Gebratene grüne Tomaten – unreife Früchte lecker verwerten

Gebackene grüne Tomaten sind ein besonderer Genuss - und die perfekte Gelegenheit, unreife Tomaten zum Saisonende noch lecker zu verwerten.

Wenn der Sommer sich dem Ende zuneigt, hängen meist noch jede Menge unreife Früchte an den Tomatenpflanzen. Statt sie auf dem Kompost zu entsorgen, kannst du mit unseren Rezepten für grüne Tomaten noch allerlei Leckeres daraus zaubern. Besonders deftig genießt du sie als gebratene grüne Tomaten – ein Gericht, das vor allem in den Südstaaten der USA populär ist. Höchste Zeit, dass es auch deine Küche erobert.

Gebratene grüne Tomaten - unreife Früchte lecker verwerten

Gebratene grüne Tomaten – unreife Früchte lecker verwerten

Schwierigkeit: Einfach
Portionen

4

Portionen
Kalorien

360

kcal
Gesamtzeit

30

Minuten

Statt deine grüne Tomaten nachreifen zu lassen, kannst du sie mit diesem Rezept zu einem deftigen Snack verarbeiten. Für eine bessere Verträglichkeit empfiehlt es sich, den Solaningehalt der grünen Tomaten zu reduzieren, indem du neben dem Strunk auch die Schale der Tomaten entfernst.

Zutaten

Zubereitung

  • Tomaten waschen, den Strunk entfernen und in etwa 0,5 bis 1 cm dicke Scheiben schneiden.
  • In einer flachen Schüssel das Mehl mit Paprikapulver, Knoblauchpulver, Zwiebelpulver, Salz und Pfeffer vermischen.
  • In einer zweiten Schüssel das Ei mit der Buttermilch verquirlen.
  • Die Tomatenscheiben zuerst in der gewürzten Mehlmischung wenden, dann in die Eiermilch tauchen und schließlich erneut im Mehl wenden, sodass sie gründlich paniert sind.
  • Den Boden einer Pfanne großzügig mit Öl bedecken (ca. 0,5 cm) und das Öl auf mittlere Hitze erhitzen. Die panierten Tomatenscheiben portionsweise von beiden Seiten goldbraun braten, etwa 3–4 Minuten pro Seite.
  • Auf einem Küchentuch kurz abtropfen lassen und warm servieren.

Tipp: Serviere die gebratenen grünen Tomaten zusammen mit einem bunten Salat und einem herzhaften Dip – zum Beispiel einem Weiße-Bohnen-Dip oder einem Honig-Senf-Dip.

Sind grüne Tomaten nicht giftig?

Richtig ist: Noch grüne, unreife Tomaten, aber auch die Blätter und Stängel der Nachtschattengewächse enthalten das giftige Alkaloid Solanin. Es wirkt als natürlicher Schutzstoff gegen Fressfeinde und ist in größeren Mengen giftig für den Menschen.

Trotzdem kann man grüne Tomaten in Maßen essen. Denn der Solaningehalt ist in der Regel zu gering, um bei normalem Verzehr gesundheitliche Schäden zu verursachen. Durch Erhitzen, Einlegen oder Fermentation lässt sich der Solaningehalt außerdem reduzieren. Deshalb werden grüne Tomaten traditionell als eingelegtes Gemüse, Marmelade oder gebraten (z. B. Fried Green Tomatoes) genossen. Ein maßvoller Verzehr ist unbedenklich, größere Mengen sollten aber vermieden werden.

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Über mich

Björn liebt es, sein Wissen über die Natur und das Gärtnern mit anderen zu teilen. Er kann sich aber auch für Kulinarisches und nachhaltiges Putzen begeistern. Lebensmotto: Probieren geht über Studieren!

3 Kommentare
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  1. Hallo Heike, danke für deinen Artikel.
    Als langjähriger Gärtner kann ich dem nur zustimmen :)

    Antworten
  2. Oh bitte! Ich bin ein Riesenfan von euch und habe fast alle eure Bücher. Aber hört doch bitte endlich auf, Rezepte zu unreifen Tomaten mit Rezepten für grüne Tomaten gleichzusetzen!
    Die ganzen Rezepte zu “Grünen Tomaten”, wie das von euch zitierte, sind aus Übersee zu uns geschwappt, wo es schon lange Tomatensorten gibt, die nicht rot sind, sondern z.B. Gelb, Orange… oder eben grün. Grün im REIFEN Zustand. Es sind KEINE REZEPTE FÜR UNREIFE TOMATEN.
    Und nein, Solanin wird durch Erhitzen NICHT zerstört.
    Mich regt das SO auf! Unreife Tomaten einfach abnehmen wenn Frost droht und bei Zimmertemperatur nachreifen lassen. Hat bei mir dieses Jahr – wie jedes Jahr – kiloweise funktioniert. Daraus lässt sich dann noch alles mögliche kochen – Soßen, Marmeladen, Chutneys… Je nach Sorte geht noch immer Salat, manche bleiben schön fest.
    Heißt nicht, dass ihr keine Rezepte für Grüne Tomaten veröffentlichen solltet – dann aber für echte grüne Tomaten, i.S. von grün abreifend. Inzwischen gibt es ja auch solche Sorten bei uns zu kaufen, zumindest für den Selbstanbau.
    Und nein, man wird nicht sofort krank von unreifen Tomaten – aber man wird auch nicht sofort krank von Asbest, radioaktiver Strahlung oder Dauerverkehrslärm.

    Antworten
    • smarticular.net
      smarticular.net

      Liebe Heike,
      danke für deinen ausführlichen und differenzierten Kommentar! Allerdings liegen ein paar Missverständnisse vor. Auf einen Teil davon wird bereits oben eingegangen, aber hier gern nochmal ausführlicher.

      1. Doch, traditionelle italienische Rezepte, wie “Pomodori verdi sott’olio” (eingelegte grüne Tomaten in Öl) oder Chutneys und Marmeladen, werden explizit mit den unreifen grünen Früchten der Tomatenpflanze zubereitet. Der Zweck dieser Rezepte ist meist die Resteverwertung der Ernte und die Verlängerung der Haltbarkeit. Mit grün reifenden Sorten funktioniert es aber genauso. Für die klassischen, sauer-würzigen Pomodori verdi sind die festen, sauren und unreifen Tomaten typisch, da sie ihre Bissfestigkeit behalten, was bei vielen reifen grünen Sorten wie der weichen Green Grape nicht der Fall ist.

      2. Doch, der Solaningehalt sinkt beim Kochen, etwa um ein Drittel. Dabei wird das Solanin (bzw. im Falle der Tomaten die Variante “Tomatin”) nicht zerstört, sondern geht ins Wasser über. Ein wichtiger Schritt bei vielen dieser traditionellen Zubereitungen (besonders beim Einlegen in Öl oder Essig) ist daher das Salzen der Tomaten über Nacht, um ihnen Flüssigkeit und (ganz wesentlich) einen Teil des Solanins/Tomatins zu entziehen.

      3. Zum Solanin allgemein: Die meisten Studien, die bedenkliche Wirkungen und Mengen untersuchen, beziehen sich auf Kartoffeln. Daraus wurden als unbedenklich geltende Verzehrmengen (nicht mehr als 20-30 mg Solanin pro Tag für einen Erwachsenen) abgeleitet. Es ist allerdings bekannt, dass die Variante Tomatin in Tomaten weitaus weniger toxisch ist als das Kartoffel-Solanin. Es gibt dazu so gut wie keine Studiendaten und auch Vergiftungsfälle sind nahezu unbekannt, anders als bei Kartoffeln. Daher wird davon ausgegangen, dass die unbedenkliche Verzehrmenge unreifer Tomaten höher ist als die roher Kartoffeln.
      Mehr dazu z.B. hier:
      https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/kennzeichnung-und-inhaltsstoffe/bei-natuerlichen-schadstoffen-in-pflanzlichen-lebensmitteln-aufpassen-53263

      4. Ja, natürlich ist das Nachreifen-Lassen eine sinnvolle Alternative. Daher wird sie auch gleich zu Anfang des Rezepts genannt.

      Liebe Grüße

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