Statt Trockenhefe immer wieder neu zu kaufen, kann man das Backtriebmittel ganz leicht vermehren und haltbar machen. In diesem Beitrag erfährst du, wie sich aus einem triebstarken Vorteig Trockenhefe selber machen lässt. Das spart Geld und Müll, zudem ist die fertige getrocknete Hefe ungekühlt mehrere Monate lang haltbar – ideal für den Vorrat.
Haltbare Trockenhefe selber machen
Eine Möglichkeit, frische Hefe länger aufzubewahren, ist, sie im Gefrierschrank zu lagern. Alternativ lässt sich das Backtriebmittel ebenso einfach durch Trocknen haltbar machen und ist dann ähnlich wie normale Trockenhefe verwendbar – ganz ohne einzelne Portionstütchen.
Folgende Zutaten werden benötigt:
- 20 g Frischhefe oder ein Tütchen Trockenhefe (7 g)
- 100 ml Wasser
- 100 g helles Mehl (z.B. Weizen oder Dinkel)
- 15 g Zucker
So geht’s:
- Aus den oben genannten Zutaten einen Vorteig herstellen, um die Hefe zu vermehren.
- Den Teig für einige Stunden oder über Nacht gehen lassen.
- Den gegangenen Vorteig dünn auf Backpapier oder eine Dauerbackmatte streichen und an der Luft oder bei 30 °C im Dörrautomaten trocknen lassen.
- Sobald er vollständig getrocknet ist, den Teig vom Backpapier bröseln, in ein Schraubglas geben und das Glas fest verschließen.
Kühl und trocken gelagert, hält sich die selbst gemachte Trockenhefe bis zu mehrere Monate lang, wird aber genau wie gekaufte Trockenhefe über die Zeit an Triebkraft verlieren.
Mit selbst gemachter Trockenhefe backen
Um mit der selbst getrockneten Hefe zu backen, wird mit ein bis zwei Esslöffeln Trockenhefe, 100 Milllitern Wasser, 100 Gramm Mehl und 15 Gramm Zucker wie oben beschrieben wieder ein Vorteig angesetzt. Dazu die Trockenhefe zunächst zerkleinern und im Wasser auflösen. Das kann eine Weile dauern. Anschließend alle Zutaten zu einem glatten Teig verrühren, bei Bedarf noch etwas Wasser hinzufügen. Den fertigen Teig mit einem Tuch abgedeckt an einen warmen Ort stellen.
Bis die Hefe wieder voll aktiv ist und im Vorteig richtig zu arbeiten beginnt, was sich an wachsender Bläschenbildung erkennen lässt, können bis zu 24 Stunden vergehen. Jetzt kann der eigentliche Teig angesetzt werden, wobei der mit der DIY-Trockenhefe angesetzte Vorteig die konventionelle Hefe im Rezept ersetzt. Damit die Verhältnisse der Zutaten stimmen, wird der Vorteig vor der Teigzubereitung am besten gewogen und entsprechend etwas weniger Mehl und Wasser verwendet.
Hinweis: Weil die Triebkraft bei selbst vermehrter Hefe unterschiedlich ausfallen kann, empfiehlt es sich, sich an die optimalen Mengen heranzutasten und Vor- und Hauptteig nach Bedarf länger gehen zu lassen – durchaus auch mal über mehrere Stunden oder über Nacht.
Auch eine etwas höhere Temperatur kann hilfreich sein, um träge Hefekulturen zu aktivieren. Temperaturen zwischen 30 und 35 °C sowie ein feuchtes Tuch über der Teigschüssel unterstützen die Teigentwicklung.
Sollte der Teig trotz langer Gehzeit einfach nicht aufgehen wollen, musst du ihn nicht wegwerfen. Indem etwas neue Hefe untergerührt wird und der Teig noch einmal Zeit zum Gehen bekommt, lassen sich viele Teige noch retten.
Tipp: Wenn dir die Hefe einmal komplett ausgegangen ist, kannst du wilde Hefe selbst herstellen oder in vielen Rezepten die Hefe ganz einfach ersetzen. Um frische Hefe länger haltbar zu machen, kannst du daraus Hefepulver herstellen.
Viele Möglichkeiten, Lebensmittel haltbar zu machen, kannst du in diesem Buch nachlesen:
Zahlreiche weitere Ideen zum Selbermachen statt Kaufen findest du in unserem Buch:
Book not foundWie sorgst du dafür, dass dir die Hefe nie ausgeht? Wir freuen uns auf deine Tipps!
Mehr Rezepte und Ideen findest du in diesen Beiträgen: