
Behelfs-Mundschutz selber machen mit Schal oder aus Küchentüchern - ohne Nähen
Als vorbeugende Maßnahme während der Corona-Pandemie, aber auch bei normalen Erkältungen ist ein Mundschutz sinnvoll, um die Verbreitung von Tröpfchen deutlich zu reduzieren. Handelsübliche Einweg-Atemschutzmasken sind dafür nicht immer schnell verfügbar, auf Dauer teuer und verursachen auf Dauer viel Müll.
Einen Mundschutz als Behelf selber zu nähen, braucht dagegen ein wenig Zeit und kommt nicht für jeden in Frage. Wenn schnelle Hilfe gefragt ist, tut es im Notfall auch ein behelfsmäßiger Mundschutz, der sich ohne Nähen selbst herstellen lässt aus Dingen, die du wahrscheinlich im Haus hast!
Hinweis: Laut einer Studie der Universität Cambridge aus dem Jahr 2009 sind selbst einfache Heimtextilien wie Schals, T-Shirts oder Küchenhandtücher in der Lage, Partikel in der Größe von Viren in relevanter Größenordnung aufzuhalten. Sie sind zwar nicht so effektiv wie medizinische OP-Masken, im Zweifel aber besser als gar kein Schutz. Wie bei gekauften oder selbst genähten Gesichtsmasken gilt aber auch hier: Eine solche Maske schützt dessen Träger kaum vor Viren, die in Form von Aerosolen in der Luft schweben. Sie reduziert jedoch wirksam die Verteilung größerer Tröpfchen durch Husten, Niesen oder feuchte Aussprache und schützt so alle anderen.
Wann ein Mundschutz allgemein sinnvoll ist, kannst du auch in einem weiteren Beitrag nachlesen.
Mundschutz selber machen ohne Nähen
Um einen Mundschutz von jetzt auf gleich ohne Nähmaschine oder besonderes Material herzustellen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Allen Varianten gemeinsam ist, dass sie im Falle einer Infektion in erster Linie zum Schutz anderer dienen.
Jeder noch so einfache Schutz vor Mund und Nase verhindert jedoch auch, sich mit kontaminierten Händen ins Gesicht zu fassen und sich so eventuell zu infizieren. Abseits von Infektionskrankheiten lässt sich mit einem Mundschutz außerdem vermeiden, dass Staub oder allergieauslösenden Partikel eingeatmet werden.
Einfacher Mundschutz mit der Kleidung
Ganz spontan und ohne zusätzliche Arbeit kannst du Mund und Nase schützen, wenn du einen Schal, den du um den Hals trägst, oder einfach nur den Kragen deines Pullovers über Mund und Nase ziehst. Dieser Schutz sitzt allerdings meist nicht besonders sicher und bequem.
Ein Schal oder ein T-Shirt halten zwar weniger Partikel in Virengröße auf verglichen mit einer OP-Maske, die Verteilung von Tröpfchen durch Husten, Niesen oder feuchte Aussprache reduzieren sie jedoch trotzdem gut.
Mundschutz mit Schal herstellen
Auch ein Schlauchschal lässt sich mit zwei Haargummis oder Gummibändern erstaunlich einfach als gut sitzender Mundschutz zweckentfremden. Dank des elastischen Stoffs passt er sich auch ohne Drahtbügel gut an die Nasenform an.
Tipp: Alternativ erfüllt auch ein etwa 12 x 40 Zentimeter großes Stück eines dehnbaren Textils, zum Beispiel eines alten Sweatshirts oder eine doppelte Lage dünner T-Shirt-Stoff den gleichen Zweck (ab Schritt 3). Selbst ein Ärmel eines ausrangierten Langarm-Shirts, der in passender Länge abgeschnitten wird, kann auf diese Weise als Mundschutz dienen.
So geht’s:
- Schlauchschal quer ausbreiten.
- Den Schal der Länge nach zu einem schmalen Streifen falten.
- Die Gummibänder von links und rechts so weit über den Stoffstreifen schieben, dass sie etwa 20 Zentimeter voneinander entfernt sind.
- Die Schalenden bis zu den Gummibändern zur Mitte klappen.
- Den gefalteten Schal vor Mund und Nase halten, nach oben und unten etwas auseinanderziehen und mit den Gummibändern hinter den Ohren befestigen.
Bei kalter Witterung kann ein Schlauchschal natürlich auch um den Hals getragen und ein Ende über Mund und Nase nach oben gezogen werden.
Mundschutz aus Küchenrolle falten
Ein einfacher Papier-Mundschutz mit Nasenbügel kann ebenfalls ohne Nähmaschine und mit haushaltsüblichem Zubehör hergestellt werden. Dieses Modell lässt sich nach Gebrauch wieder in seine Einzelteile zerlegen, sodass du nur das Papiertuch entsorgen musst. Nasenbügel und Gummibänder können wiederverwendet werden.
Du brauchst:
- 2 Blätter einer Zellstoff-Küchenrolle
- 2 lange Gummibänder oder 2x 20 cm Wäschegummi
- 1 Stück Draht (z.B. Blumendraht oder den Verschlussclip einer Brottüte)
- Locher
So wird ein Mundschutz daraus:
- Die Küchentücher genau aufeinanderlegen.
- Den Draht an die oberen Kante der Tücher legen und die Papierkante zweimal knapp nach vorne darum schlagen.
- Die Küchentücher von oben nach unten in mehrere Falten legen. Die Falten sollen nach oben offen sein. Dabei zur Ober- und Unterkante jeweils zwei bis drei Zentimeter Abstand lassen. Insgesamt sollte der Küchentuchstreifen eine Höhe von mindestens 10 Zentimetern haben.
- Die linke und rechte Kante jeweils etwa zwei Zentimeter weit umklappen.
- Mit einem Locher an beiden Seiten Löcher in die gefalteten Seiten stanzen.
- Die Gummibänder bei Bedarf aufschneiden, durch die Löcher fädeln und zur Befestigung hinter den Ohren zusammenknoten.
Fertig ist der Küchentücher-Mundschutz!
Tipp: Auch dieser Mundschutz aus einem alten T-Shirt lässt sich ohne Nähen und nur mit ein paar Schnitten selber machen.
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Hast du noch andere Ideen, wie sich ein Mundschutz ohne Nähen herstellen lässt? Wir freuen uns auf deine Ideen in einem Kommentar!
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