
Wollreste verarbeiten: das alles kannst du daraus machen
Wo gehobelt wird, da fallen Späne, und wo gestrickt wird, da tummeln sich die Wollreste! Bevor es im Restekästchen unübersichtlich wird, lohnt es sich zu überlegen, was sich mit dem Garn alles anstellen lässt. Hier findest du unsere besten Ideen, wie du Wollreste zu dekorativen, praktischen und nachhaltigen Dingen des täglichen Gebrauchs verarbeiten kannst.
Bommeln statt Schleifen
Bestimmt hast du auch schon Geschenke erhalten, die mit kleinen aufgeklebten Plastikschleifen verziert waren – schade, weil die Deko nach einmaliger Benutzung in den Müll wandert. Warum nicht mal kleine Bommeln als Deko für Geschenke oder als Alternative zu Christbaumkugeln verwenden? Sie sind schnell selbst gemacht und eine eher außergewöhnliche Dekoration. Zudem lassen sich die Bommeln wunderbar wiederverwenden.
Die Bommeln in der folgenden Anleitung werden mit Hilfe einer Gabel hergestellt. Dafür eignet sich am besten dünnere Wolle. Wer eine Fleischgabel zu Hause hat, kann aber auch dickere Wollreste verarbeiten, denn auf die lange Fleischgabel passt viel dickes Garn.
So werden die Bommeln hergestellt:
- Ein Stück Garn von ca. 30 Zentimetern abschneiden, durch die mittlere Lücke zwischen den Gabelzinken ziehen und je zur Hälfte nach vorne und hinten herunterhängen lassen.
- Faden vom Knäuel locker um die Gabel wickeln. Je mehr Garn aufgewickelt wird, desto dichter wird der Bommel.
- Wenn sich genug Garn auf der Gabel befindet, den Faden abschneiden. Die Garnenden, die in der Mitte der Gabel hängen, über dem aufgewickelten Garn fest verknoten. Die Wolle wird dadurch an dieser Stelle stark zusammengezogen.
- Die aufgewickelten Fäden vorsichtig von der Gabel ziehen und die Schlaufen links und rechts von der zusammengebundenen Mitte aufschneiden..
- Die Fäden verwuscheln, sodass sie sich gleichmäßig zu einer Kugelform verteilen.
- Überstehende Fadenenden auf die gleiche Länge wie die restlichen Fäden zurückschneiden.
Jetzt ist der Bommel fertig! Die beiden langen Fadenenden kannst du an zu einer Schlaufe verknoten, wenn du die Bommel aufhängen willst. Und an Ostern werden aus den Bommeln schnell süße Pom-Pom-Küken für den Osterstrauch.
Tipp: Auch selbst gemachte Filzkugeln lassen sich zur Geschenkdekoration und als Schmuck für Weihnachtsbaum und Osterstrauß verwenden.
Dekorativer Ersatz für Filzgleiter
Als Ersatz für Filzgleiter lassen sich aus Wollresten sehr hübsche “Söckchen” für Tisch- und Stuhlbeine stricken oder häkeln. Je nach Jahreszeit können die Bodenschoner aus hellen Sommerfarben- und Materialien oder aus kuscheligem Wintergarn bestehen.
Weihnachtssterne häkeln
Wollreste lassen sich auch wunderbar zu weihnachtlichen Sternen verhäkeln. Die können als alternativer Weihnachtsschmuck an den Tannenbaum gehängt werden.
Darüber hinaus lassen sich aber auch – wie mit den Bommeln – Geschenke damit verzieren. Und nicht zuletzt eignen sich die Sternchen sogar als Tischuntersetzer, zum Beispiel für kleine Kerzenständer. Wie du die Weihnachtssterne selber häkeln kannst, erfährst du in einem gesonderten Beitrag.
Kosmatikpads häkeln
Kosmetikpads kann man eigentlich nie genug haben – besonders, wenn sie wiederverwendbar sind und helfen, viel Müll zu vermeiden. Wie gut, dass man aus Wollresten in kurzer Zeit schöne Kosmetikpads häkeln kann! Wenn du Baumwollgarnreste verwendest, lassen sich die Pads für die Hygiene auch bei hohen Temperaturen waschen.
Seifensäckchen selber machen
Ein Seifensäckchen verhindert, dass das Seifenstück beim Waschen aus den Händen rutscht. Wenn man mit dem gesamten Seifensäckchen über den Körper rubbelt, ist sogar der Peeling-Effekt inklusive.
Man kann Seifensäckchen stricken, indem man dünnes Garn mit dicken Nadeln verarbeitet. Sie lassen sich aber auch häkeln, wenn man Häkeln lieber mag. In jedem Fall wird der Wollrestevorrat einfach und praktisch verringert.
Fingerstricken
Fingerstricken ist besonders einfach und deshalb auch für Kinder geeignet. Mit dicken Wollresten kann sich dein Kind den ersten ganz eigenen Schal stricken. Für fingergestrickte Kordeln gibt es darüber hinaus auch Verwendung als Geschenkband für große Geschenke, oder – zum Kreis gelegt und zusammengenäht – als Untersetzer. Die Anleitung zum Fingerstricken findest du in diesem Beitrag.
Haargummis
Wer lange Haare hat, kann sich aus Wollresten individuelle Haargummis stricken. Oder stricken und verschenken. Dafür ist so ziemlich jede Wolle geeignet: Baumwoll-Haargummis lassen sich auch mal bei Temperaturen über 30 °C waschen. Der Rest der melierten Sockenwolle ergibt auch beim Haarschmuck ein hübsches Muster.
Ob dicke oder dünne Wolle, dekorative Falten oder lieber keine: Es gibt viele einfache Möglichkeiten, aus Wollresten Haargummis zu machen, wie dir der Beitrag zum Thema zeigt.
Loop stricken
Ein Rundschal oder Loop lässt sich ebenfalls aus verschiedenen, aber möglichst gleichmäßigen dicken Wollresten stricken und wärmt den Hals bei kühlen Temperaturen.
Tipp: Wie viele gekaufte Kleidung auch, besteht Handarbeitswolle oft aus einer Mischung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Schurwolle und synthetischen Fasern wie zum Beispiel Polyacryl, Polyamid oder Polyester. Synthetische Wolle ist sehr strapazierfähig und auch schlicht billiger, gibt aber mit jedem Waschen Mikrofasern ins Waschwasser ab. Es empfiehlt sich deshalb, schon beim Kauf der Wolle darauf zu achten, möglichst nur Naturgarn zu erwerben, wenn man die weitere Belastung der Umwelt durch Mikroplastik vermeiden will. Wie sich Kunstfasern in Kleidung erkennen und vermeiden lassen, liest du in einem gesonderten Beitrag.
Viele weitere Tipps und Ideen, wie du mit nachhaltigen Alternativen Abfall vermeiden kannst, findest du in unserem Buch:
Wie verarbeitest du Wollreste zu praktischen Alltagsdingen? Wir freuen uns über deine Anregungen in den Kommentaren!
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