Tee gegen Blähungen und Dreimonatskoliken bei Babys

Viele Babys leiden unter Dreimonatskoliken und die Eltern gleich mit. Eine selbst gemachte Teemischung lindert die Beschwerden auf natürliche Weise.

Koliken treten bei Babys oft in den ersten Lebensmonaten auf und verschwinden im vierten Lebensmonat wieder, weshalb sie auch Dreimonatskoliken genannt werden. Häufig werden sie durch Blähungen verursacht und bewirken starke Bauchschmerzen. Insbesondere nach den Mahlzeiten treten Koliken auf, sie sind für die Kinder schmerzhaft, weshalb sie laut schreien und sich kaum beruhigen lassen.

Einige Hausmittel und Heilpflanzen lindern die Koliken auf ganz natürliche und sanfte Weise. Einen Tee gegen Blähungen, auch Vier-Winde-Tee genannt, der hilft die Beschwerden zu mildern, kannst du ganz leicht selber mischen.

Wichtig: Bezüglich der Frage, ab welchem Alter und in welchen Situationen Babys neben der sonstigen Nahrung (insbesondere der Muttermilch) Tee verabreicht werden kann, gehen die Meinungen auseinander, und auch die Empfehlungen der verschiedenen Ernährungs- und Gesundheitsorganisationen (u.a. WHO, DGE) widersprechen sich zum Teil. Darum ist es empfehlenswert, sich zuallererst mit der eigenen Hebamme, Stillberaterin oder Kinderärztin abzustimmen.

Teemischung gegen Dreimonatskoliken

Ein altbewährtes Naturheilmittel gegen Blähungen und Koliken bei Babys und Kleinkindern ist eine Teemischung aus Fenchel, Kümmel, Koriander und Anis. All diese Heilkräuter wirken krampflösend, verdauungsfördernd und schmerzlindernd und eignen sich auch schon für Neugeborene. Sie helfen auf sanfte Weise gegen Blähungen und Bauchschmerzen.

Um  eine Teemischung gegen Blähungen und Dreimonatskoliken selber zu machen, vermische die Samen dieser vier Pflanzen zu gleichen Teilen und bewahre sie luftdicht verschlossen auf, zum Beispiel in einem Schraubglas.

Viele Babys leiden unter Dreimonatskoliken und die Eltern gleich mit. Eine selbst gemachte Teemischung lindert die Beschwerden auf natürliche Weise.

Die Kräuter bzw. Samen sind im Gewürzregal gut sortierter Supermärkte oder in Bioläden zu finden. Luftdicht verschlossen und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt, können sie für mindestens ein Jahr lang aufbewahrt werden. Oft sind die Kräuter sogar viel länger haltbar, Wirkung, Farbe und Geschmack lassen mit der Zeit allerdings nach.

Vier-Winde-Tee zubereiten und anwenden

Die Zubereitung des Tees gegen Blähungen ist einfach. Für Neugeborene reicht die Hälfte der angegebenen Menge aus.

So wird der Vier-Winde-Tee zubereitet:

  1. Einen Teelöffel der Teemischung in ein Teesieb geben.
  2. Mit 200 Millilitern kochendem Wasser übergießen.
  3. Den Tee für acht bis zehn Minuten abgedeckt ziehen lassen.
  4. Teesieb entfernen, den Tee auf Körpertemperatur abkühlen lassen.

Hinweis: Achte bei der Zubereitung darauf, dass der Tee keinesfalls länger als zehn Minuten zieht, denn sonst wirkt er blähend und bewirkt das Gegenteil.

Neugeborene und Babys brauchen normalerweise neben der Muttermilch/Säuglingsnahrung keine weitere Flüssigkeit. In diesem Fall empfiehlt es sich, bei Bedarf einige Teelöffel des Tees mit der normalen Säuglingsnahrung zu mischen bzw. diese damit anzurühren. Wenn die Mutter stillt, empfiehlt es sich, dass sie ebenfalls bis zu drei Tassen des Tees über den Tag verteilt trinkt. Zusätzlich kann es hilfreich sein, in der Stillzeit auf blähende Lebensmittel wie Kohl, Zwiebeln und Knoblauch zu verzichten.

Den Tee pur zu verabreichen, ist nur bei älteren Babys empfehlenswert; spätestens ab dem 7. Monat sind neben Muttermilch/Säuglingsnahrung normalerweise zusätzliche Flüssigkeitsgaben sinnvoll, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Ab dem 3. Lebensmonat, wenn Drei-Monats-Koliken vermehrt auftreten können, beträgt die aufgenommene Nahrungsmenge je nach Kindesgewicht zwischen 500 und bis zu 1000 Milliliter pro Tag. Vor allem größere bzw. schwerere Kinder, die sehr viel trinken, vertragen den beigemischten Tee gut und reagieren oft mit rascher Linderung der Koliken.

Zusätzlich oder alternativ helfen einige weitere Hausmittel und einfache Tricks, die durch die Dreimonatskoliken verursachten Beschwerden zu lindern. Gierige Trinker machen am besten noch während der Mahlzeit mehrmals ein Bäuerchen, damit die geschluckte Luft sofort entweichen kann, bevor sie in den Darm gelangt. Bei Bauchschmerzen wirkt ein warmes Kirschkernkissen entkrampfend.

Tipp: Eine wohltuendes Wärmekissen lässt sich leicht selber machen und mit verschiedenen Kernen und Körnern füllen.

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... experimentiert als gelernte Köchin am liebsten mit nachhaltigen Rezepten und vermittelt ihr Wissen gerne unkompliziert weiter. Außerdem ist die Natur- und Tierfreundin mit langjähriger Reiterfahrung eine Expertin für Haustierzubehör, Naturkosmetik und natürliche Heilmittel.

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13 Kommentare
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  1. Plampatsch
    Plampatsch

    Warum sollte ein Baby Tee bekommen. Es sollte nur Muttermilch oder Pre bekommen um ausreichend Nährstoffe zu erhalten. Außerdem ist bei der Gabe mit einer Flasche immer die Gefahr einer Saugverwirung gegeben. Viel Tragen, leichte Massagen und abhalten helfen wohl deutlich besser.

    Antworten
    • smarticular.net
      smarticular.net

      Schau mal oben im Beitrag, dort wird erklärt, ab welchem Alter zusätzliche Flüssigkeitsgaben neben der Muttermilch empfehlenswert (oder sogar notwendig, je nach Mutter und Kind) sind und wie diese am besten verabreicht werden.
      Liebe Grüße

    • Also ob man seinem Baby den Tee mit einer Flasche gibt oder mit einem Teelöffel oder einem kleinen Becher das muss ja wohl jeder selber wissen ;)

  2. ferdinand100
    ferdinand100

    Wir haben unsern Kindern immer Fencheltee gegeben, auch als sie Babys waren. Der hat immer geholfen und hilft heute noch, egal was da alles für Falschmeldungen im Umlauf sind.

    Antworten
  3. Wir nutzen den Tee als Basis für Pre-Milch und bei unserer Tochter sind die Koliken viel besser geworden, vor allem nachts. Sie schläft viel besser und ist besser gelaunt. Ich stille so lange wie möglich, möchte aber diese zusätzliche Möglichkeit nicht mehr missen. Danke für eure immer wieder inspirierende Arbeit!
    LG Susanne

    Antworten
  4. So ein Quatsch. Ein gestilltes Baby brauch auch im 7ten Monat keine zusätzliche Flüssigkeit!! Erst ab Beikosteinführung. Und da hat jeder sein eigenes Tempo!

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    • smarticular.net
      smarticular.net

      Genau richtig – jedes Baby hat da sein eigenes Tempo. Am besten sich individuell mit der Stillberaterin abstimmen und nach Situation entscheiden, pauschale Aussagen sind da wenig sinnvoll, weil es immer auf die individuelle Situation ankommt.
      Liebe Grüße

  5. mit Verlaub: 100 ml Tee entsprechen von der Masse her einer kompletten Mahlzeit für ein Neugeborenes. Und schluckweise verabreichen liest sich schnell nach trinken.
    Bitte drückt euch etwas deutlicher aus bei diesem Thema.

    Antworten
    • smarticular.net
      smarticular.net

      Damit hast du natürlich Recht. Hier geht es aber um Dreimonatskoliken, und in diesem Alter ist die Trinkmenge schon bedeutend größer, je nach Kindesgewicht können das bis zu 1000 ml sein – durchaus auch zu gewissen Teilen Tee.
      Für Neugeborene ist natürlich Muttermilch stets das Mittel der Wahl; in diesem Fall kann – wie im Beitrag beschrieben – der Tee allenfalls teelöffelweise verabreicht oder zugemischt werden.
      Liebe Grüße

  6. bitte NIEMALS Neugeborenen Babys unter vier Monaten Tee zu trinken anbieten! Das ist lebensgefährlich!
    Was so kleine Kinder brauchen ist Milch! Entweder von der Mutter oder nach Anleitung zubereitete Pulvermilch. Den Hunger der Kinder mit kalorienfreien Tees zu stillen kann zu einer gefährlichen Mangelernährung führen.

    Antworten
    • smarticular.net
      smarticular.net

      Wie im Beitrag beschrieben, ist der Tee keine Ersatznahrung und soll natürlich auch nicht zum Trinken angeboten werden. Einige Teelöffel des Tees, vor der Mahlzeit verabreicht oder (im Falle der Milchgabe im Fläschchen) mit ins Fläschchen gemischt, reichen bereits aus und werden in der Form auch von Stillberaterinnen empfohlen.
      Liebe Grüße

    • Tatsächlich empfiehlt die WHO 6 Monate nichts außer Muttermilch / pre-nahrung zu geben. Alles andere hat im verdauungstrakt eines Babys nichts verloren, da es die darmflora nachhaltig stören kann!

    • richtig zubereiteter Tee stört die Darmflora nicht (kochend heiß aufgießen und 10 minuten ziehen lassen). Richtig angewendet, sind bestimmte Teesorten in der Babyernährung Gold wert und haben auch bei unseren Kleinen so manches Problem wirksam gelöst. Siehe etwa hier:
      https://www.baby-und-familie.de/Ernaehrung/Sollen-Babys-Tee-trinken-554263.html

      Da scheint jede Hebamme eine andere Philosophie zu verfolgen. Meine persönliche Empfehlung: Nicht auf zu viele Stimmen hören, sondern lieber der eigenen Hebamme vertrauen. Sonst begibt man sich nur zwischen die Fronten und auch bei der Babyernährung verderben zu viele Köche (Meinungen) den Brei.

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