Wetbag nähen – Nasstasche zum Transport benutzter Stoffwindeln, Schwimmsachen & Co.

Ein Wetbag ist für Eltern von Stoffwindel-Kindern ein hilfreicher Begleiter, um benutzte Windeln geruchs- und auslaufsicher zu verstauen. Und auch jenseits der Windelzeit macht sich die Nasstasche nützlich für Schwimmsachen, schmutzige Schuhe, Sportkleidung oder Stoffbinden. Einen solchen Wetbag zu nähen, ist ganz einfach.
Wetbag selber nähen statt kaufen
Dieser Beutel ist mit einem Rollverschluss ausgestattet, der ihn dicht verschließt und gleichzeitig einen Griff bildet, damit er sich gut tragen lässt.
Damit der Wetbag möglichst feuchtigkeits- und geruchsdicht ist, wird ein Stoff mit wasserfester Beschichtung verwendet. Der ist zwar leider nicht plastikfrei, aber wenn du beispielsweise eine alte Regenjacke oder eine ausgediente Wachstuch-Tischdecke verwendest, muss kein neues Plastik dafür produziert werden.
Auch die Materialien für den Rollverschluss – ein Stück Gurtband und ein passender Verschluss – findest du vielleicht an einer ausgedienten Tasche oder einem Rucksack, sodass du sie nicht neu zu kaufen brauchst.
Für einen Wetbag, der 20 Zentimeter breit und in geöffnetem Zustand 36 Zentimeter (zusammengerollt etwa 30 Zentimeter) hoch ist, benötigst du:
- zwei Stücke wasserfesten Stoff à 22 x 41 cm
- optional zwei Stücke Stoff nach Wunsch, ebenfalls 22 x 41 cm groß, für eine hübsche Außenseite, wenn der wasserfeste Stoff nur eine schöne Seite hat
- ein etwa 2,5 cm breites und 30 cm langes Stück Gurtband
- einen zur Breite des Gurtbandes passenden Steckverschluss, eine Gurtschnalle oder zwei D-Ringe
Tipp: Für einen nur wasserabweisenden Beutel lässt sich Stoff aus Naturfaser selbst imprägnieren. Wenn dein Wetbag jedoch komplett wasserdicht sein soll, ist neben plastikbeschichtetem Stoff außerdem ein flüssiger Nahtabdichter oder Nahtdichtband notwendig.
Benötigte Zeit: 45 Minuten
So wird der Wetbag genäht:
- Verschluss am Gurtband befestigen
Die Schnittkanten des Gurtbandes bei Bedarf mit einem sehr engen Zickzackstich vor dem Ausfransen schützen. Je einen Teil des Steckverschlusses über die Enden des Gurtbandes schieben.
Das Gurtband drei Zentimeter weit umschlagen und die Schlaufe mit dem Verschluss mit einem “X” und einem Quadrat festnähen. (Wie die Naht aussieht, kannst du an den Henkeln dieser selbst genähten Einkaufstasche erkennen.) Wenn du stattdessen eine Gurtschnalle oder D-Ringe verwendest, nähe sie beide in der Schlaufe eines der Enden fest. - Beutelkante umnähen
Die Stoffe hochkant und mit der Außenseite nach unten auslegen. (Falls du zusätzlich zum wasserfesten Stoff einen Stoff für die Außenseite gewählt hast, zuerst jeweils einen wasserfesten und einen Außenstoff mit den Innenseiten aufeinanderlegen, festklammern und mit den Außenstoffen nach unten auslegen.)
Die Oberkanten jeweils zuerst zwei Zentimeter, dann nochmals zweieinhalb Zentimeter weit zur Innenseite umschlagen und festklammern. Den Umschlag des Stoffstücks für die Rückseite entlang der Faltkante und nochmals entlang der Oberkante festnähen.
Tipp: Wasserfesten Stoff nur mit Stoffklammern oder Wäscheklammern befestigen, nicht jedoch mit Nadeln feststecken, da sie Löcher in der Beschichtung hinterlassen würden. - Beutel zusammennähen
Die Beutelhälften mit den Außenseiten aufeinanderlegen und an den seitlichen und der unteren Kante mit einem Zentimeter Abstand zum Rand aneinandernähen. Danach wenden.
- Gurtband befestigen
Das Gurtband mit Steckverschluss mittig auf die Oberkante der Vorderseite legen. (Das Gurtband mit Schnalle so legen, dass das freie Ende etwas länger ist.) Das Band, ebenso wie bei der Rückseite, mit zwei Nähten befestigen. An der linken und rechten Seite außerdem mit je einer vertikalen Naht abnähen.
Damit ist dein Wetbag auch schon fertig. Um ihn zusätzlich abzudichten, nochmals wenden und alle Nähte von innen versiegeln.
Zum Schließen des zum Beispiel mit nassen Stoffwindeln, durchgeschwitzter Sportkleidung oder benutzten Stoffbinden gefüllten Wetbags die Oberkante zwei- bis dreimal nach vorne hin aufrollen, dann die Verschlüsse zusammenführen. Dadurch ergibt sich ein Ring, an dem die Nasstasche bequem transportiert werden kann.
Tipp: Zum bequemen Windelwechseln unterwegs kannst du dir auch eine praktische Windeltasche mit integrierter Wickelunterlage selber nähen.
Wie transportierst du benutzte Windeln, Stoffbinden oder Schwimmsachen nach Hause? Teile deine Ideen mit uns in einem Kommentar!
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