
Mundschutz selber machen: einfache Atemschutzmaske mit Möglichkeit für Filter und Nasenbügel
Ein Mundschutz kann helfen, andere vor einer Infektion durch Tröpfchen zu schützen – sei es bei Corona oder einer anderen ansteckenden Krankheit. Eine solche Atemmaske bietet aber auch außerhalb von Krisenzeiten einen gewissen Schutz vor Staub und Allergenen, sodass es vielleicht schon bald zum Alltag gehört, bei Bedarf einen Mundschutz zu tragen.
Mit dieser Anleitung lässt sich ein Mundschutz schnell und einfach selber machen. Auf Wunsch kann er außerdem mit einem zum Waschen herausnehmbaren Nasenbügel und einer zusätzlichen Filterschicht ausgestattet werden. Damit sind müllintensive und in Krisenzeiten kaum verfügbare Einweg-Modelle überflüssig.
Mundschutz selber machen
Ein aus Stoff selbst genähter Mundschutz kann auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten werden. Für einen Mundschutz in mittlerer Größe benötigst du:
- ein 24 x 44 cm großes Stück Stoff, das bei mindestens 60 °C waschbar ist (am besten dünner Webstoff, zum Beispiel von einem alten Hemd oder Bettbezug; Jerseystoff, wie etwa von einem alten T-Shirt, verzieht sich schnell beim Nähen)
- zwei Gummibänder von jeweils 30 cm Länge (vorzugsweise heiß waschbarer Wäschegummi)
- optional für den Nasenbügel ein mindestens 10 cm langes Stück Draht (zum Beispiel einfacher Draht oder ummantelter Blumendraht)
- optional ein etwa 15 x 10 cm großes Stück Filterpapier (etwa ein Staubsaugerfilter oder auch ein doppelt gelegtes Küchentuch)

Für einen kleinen Mundschutz reichen ein Stoffstück in der Größe 20 x 40 cm und Bänder von jeweils 25 cm, für einen großen Mundschutz sind ein Stück Stoff mit den Maßen 28 x 48 cm und Bänder von 35 cm passend.
Benötigte Zeit: 15 Minuten.
So einfach wird der Mundschutz gemacht – das schaffen sogar Nähanfänger:
- Stoff vorbereiten
Den Stoff der Länge nach mittig falten, sodass die Innenseite nach außen zeigt.
An der offenen Stoffkante mittig Markierungen mit mindestens sieben Zentimetern Abstand zueinander anbringen – sie markieren die Lücke in der Naht, die im nächsten Schritt hergestellt wird. - Unteren Rand vernähen
Mit geradem Stich und etwa einem Zentimeter Abstand zur Kante bis zu den Markierungen zunähen, sodass in der Mitte eine Lücke bleibt. Den Stoff auf die rechte Seite umkrempeln.
- Wenden und bügeln
Den Stoffring so auslegen, dass die Naht genau an der unteren Kante liegt. Den Stoff bügeln, um Unter- und Oberkante zu glätten.
- In Falten legen
Den Stoff wie im folgenden Bild in überlappende Falten legen. Die Falten mit Nadeln oder Klammern fixieren und bügeln. Die Vorderseite ist die Seite, auf der die Falten nach unten offen sind.
- Seitenränder vernähen
Die seitlichen Kanten mit einem engen Zickzackstich versäubern und damit gleichzeitig die Falten befestigen.
- Gummiband-Tunnel herstellen
Die Seiten jeweils etwa 1,5 Zentimeter weit nach innen umschlagen und neben der Zickzacknaht mit geradem Stich festnähen, sodass auf beiden Seiten ein Tunnel zur Befestigung der Gummibänder entsteht.
- Gummiband einziehen
Die Gummibänder mit Hilfe einer Sicherheitsnadel oder einer Häkelnadel durch die Tunnel ziehen und die Enden jeweils zu einem Ring zusammenknoten.
Tipp: Falls du kein Gummiband zur Hand hast, kannst du auch Streifen eines alten T-Shirts oder Schnürsenkel verwenden. Verknote sie am besten, während du die Maske aufsetzt.
Damit ist die einfachste Version der Maske fertig!
Mundschutz mit Nasenbügel ausstatten
Ein Nasenbügel für den Mundschutz ist sehr empfehlenswert, da die Form damit genau an das Gesicht angepasst werden kann. Ohne Nasenbügel besteht die Gefahr, dass Luft durch die Lücke zwischen Nase und Wangen eingesogen wird. Außerdem stört der Luftstrom beim Ausatmen eventuell in den Augen oder lässt eine Brille beschlagen.
Wenn du einen Nasenbügel integrieren möchtest, mit dem die obere Kante des Mundschutzes genau an die Nase angepasst werden kann, ist eine weitere Naht notwendig:
- Mit geradem Stich etwa einen halben Zentimeter von der oberen Kante entfernt entlangnähen. Dabei an einer Seite eine Lücke von zwei Zentimetern zur seitlichen Tunnelnaht lassen, um den Draht einfädeln zu können. Wer eine symmetrische Optik bevorzugt, kann auf beiden Seiten einen gleichmäßigen Abstand zum Rand lassen.
- Den Draht durch die Öffnung an der Unterkante der Maske in den “Nasenbügeltunnel” einfädeln. Das geht am einfachsten, wenn die Falten der Maske ausgebreitet werden und die Spitze des Drahtes etwas umgebogen wird. Von dünnem Blumendraht kann auch ein mehrfach gefaltetes und an den Enden umgebogenes Stück verwendet werden, damit der Nasenbügel stabiler ist und der Draht nicht durch den Stoff sticht.
- Den Nasenbügel beim Aufsetzen der Maske durch Andrücken ans Gesicht anpassen.
Mundschutz mit Filter versehen
Auch ein zusätzlicher Filter lässt sich durch die Öffnung an der Unterkante der Maske einlegen. Dafür ist zum Beispiel ein Stück spezielles Filtergewebe für den Atemschutz geeignet oder als Behelf einfach ein doppelt gelegtes Stück Küchenkrepp. Zum Einlegen des Filters empfiehlt es sich ebenfalls, die Maske erst zu entfalten. Einfach die Filterschicht durch die Öffnung schieben und glattstreichen.
Hinweis: Auch mit einer zusätzlichen Filterschicht in der Maske ist der Schutz nicht vollkommen sicher gegen Viren, Feinstaub und Allergene. Allerdings lässt sich die Durchfeuchtung der Maske etwas hinauszögern, durch die die Wirkung herabgesetzt wird, wenn das Filterpapier spätestens nach zwei Stunden gewechselt wird.
Ausführliche Informationen zur Wirkung und zum Schutz vor Viren findest du in einem separaten Beitrag zum Sinn von selbstgemachten Mundschutzmasken. Hier erfährst du, mit welchen Methoden du deine Maske reinigen und desinfizieren kannst.
Tipp: In Zeiten der Corona-Krise sind Mundschutz-Masken sehr stark gefragt, sodass sogar in manchen Arztpraxen oder Seniorenheimen ein Mangel an Schutzmöglichkeiten besteht. Wenn du einen Mundschutz selber machen möchtest, kann es eine große Hilfe sein, gleich mehrere davon zu nähen und die überzähligen Masken zu spenden. Besonders schnell und ganz ohne Nähen lassen sich beispielsweise gleich mehrere von diesem Mundschutz aus einem alten T-Shirt herstellen. Bestimmt gibt es auch in deiner Umgebung Stellen, die selbst gemachte Masken dankend entgegennehmen.
Auch ganz spontan lässt sich ein Behelfsmundschutz ohne Hilfsmittel herstellen, sogar ein Rollkragenpullover oder ein Schal dienen bei Bedarf als Atemschutz.
Hinweis: Wer die Atemmasken gewerbsmäßig herstellt und vertreibt oder verschenkt, sollte sie nicht “Mundschutz” nennen, weil die Begrifflichkeiten für medizinische Hilfsmittel durch das Medizinproduktegesetz reglementiert sind. Privat darf man sie aber nennen, wie man möchte.
Viele weitere interessante Ideen, wie sich Stoffe von alten Kleidern upcyceln lassen, findest du auch in unserem Buch:
Auch für viele andere Zwecke in der Küche und im Bad, für die häufig Einweg-Produkte verwendet werden, kannst du wiederverwendbare Alternativen einfach selber machen:
Hast du schon darüber nachgedacht, einen Mundschutz zu tragen? Wir freuen uns über deine Gedanken dazu in einem Kommentar!
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