Weinsteinbackpulver: Natürlich fluffiges Gebäck ohne Phosphate

Wenn du in deiner Küche am liebsten natürliche Zutaten verwendest, ist Weinsteinbackpulver die richtige Wahl. Warum erfährst du hier.

Vielleicht ist dir in der Backabteilung schon einmal aufgefallen, dass neben herkömmlichen Backtriebmitteln Weinsteinbackpulver in den Regalen liegt. Es kostet meist etwas mehr und wird manchmal mit dem Hinweis “Ohne Phosphatzusatz” beworben. Was es damit auf sich hat und welche Vorteile es sonst noch bietet, erfährst du hier.

Weinsteinbackpulver vs. herkömmliches Backpulver

Weinsteinbackpulver enthält genau wie anderes Backpulver Natron und ein Trennmittel (meist Speisestärke). Der entscheidende Unterschied liegt in der zugesetzten Säurekomponente, die für die “treibende Reaktion” während der Backvorgangs ebenfalls notwendig ist. Denn statt eines Phosphats kommt in Weinsteinbackpulver pulversisierter Weinstein zum Einsatz.

Natürliche vs. industrielle Herstellung

Bei Weinstein (Kaliumhydrogentartrat) handelt es sich um ein natürliches Nebenprodukt der Weinherstellung. Wenn du manchmal Wein trinkst, sind dir vielleicht die kleinen Kristalle bekannt, die sich am Boden oder am Korken einiger Flaschen sammeln. Auch hierbei handelt es sich um Weinstein. Während der Weinherstellung lagert sich dieser in größeren Mengen an den Wänden der Fässer und Tanks ab. Nach dem der Wein abgefüllt ist, werden die Weinsteinkristalle entfernt, gereinigt und pulverisiert. Fertig ist die natürliche Backmittelkomponente.

Wenn du in deiner Küche am liebsten natürliche Zutaten verwendest, ist Weinsteinbackpulver die richtige Wahl. Warum erfährst du hier.

Für die Herstellung der Phosphate bei herkömmlichen Backpulver ist sehr viel mehr Aufwand notwendig. Diese werden in einem mehrstufigen chemischen Verfahren aus Phosphatgestein gewonnen. Diesem Prozess geht der Abbau der Mineralien voraus. In einem weiteren Schritt müssen anfallende Nebenprodukte (vor allem Gips) entsorgt werden.

Aus ökologischer Sicht erscheint es deshalb sehr viel sinnvoller, ein Naturprodukt wie Weinstein zu verwenden, das ohnehin anfällt.

Unangenehmer Eigengeschmack

Manche Menschen klagen bei der Verwendung von herkömmlichem Backpulver über einen unangenehmen Geschmack im Gebäck, den sie bei Weinsteinbackpulver nicht wahrnehmen. Zu diesen “Feinschmeckern” zähle ich selbst leider – oder in diesem Fall eher Gott sei Dank – nicht.

Wenn dir das bekannt vorkommt, könnte ein Umstieg auf Weinsteinbackpulver auch deshalb einen Versuch wert sein.

Gesundheitliche Wirkung

Natürliche Phosphate sind in zahlreichen Lebensmittel enthalten und für viele Körperfunktionen von essentieller Bedeutung. Anders sieht es bei künstlichen Phosphaten aus, wie sie in industriell hergestelltem Backpulver und vielen weiteren hochverarbeiteten Lebensmitteln verwendet werden.

Denn während überschüssiges natürliches Phosphat wieder ausgeschieden wird, gelangen größere Mengen des künstlichen Phosphats ins Blut, wo es sich negativ auf die Gefäße und die Knochengesundheit auswirken kann. Insbesondere Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten künstliche Phosphate deshalb möglichst vermeiden. Aber auch für gesunde Personen stehen zu viele Phosphate im Verdacht, auf Dauer schädlich zu sein (Quelle).

Mit der Verwendung von Weinsteinbackpulver ist es zumindest beim Selbstbacken ein Leichtes, den umstrittenen Zusatzstoff zu vermeiden.

Mit diesem einfachen Rezept für Wilde Hefe (Hefewasser) kannst du mit geringem Aufwand frische Hefe selbst herstellen und weiter vermehren.

Tipp: Auch industrielle Backhefe lässt sich durch ein Naturprodukt ersetzen – zum Beispiel durch Hefewasser oder durch Sauerteig. Beides kannst du ganz einfach selber machen und für fluffige Baguettes, Pizza und Co. verwenden.

Hier findest du Weinsteinbackpulver

Während Weinsteinbackpulver früher vor allem in Bioläden oder Reformhäusern erhältlich war, findest du es heute in jedem gut sortierten Supermarkt. Wenn du viel backst, lohnt es sich vielleicht sogar eine Großpackung zu kaufen – zum Beispiel online. In vielen Unverpackt-Läden erhältst du es auch verpackungsfrei zum Selbstabfüllen in ein mitgebrachtes Gefäß.

Tipp: Statt das praktische Backtriebmittel zu kaufen, kannst du Backpulver ganz einfach ersetzen – durch Natron und eine Säure deiner Wahl (z.B. Apfelessig oder Zitronensäure). Auch Weinstein allein ist in Großpackungen online erhältlich.

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Über mich

Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit Nachhaltigkeit, Minimalismus und Selbstversorgung. Als diplomierte Pädagogin hole ich Menschen gern dort ab, wo sie stehen, und liebe es, andere Menschen mit Rezepten und DIY-Alternativen zu Fertigprodukten zu inspirieren. In meinem Kleingarten erfreue ich mich nicht nur an selbst angebautem Obst und Gemüse, sondern trage auch mit Insektenhotels, Wildpflanzen und Laubhaufen (hoffentlich) zu mehr Biodiversität und Artenschutz im Kleinen bei.

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