, ich habe schon so einige tipps übernommen. vielen dank für eure mühe.
    die jungen kapuzinerkressesamen als kapern eingelegt sind total lecker. auch direkt gegessen sind sie es, zwar bisserl scharf aber lecker, junge blätter und blüten nasche ich oft direkt und sie machen sich gut in/auf salaten.
    grüssle
    jutta

    Antworten
  2. Das Bild ist sehr irreführend, da die auf dem Bild abgebildete Akelei giftig ist.

    Antworten
    • Hallo ursula,
      vielen Dank für den Hinweis, du hast natürlich recht. Wir haben den Bildausschnitt ein wenig verändert, sodass die Akeleiblüten nicht mehr zu sehen sind.
      Liebe Grüße!

  3. wenn die Pflanzen geeignet sind für den Verzehr durch Menschen, wie sieht das bei Katzen aus? da ich zwei Stubentieger habe, welche gerne am Balkon sind, wäre es schön zu wissen ob sie für die Zwei nicht gefährlich sind? Gibt es dazu vielleicht eine hilfreiche vertrauenswürdige Lektüre?? mfG Armin

    Antworten
  4. Hallo,

    ich habe Samen “Essbare Blüten” eingesät. Im Moment ist noch alles grün, und ich frage mich, ob man nicht auch die Blätter essen kann. Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass man von einer Pflanze, bei der die Blüten essbar sind, nicht auch andere Teile (Stile und Blätter) essen kann. Bei Kapuzinerkresse habe ich schon alles oberhalb der Erde gegessen, wie sieht das bei anderen Pflanzen aus, deren Blüten zum Verzehr geeignet sind? Leider kann ich, da es eine Mischung ist, nicht alle Pflanzen benennen. Ich habe mal ein paar Blättchen der verschiedenen Pflanzen vorsichtig probiert, sie schmecken schön kräuterig frisch. Kann ich es wagen? Da sie sehr dicht wachsen würde ich sowieso gerne etwas “lüften”.

    Antworten
    • Hallo Anette,
      ob die Blätter all deiner Blumen ebenfalls essbar sind, kann ich dir leider so nicht sagen! Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass die Blätter von Blumen mit essbaren Blüten giftig sind, ist es dennoch nicht ausgeschlossen, denn Pflanzen lagern Giftstoffe manchmal nur in bestimmten Pflanzenteilen ein. Als Beispiel möchte ich die Eibe nennen: Das rote Fruchtfleisch, welches die Samen umhüllt, ist essbar, alle anderen Teile sind hochgiftig! Am besten fragst du mal beim Hersteller der Samenmischung nach.
      Liebe Grüße!

    • Liebe Annette,

      vielen Dank für die Antwort. Die Frage hat sich insofern fast erübrigt, da ich im weiteren Stadium des Wachstums die meisten Pflanzen anhand des Geschmacks einordnen konnte, ich habe neben Kapuzinerkresse (der Star unter den Essbaren) Koriander herausgeschmeckt, Dill, und Ruccola. Alles natürlich klar essbar. Es sieht schön aus und schmeckt lecker.

      Danke für Eure Arbeit, ich habe Euch schon vielfach empfohlen und mache Vieles selbst, durch Euch angeregt: Pudding, Backpulver, Waschmittel, Deo, Klarspüler …. ich kaufe das alles nicht mehr sondern mache es noch selbst, das schont die Umwelt, spart Verpackung, man weiß was drin ist und günstig ist es auch.

      Schöne Grüße

      Anette

  5. trientalis

    guten tag Annette,
    auf meinem balkon treiben die kapuzinerkressen viele große laubblätter und nur wenige blüten. woran kann das liegen und was sollte ich für mehr blüten tun?
    auf antwort freut sich
    trientalis : )

    Antworten
    • Hallo trientalis,
      Blütenmangel kann unterschiedliche Gründe haben, zum Beispiel Phosphormangel, der mit allgemein nährstoffreichem, organischen Dünger oder speziellem Phosphatdünger verbessert werden kann. Oft ist jedoch auch die Phosphorverfügbarkeit durch zu saure Erde herabgesetzt. Dann kann es helfen, den Boden zu kalken. Bevor du also Phosphat gibst, empfiehlt es sich, den pH-Wert der Erde zu untersuchen.
      Liebe Grüße!

  6. Von mir noch ein Tipp für die Kapuzienerkresse. Ich mache aus den Samen jedes Jahr Kapern.
    Das geht ganz einfach einen Sud herstellen aus einem Liter Wasser und 30g Salz, beides aufkochen, Kapern in ein Schraubglas und den Sud darübergießen. In ca zwei Wochen gebrauchsfertig. Der gleiche Sud geht übrigens auch für Salz-Dillgurken.
    Gutes Gelingen

    Antworten
    • smarticular.net
      smarticular.net

      Ein sehr schöner Tipp, vielen Dank dafür!
      Liebe Grüße

  7. Resa Räubertochter

    Welche dieser Blumen halten denn auch die pralle Sonne aus?

    Antworten
    • Hallo Resa, eigentlich eignen sich alle dieser Arten für pralle Sonne, zumal sich das Veilchen nur im Frühjahr zeigt. Kapuzinerkresse und Ringelblume vertragen viel Sonne, wenn sie auch reichlich gewässert werden. Liebe Grüße!

  8. Die Seite finde ich echt super die essbaren Blumen sehen nicht nur schön aus man kann die Blumen sogar essen.Ich glaube ich werde meinen Balkon mit essbaren Blumen Früchten und Gemüse bestücken.Super Ideen findet man hier auf der Seite DANKE

    Antworten
  9. Ellen Wortmann

    Ja, der Rühlemanns Katalog. Besser als jeder Krimi. Da findet jeder ein Kräutlein, dass er lieben kann. Schon das durchlesen ist ein Genuß.

    Antworten
  10. Sandra Skrtic

    Genau, das mit den Pestiziden wollte ich auch erwähnen! Ist echt nicht zu spassen. Habe selbst in der Produktion von Zierpflanzen gearbeitet! Selber ziehen oder ökologischen Betrieb (Markt) suchen.

    Antworten
  11. Danke für die schöne Anregung. Ich benutze schon seit vielen Blüten und Blätter diverser Pflanzen und Heilpflanzen. Gute Pflanzen, gute Erklärungen und einen gut funktionierenden Austausch bei Fragen und Anregungen bietet z.B. die Gärtnerei Rühlemanns, dort gibt es auch einen wunderschönen Katalog, der Lust macht auf die Neupflanzen-Bestellung, immer auch mit guten Tips zu Verwendung der Pflanze. Mein Favorit sind eine Zitronengeranie, Blätter und Blüten essbar und Zimmerknoblauch, ebenfalls Blätter und Blüten – sehr dekorativ – essbar.

    Antworten
    • Hallo Astrid, vielen dank für deine Ergänzung und den Vorschlag! Viele liebe Grüße!

    • Resa Räubertochter

      Und wie sieht es bei Rühlemanns mit der Pestizidbelastung aus?

  12. Gitta Krause

    Ja, alle Blumen sind lecker. Doch Vorsicht, die meisten gekauften Pflanzen sind sehr pestizidbelastet. Lieber nur selbst gezogene essen.

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