
Mundschutz-FAQ: richtig tragen, waschen, aufbewahren
- Was bringt ein Mundschutz?
- Was bedeutet FFP1, FFP2, FFP3?
- Wann ist es sinnvoll, einen Mundschutz zu tragen?
- Helfen selbst gemachte Atemschutzmasken auch?
- Wie wird der Mundschutz richtig getragen?
- Wie lange darf man einen Atemschutz am Stück tragen?
- Sind getragene Atemschutzmasken “Keimschleudern”?
- Wie wasche und desinfiziere ich einen Mundschutz richtig?
- Wie werden getragene Masken bis zur Reinigung am besten aufbewahrt?
- Welche Materialien eignen sich für eine DIY-Atemschutzmaske?
Auch wenn über die Wirksamkeit von Atemschutzmasken weiterhin diskutiert wird, greifen immer mehr Menschen zu diesem einfachen Hilfsmittel, um sich und andere zu schützen. Vielerorts gibt es in bestimmten Einrichtungen mittlerweile sogar eine Maskenpflicht. Täglich erreichen uns Fragen rund um das Thema “Mundschutz richtig tragen”, die wir hier gesammelt beantworten.
Was bringen solche Masken überhaupt, wann ist es sinnvoll, sie zu tragen, und was ist sonst noch zu beachten? Wenn du eine Frage hast, die hier noch nicht beantwortet wird, schreib sie in einen Kommentar unter diesen Beitrag, und wir versuchen, zeitnah eine Antwort zu geben.
Was bringt ein Mundschutz?
Das Tragen einer Atemschutzmaske dient vor allem dem Schutz anderer, indem beim Husten, Niesen oder Sprechen die Übertragung von Tröpfchen verhindert oder zumindest stark reduziert wird. Denn die Tröpfcheninfektion ist der Hauptübertragungsweg des Corona-Virus. Ein relevanter Schutz für den Träger der einfachen OP-Maske oder Behelfsmaske konnte bislang wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Dafür wären professionelle Masken mit definiertem Rückhaltevermögen (z.B. FFP3) erforderlich.
Neben dem Tragen von (Behelfs-)Masken sind die Einhaltung des empfohlenen Abstands zu anderen Personen von 1,5-2 Metern und andere Hygienemaßnahmen wie gründliches Händewaschen mindestens genauso wichtig.
Mehr Informationen dazu, wann ein Mundschutz sinnvoll ist, findest du in einem weiteren unserer Beiträge.
Was bedeutet FFP1, FFP2, FFP3?
Professionelle Atemschutzmasken aus dem medizinischen Bereich werden nach ihrer Rückhaltewirkung eingeteilt – also danach, wie effektiv sie kleinste Partikel sowie Tröpfchen oder auch Viren zurückhalten. Die Norm EN 140 regelt die Anforderungen an partikelfiltrierende Halbmasken (“filtering face piece”) gegen Aerosole, Feinstaub und andere Partikel einschließlich Viren.
Zum Eigenschutz gegen das Corona-Virus (COVID-19) sind mindestens Masken mit der Filterwirkung FFP2 oder besser FFP3 erforderlich. Solche Masken sind aber für Privatpersonen im Alltag unnötig. Darüber hinaus ist die Versorgung mit solchen Masken zeitweise eingeschränkt, sodass man sie besser dem medizinischen Personal oder Pflegepersonal überlassen sollte, die sie dringend benötigen.
Wann ist es sinnvoll, einen Mundschutz zu tragen?
Eine Atemschutzmaske zu tragen, ist vor allem dann sinnvoll, wenn viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen und die durchgängige Einhaltung des empfohlenen Mindestabstands von 1,5 bis 2 Metern schwierig ist – zum Beispiel im Aufzug, im Supermarkt oder in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Wenn man dagegen im Freien spazieren geht, allein oder mit Personen aus dem Haushalt mit dem Auto fährt und sich auch sonst nicht fremden Personen nähert, dann bringt eine Maske keinen zusätzlichen Schutz. Vor allem im Freien sterben Viren an der Luft sehr schnell ab.
Helfen selbst gemachte Atemschutzmasken auch?
Waschbare Atemschutzmasken aus Stoff, auch als Mund-Nasen-Bedeckungen bezeichnet, helfen andere Menschen zu schützen, in dem sie als einfache Barriere die Verbreitung potenziell infektiöser Tröpfchen vermindern.
Als Vorsorgemaßnahme für den privaten Gebrauch sind diese Masken völlig ausreichend und ohne großen Aufwand selbst herzustellen. Für eine einfache Maske, die sich in zwei Minuten aus einem T-Shirt schneidern lässt, muss man noch nicht einmal nähen können. Wenn keine Maske zur Verfügung steht, kann auch ein Schal oder ein Rollkragen als Behelfs-Mundschutz dienen.
Wie wird der Mundschutz richtig getragen?
Ein Mund- und Nasenschutz hilft nur dann, wenn er auch richtig sitzt, Mund und Nase vollkommen bedeckt und rundum eng anliegt. So wird verhindert, dass Luft am Stoff vorbei zur Seite oder nach oben ausgeatmet werden kann. Dafür ist ein biegsamer Nasenbügel im Stoff zweckmäßig, der sich an die Gesichtskontur anpassen lässt.
Wenn dagegen Luft nach oben entweicht, sitzt die Maske nicht richtig, bemerkbar an unangenehmem Luftzug an den Augen oder daran, dass eine Brille beschlägt.
Wie lange darf man einen Atemschutz am Stück tragen?
Wie oft ein Mundschutz gewechselt werden muss, lässt sich nicht in Stunden angeben. Eine gängige Empfehlung lautet dass die Atemschutzmaske gewechselt wird, sobald sie durchfeuchtet oder schmutzig geworden ist. Andererseits kamen Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass feuchte Masken (z.B. durch den Atem) nicht weniger wirksam sind als trockene.
Allerdings wird das Tragen unangenehmer und das Atmen erschwert, wenn die Maske feucht ist. Deshalb empfiehlt es sich, sie nach ein paar Stunden zu wechseln bzw. abzunehmen. Zudem könnten sich in einer feuchten Maske Viren länger halten, weshalb insbesondere im medizinischen Bereich feuchte Masken in der Regel sofort gewechselt werden.
Sind getragene Atemschutzmasken “Keimschleudern”?
Wenn der Träger selbst infiziert ist, womöglich ohne es zu wissen, können sich auf seinem Mundschutz Viren sammeln, die für andere potenziell ansteckend sind. Deshalb macht das vorsorgliche Tragen einer Atemschutzmaske nur dann Sinn, wenn sie regelmäßig gründlich gereinigt bzw. desinfiziert wird.
Wenn eine getragene Atemschutzmaske zeitnah gewechselt (etwa sobald sie durchfeuchtet ist) und getrocknet bzw. gereinigt wird, lässt sich die Gefahr vermindern. Gründliches Händewaschen vor dem Anziehen und nach dem Absetzen der Maske verhindert, dass keine Keime von den Händen auf die Maske oder umgekehrt übertragen werden.
Wie wasche und desinfiziere ich einen Mundschutz richtig?
Um eine Atemschutzmaske zu desinfizieren, ist kein Spezialmittel notwendig. Ein herkömmlicher Vollwaschgang bei mindestens 60 °C reicht aus, um getragene Atemschutzmasken angemessen zu reinigen. Wer sicher gehen möchte, kann zusätzlich eine umweltfreundliche Alternative zu Hygienereinigern verwenden.
Wie werden getragene Masken bis zur Reinigung am besten aufbewahrt?
Getragene Atemschutzmasken werden am besten möglichst zeitnah gewaschen. Unterwegs können sie in einem luftdicht verschließbaren Beutel aufbewahrt werden.
Zu Hause empfiehlt es sich, getragene Masken bis zur Reinigung an der Luft zu trocknen, am besten im Freien, um Schimmelbildung und die Vermehrung von Keimen im feuchten Milieu zu verhindern.
Im Prinzip würde es sogar ausreichen, die Masken für einige Tage an der frischen Luft trocken und luftig aufzubewahren, denn spätestens innerhalb von zwei bis drei Tagen sind Untersuchungen zufolge auf Oberflächen keine Viren mehr nachweisbar.
Welche Materialien eignen sich für eine DIY-Atemschutzmaske?
Selbst gemachte Atemschutzmasken dienen wie weiter oben beschrieben vor allem als mechanische Barriere, um Tröpfchen beim Sprechen, Husten und Niesen zurückzuhalten. Ein einfacher, dicht gewebter Baumwollstoff wie etwa von einem T-Shirt, Küchenhandtuch o.ä. reicht für diesen Zweck vollkommen aus.
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Haben wir deine Frage zum richtigen Umgang mit Atemschutzmasken noch nicht beantwortet? Dann stelle sie uns in einem Kommentar unter diesem Beitrag!
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