
Sojasahne selber machen: Vegane Schlagsahne aus nur drei Zutaten
Wer schon einmal versucht hat, vegane Sahne aufzuschlagen, weiß: Das ist gar nicht so leicht! Nicht jede Pflanzensahne will einen cremigen festen Schaum bilden oder, einmal aufgeschlagen, auch wirklich fest bleiben. Viel gelingsicherer ist es, eine aufschlagbare Sojasahne selber zu machen.
Neben Sojamilch, die sich auch leicht selber machen lässt, sind lediglich drei andere Zutaten enthalten, durch welche die vegane Schlagsahne fettig-cremig und trotzdem luftig-zart gelingt. Für Kuchen, Desserts und heiße Getränke!
Sojasahne selber machen
Selbst gemachte Sojasahne bietet sich sogar dann an, wenn dich spontan Besuch erwartet. Denn die meisten Zutaten hast du wahrscheinlich sowieso schon zu Hause.
Der Grund, warum vegane Schlagsahne häufig nicht richtig steif wird, hat vom Fettgehalt über die Fettsäurenzusammensetzung unterschiedliche Ursachen. Generell sind die reichlich vorhandenen ungesättigten Fettsäuren zwar gesünder, begünstigen aber keineswegs die Standhaftigkeit. Wer ein bisschen mit den Zutatenverhältnissen herumexperimentiert, kann allerdings aus jeder Sojamilch eine aufschlagbare Pflanzensahne machen.
Das ist unser optimales Zutatenverhältnis für knapp 250 Gramm selbst gemachte Sojasahne:
- 150 ml (selbst gemachte) Sojamilch
- 50–75 g desodoriertes Kokosfett – je nachdem, wie fest die Sahne am Ende sein soll
- 6–8 g Sojalecithin (ca. 3 gestr. TL Granulat) – als Emulgator
- optional: 20–25 g Sahnesteif oder eine Sahnesteif-Alternative aus Puderzucker und Johannisbrotkernmehl zum Aufschlagen
Die verwendete Sojamilch bestand bei uns lediglich aus Wasser und einem Anteil von acht Prozent Sojabohnen. Raffiniertes und desodoriertes Kokosfett ist geruchs- und geschmacksneutral, granuliertes Sojalecithin lässt sich besonders leicht dosieren. Deswegen sind all diese Zutaten perfekt zur Herstellung von pflanzlicher Sahne geeignet.
Welches Zutatenverhältnis bei dir am besten funktioniert – denn jede Sojamilch und jeder Emulgator ist ein bisschen anders –, das findest du am besten durch Probieren heraus. Ist das Ergebnis zu fest, verwende das nächste Mal etwas weniger Kokosfett. Wenn es zu flüssig ist, dann verwende etwas mehr Kokosfett. Trennen sich die Bestandteile auf und flocken aus, nimm etwas mehr Sojalecithin.
So wird die pflanzliche Schlagsahne hergestellt:
- Kokosfett und Sojalecithin im Wasserbad schmelzen. In einem anderen Gefäß die Sojamilch auf eine ähnliche Temperatur erwärmen.
- Das flüssige Fett in einen hohen Rührbecher geben, die erwärmte Sojamilch dazugießen und mit einem Pürierstab, der am Boden aufgesetzt und langsam nach oben und wieder runter bewegt wird, vermischen, bis eine feine Emulsion entstanden ist.
- Die Emulsion abkühlen lassen. Dabei ab und zu umrühren. Fertig ist die Sojasahne zum Aufschlagen, die sich einige Tage im Kühlschrank hält! Das Sahnesteif wird erst beim Aufschlagen (siehe Erklärung unten im Beitrag) zugefügt.
Am besten lässt sich die selbst gemachte Sojasahne in einem Schraubglas mit recht großer Öffnung aufbewahren. So kann sie zum Aufschlagen auch dann problemlos entnommen werden, wenn die Sahne im Kühlschrank durch das Kokosfett etwas fest geworden ist.
Sojasahne aufschlagen
Um selbst gemachte Sojasahne luftig-zart und dennoch standfest aufzuschlagen, lohnt es sich, die folgenden Tipps zu beherzigen:
- Sojasahne zum Aufschlagen nur gekühlt verarbeiten.
- Mit sehr sauberen (fettfreien) Utensilien arbeiten. Also Rührstäbe und -schüssel vorher gründlich säubern.
- Während des Aufschlagens langsam Sahnesteif einrieseln lassen. Dabei stetig die Konsistenz überprüfen, um nur so viel Sahnesteif zu verwenden, wie notwendig ist, um die gewünschte Konsistenz zu erhalten.
- Pflanzliche Schlagsahne kann nicht überschlagen werden wie Kuhsahne, deswegen lieber immer etwas länger schlagen.
Je nachdem, wie die aufgeschlagene Sojasahne weiterverarbeitet wird, kann es sinnvoll sein, etwas mehr oder weniger Kokosfett zu verwenden. Als sahnige Haube auf einem selbst gemachten heißen Kakao oder frisch serviert zu Zwetschgenkuchen mit einem veganen Quark-Öl-Teig, passt eine leichtere Creme (also weniger Kokosfett, etwa 50 Gramm auf 150 Milliliter Sojamilch) besser. Als Sahneschicht in schweren Torten, die auch noch eine Weile im Kühlschrank stehen, bevor sie serviert werden, empfiehlt sich eine festere Creme, die durch Verwendung von mehr Kokosfett (mindestens 75 Gramm auf 150 Milliliter Sojamilch) erreicht wird.
Tipp: Eine gleichfalls frische und noch dazu rohköstliche Torte lässt sich auch mit einer veganen Cashewcreme zaubern, wie im Rezept für vegane Rohkosttorte beschrieben.
Noch mehr (zufällig) vegane Rezepte findest du in unseren Büchern:
Wofür verwendest du pflanzliche Schlagsahne am liebsten? Hinterlasse gern ein wenig köstliche Inspiration in den Kommentaren unter dem Beitrag!
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