
Ist Milch lebenswichtig oder macht sie uns krank? Welche Alternativen gibt es?
Schon im Kindesalter wurde uns eingehämmert: Trinke viel Milch, denn sie ist gesund. Sie enthält viele Vitamine und vor allem Calcium, welches für den Knochenaufbau, das Wachstum und gesunde Zähne benötigt wird.
Das stimmt auch, denn handelsübliche Kuhmilch liefert viele lebensnotwendige Nährstoffe. Hier die Angaben einer gängigen Marke pro 100 g (bzw. in % der empfohlenen Tagesdosis eines Erwachsenen):
- 64 kcal (3%)
- 3,3 g Eiweiß (7%)
- 3,5 g Fett (5%)
- 4,8 g Kohlenhydrate, vor allem Milchzucker bzw. Laktose (2%)
- 11 mg Cholesterin (4%)
- 120 mg Calcium (12%)
Außerdem sind viele wichtige Vitamine und weitere Mineralstoffe enthalten, darunter Vitamin A, B2, B12, B6, C, D, E, Chlor, Eisen, Fluor, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphor, Schwefel und Zink.
Alleskönner Milch?
Fast möchte man meinen, es handle sich um das Super-Lebensmittel schlechthin! Nicht ganz ohne Grund wird deshalb Milch üblicherweise als gesund angepriesen und empfohlen, sie häufig zu sich zu nehmen. Kälber werden schließlich auch “groß und stark” davon.
Doch der schöne Schein trügt. Milch hat ihre Schattenseiten, die in vielen wissenschaftlichen Studien untersucht wurden. Zwischen Milchkonsum und dem Auftreten zahlreicher verbreiteter Krankheitsbilder wurden in Studien Zusammenhänge nachgewiesen. Informationen dazu finden sich u.a. online zu Hauf, wenn man nur danach sucht. Wir zählen hier nur die wichtigsten Erkenntnisse einiger Studien auf:
- Hoher Milchkonsum erhöht das Risiko für Knochenbrüche im Alter und führt so früher zum Tod. Dies betrifft insbesondere Frauen.
- Milch fördert Entzündungsprozesse und führt zu einem erhöhten “oxidativen Stresspegel”. Erkrankungen wie Reizdarm, Neurodermitis, Arthritis, Bluthochdruck, Osteoporose und andere werden dadurch begünstigt.
- Milch steigert die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes Typ 1 zu erkranken.
- Sie begünstigt die Entstehung von Akne.
- Durch die enthaltenen Wachstumsfaktoren, aber auch durch Hormonbehandlung in der Massentierhaltung, wird die Entstehung von Krebs begünstigt.
Diese Nachteile beschränken sich nicht nur auf das Ausgangsprodukt Milch, sondern betreffen genauso andere Milcherzeugnisse. Das bedeutet noch lange nicht, dass man auf Milchprodukte gänzlich verzichten muss – wie bei allem ist auch hier die Menge entscheidend, die man regelmäßig zu sich nimmt.
Schattenseiten der Milchwirtschaft
Kostendruck und Gewinnstreben führen vielerorts zu immer fragwürdigeren Produktionsmethoden: Tiere, die niemals Gras oder Heu bekommen, geschweige denn eine Weide sehen. Durch permanente Behandlung mit Hormonen, Antibiotika und anderen Medikamenten auf Ertrag getrimmte “Super-Tiere”. Jeder muss am Ende selbst wissen, welche Produktionsweise und Herkunft der Nahrung er oder sie befürworten kann. Allein schon die Tatsache, dass Milch im Handel oft günstiger ist als Cola, regt zum Nachdenken an.
Was sind die Alternativen zu Kuhmilch?
Für eine ausgewogene Vollwert-Ernährung ist Milch auch gar nicht zwingend notwendig. Zum Glück gibt es zahllose Alternativen, um auch bei reduziertem Milchkonsum oder sogar Verzicht keinen Mangel an lebenswichtigen Stoffen zu erleiden.
- Aus Getreide und Nüssen hergestellter Milchersatz, zum Beispiel Dinkel– oder Hafermilch
- Vegane Alternativen zu: Joghurt, Parmesan, Mozzarella und Schnittkäse
- Zahllose Brotaufstriche aus Kartoffelflocken, Hefe und Soja, Hülsenfrüchten, Samen, Gemüse und Früchten
- Sogar vegane Eiscreme ist leicht selbstgemacht oder in vielen Lebensmittelgeschäften anzutreffen
Mehr Hintergrundinformationen zur Milch sowie viele weitere Ideen rund um eine milchfreie Ernährung findest du in unserer Bücher-Auswahl.
Würdest du auf Milch verzichten, oder das tägliche Glas niemals hergeben? Was sind deine Beweggründe?