Glutenfreie Nudeln selber machen – plastikfrei, mit und ohne Ei

Wer unter Glutenunverträglichkeit leidet, muss schon auf so einiges verzichten, aber doch bitte nicht auf Nudeln! Zum Glück gibt es inzwischen sehr viele glutenfreie Nudeln zu kaufen. Glutenfreie Nudeln lassen sich aber auch einfach selber machen – das hat verschiedene Vorteile: Die Nudeln sind günstiger, auf die Dauer sparst du jede Menge Verpackungsmüll, und du kannst die Zutaten ganz nach deinem Geschmack zusammenstellen.
Rezepte für glutenfreie Nudeln: mit oder ohne Ei
Die Herausforderung bei glutenfreien Nudeln ist, dass ausgerechnet das Gluten nicht verwendet werden darf, also das Kleber-Eiweiß, das den Teig zusammenhält. Als Ersatz braucht man Zutaten, die den Nudelteig auf andere Weise elastisch machen und zusammenkleben lassen.
Es empfiehlt sich, glutenfreie Mehle als Hauptbestandteil und Geschmacksträger mit glutenfreien Stärkemehlen für die Geschmeidigkeit und Bindemitteln ohne Gluten zu kombinieren. Welche glutenfreien Mehle, Stärkemehle und Bindemittel es gibt, erfährst du im Beitrag zum Thema Glutenfrei backen.
Glutenfreie Nudeln lassen sich mit vielen Varianten unterschiedlicher Mehle machen. Für uns haben die folgenden beiden Varianten am besten funktioniert, sowohl mit als auch ohne Ei. Die genannten Mehle findest du im gut sortierten Bioladen.
Für eine Portion glutenfreie Nudeln ohne Ei benötigst du diese Zutaten:
- 60 g Buchweizenmehl
- 40 g Kartoffelstärke
- 10 g Leinsamenmehl
- 6-8 EL Wasser
Tipp: Leinsamenmehl kannst du mit einer Gewürzmühle aus ganzem Leinsamen leicht selbst herstellen. Wenn du eine Getreidemühle hast, lässt sich Buchweizenmehl einfach aus handelsüblichem Buchweizen mahlen.
Für die Zubereitung brauchst du folgende Utensilien:
- eine Schüssel
- einen Handrührer mit Knethaken
- ein luftdicht abschließendes Gefäß oder Wachstuch
- ein Nudelholz, wahlweise eine Nudelmaschine
Die Liste der Zutaten für glutenfreie Nudeln mit Ei ist kurz:
- 200 g Kichererbsenmehl
- 2 Eier
- 1 TL Olivenöl
Nudelteig zubereiten
Die folgenden Arbeitsschritte gelten für beide Teige und unterscheiden sich nicht von denen für die Herstellung von Pasta mit Hartweizengrieß.
So wird’s gemacht:
- Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit den Knethaken eines Handrührgeräts verrühren
- Den Teig mindestens zehn Minuten lang durchkneten. Sollte er zu fest sein, kleine Schlucke Wasser hinzugeben; ist er zu feucht, mehr Mehl unterkneten.
- Der Teig sollte nicht mehr kleben.
- Eine Teigkugel formen und in ein luftdicht verschließbares Schraubglas oder in Wachstuch verpacken, damit der Teig nicht austrocknet, und mindestens eine Stunde ruhen lassen.
Den fertigen glutenfreien Nudelteig kannst du jetzt entweder mit der Hand weiterverarbeiten, wie das im Beitrag zum Thema Pasta ohne Nudelmaschine selber machen beschrieben ist, oder du nutzt eine Nudelmaschine. Lass die Nudeln noch etwa 30 Minuten trocknen, bevor du sie kochst, dann kleben sie nicht zusammen.
Frische glutenfreie Nudeln kochen
Da beide Nudelteigrezepte kein Salz enthalten, empfiehlt es sich, beim Nudelwasser nicht damit zu sparen.
Einen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen – ideal sind mindestens drei Liter pro 500 Gramm Nudeln.
Nudeln ins kochende Wasser geben. Nach vier bis fünf Minuten sind die Nudeln gar.
Die gekochten Nudeln sind nicht so glatt wie Nudeln mit Gluten. Sie haben eher die Konsistenz von Spätzle, nehmen dadurch aber Sauce wesentlich besser auf.
Frische Nudeln trocknen und aufbewahren
Wenn du dir einen Vorrat an glutenfreien Nudeln zulegen willst, hast du verschiedene Möglichkeiten, die Nudeln zu trocknen. Die einfachste ist, sie auf Geschirrtüchern auszulegen. Wenn du öfter Nudeln selbst machen möchtest, bietet es sich an, einen Nudeltrockner anzuschaffen. Er lässt sich für die Zeit, in der er nicht benutzt wird, flach zusammenlegen und platzsparend verstauen.
Wenn die Nudeln gut durchgetrocknet sind, hebe sie am besten in einer Blechdose oder in einem verschließbaren Glas auf.
Mehr selbst gemachte Alternativen zu industriell hergestellten Produkten findest du in unseren Büchern:
Wie stellst du glutenfreie Nudeln selbst her? Wir freuen uns über deine Tipps in den Kommentaren!
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Hallo,
die Rezepte werde ich definitiv testen.
Meint ihr, dass man auch Quinoa verwenden könnte?
Liebe Grüße
Hallo Scatty,
das haben wir zwar noch nicht ausprobiert, aber wahrscheinlich könnte das funktionieren, wenn noch irgend ein Bestandteil dazukommt, der hilft, dass der Nudelteig zusammenklebt. Vielleicht hilft dir ja unser Beitrag über glutenfreie Mehle bzw. Mischungen derselben weiter: https://www.smarticular.net/mehl-ohne-gluten-mischungen-rezepte-zum-backen/ Da geht es zwar um Brot und Kuchen, aber letztendlich ist Nudelteig ja auch nur ein Teig, der gekocht wird statt gebacken.
Viel Erfolg und lieben Gruß
Heike