
Pflegenden und schützenden Pfotenbalsam für Hunde selber machen
Wenn draußen kühler und eisiger Wind pfeift und drinnen die Heizung knackt, leidet unsere Haut schnell unter den Temperaturwechseln. Aber auch unsere vierbeinigen Freunde haben mit diesem Wetter zu kämpfen. Die Haut an den Pfoten wird durch Frost, Streusalz und Splitt stark beansprucht und kann trocken, spröde oder rissig werden. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch schmerzhaft für das Tier sein.
Zur Pflege und zum Schutz von Hunde- und Katzenpfoten werden unzählige Produkte im Handel angeboten. Oftmals enthalten diese aber unerwünschte Zusatzstoffe, wie zum Beispiel Paraffine aus Erdöl. Probiere es stattdessen doch mal mit dem folgenden Rezept! Einen Pfotenbalsam aus natürlichen Zutaten selbst herzustellen, ist einfach, und du weißt genau, was drin ist.
Pfotenbalsam herstellen
Für ein kleines Glas Pfotenbalsam (etwa 150 Gramm) benötigst du:
- 80 ml Olivenöl
- 30 g Sheabutter (aus dem Bioladen oder online erhältlich)
- 15 g Bienenwachs (vom lokalen Imker oder online)
- 20 g Baumharz von Fichten, Kiefern oder Tannen (selbst gesammelt oder online)
- 3 TL getrocknete Ringelblumenblütenblätter (falls du keine auf dem Balkon hast, einfach mal freundlich im nächsten Gartenmarkt nach zwei oder drei Blüten fragen)
- kleine Schraubgläser oder Salbentiegel zur Aufbewahrung
- kleiner Leinenbeutel oder ausgedienter Nylonstrumpf
- feines Sieb, Kaffee- oder Teefilter zum Abseihen
Tipp: Wenn du bereits Ringelblumenöl zu Hause angesetzt hast, kannst du es anstelle des Olivenöls und der Ringelblumenblüten verwenden.
Alle Zutaten entfalten in Kombination ihre volle Wirkungskraft. Olivenöl ist ein klassisches Auszugsöl und gut für einen Ringelblumen- und Harzauszug geeignet. Es wirkt entzündungshemmend, fördert die Elastizität der Haut und die Durchblutung. Sheabutter wirkt beruhigend und ist besonders zur Pflege sehr trockener, gereizter und empfindlicher Haut geeignet. Harz wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend und keimtötend. Es kann bei allen Arten von Verletzungen – auch bei offenen Wunden! – Linderung verschaffen. Bienenwachs dient als Konsistenzgeber und bildet auf der Haut einen feinen Schutzfilm, der die Pfotenballen vor Witterungseinflüssen bewahrt.
So gehst du vor:
- Harz in den Leinenbeutel oder Nylonstrumpf geben und verschließen, damit beim Verflüssigen des Harzes keine festen Rückstände in das Öl übergehen.
- Olivenöl, Blütenblätter und Harz samt Beutel in ein hitzebeständiges Glas (zum Beispiel ein altes Marmeladenglas, weil sich Harzreste später eventuell nur noch schwer aus dem Glas lösen lassen) geben und auf dem Herd im Wasserbad 30 Minuten lang bei maximal 60 °C ziehen lassen. Bei Bedarf auch länger, weil das Lösen des Harzes in Öl Zeit benötigt.
- Leinenbeutel samt Harzrückständen entfernen und den Ölauszug durch ein Sieb abseihen.
- Den Auszug zusammen mit Bienenwachs nochmals in ein hitzebeständiges Glas geben und im Wasserbad langsam erwärmen, bis das Wachs geschmolzen ist. Das Wasser darf dabei nicht kochen!
- Glas aus dem Wasserbad nehmen, Sheabutter darin schmelzen und rühren, bis eine homogene Masse entsteht.
- Einige Tropfen auf einen kalten Teller geben, um die Konsistenz zu überprüfen. Ist es zu fest, gib etwas Olivenöl hinzu. Ist es zu flüssig, füge Bienenwachs dazu.
- Fertige Salbe in Tiegel abfüllen, beschriften und ohne Deckel auskühlen lassen.
Bewahre den Pfotenbalsam am besten lichtgeschützt und kühl auf. Bei sauberer Arbeitsweise und sterilen Utensilien ist der Balsam bis zu zwei Jahre haltbar. Ein paar Tropfen Vitamin-E-Öl (Tocopherol) können ebenfalls die Haltbarkeit verlängern, denn sie verzögern das Ranzigwerden des Öls.
Tipp: Etwaige Harzreste an den Gerätschaften lassen sich relativ leicht mit etwas Bio-Spiritus oder hochprozentigem Alkohol entfernen.
Anwendung des Pfotenbalsams
Trage den Balsam vor dem Spazierengehen auf die Pfotenballen deines Vierbeiners auf und verreibe ihn gründlich. Seine natürlichen Inhaltsstoffe schützen die Haut vor Rissen und pflegen sie langanhaltend. Sollten nach der Gassirunde doch kleine Risse oder Verletzungen entstanden sein, kann der Balsam zudem helfen Entzündungen vorzubeugen, Schmerzen zu lindern und die Selbstheilung zu fördern.
Auch für die richtige Fellpflege deines Vierbeiners können einige Hausmittel hilfreich sein, um übermäßiges Haaren und Zeckenbefall zu vermeiden.
In unserem Buchtipp findest du noch mehr Ideen für ein gesundes und umweltfreundliches Hundeleben:
Welche natürlichen Methoden und Hausmittel verwendest du, um die Gesundheit deines Haustieres zu erhalten? Teile deine Anregungen und Tipps mit anderen Lesern in den Kommentaren!
Folgende Themen könnten dich ebenfalls interessieren: