
Kaffee erfolgreich abgewöhnen: So wird aus der Sucht wieder ein Genuss
Hast du auch schon mal darüber nachgedacht, das Kaffeetrinken aufzugeben oder zumindest stark einzuschränken? Natürlich gehört Kaffee für die meisten einfach zur Morgenroutine dazu, er macht fit und munter, unterstützt die Verdauung und schmeckt richtig gut.
Laut Statistik trinkt jeder von uns über 160 Liter Kaffee jährlich, doch der stetig steigende Konsum bringt seine Schattenseiten mit sich. Nicht zuletzt, weil viele Kaffeesorten unter schlechten Arbeits- und Umweltbedingungen angebaut werden und einen Transport um die halbe Welt auf sich nehmen müssen. Und er hat noch einen bitteren Beigeschmack: Kaffee macht abhängig.
Wer regelmäßig Kaffee trinkt und dann plötzlich (oder auch nur wenige Tage) keinen mehr, der bekommt Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme und ist trotz ausreichenden Schlafs müde und schlapp. Schuld ist das enthaltene Koffein, das kurzfristig zwar die Gehirnleistung steigert, auf lange Sicht die Nervenzellen aber langsamer arbeiten lässt. Mit den Tipps in diesem Beitrag gewöhnst du dir langsam, dafür aber ohne Entzugssymptome, das Kaffeetrinken ab.
Einen Kaffeeentzug beginnen und durchhalten
Falls du aus Versehen oder bewusst deinen täglichen Kaffee schon mal weggelassen hast, wirst du gemerkt haben, dass ein “kalter Entzug” keine gute Idee ist. Statt im Extremfall Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit oder Kreislaufprobleme in Kauf zu nehmen, kannst du deinen Körper austricksen, indem du ihm das täglich notwendige Koffein nur Stück für Stück entziehst und ihn so langsam wieder an “normale Betriebstemperatur” – ohne Aufputschkoffein – gewöhnst.
Dazu ist es hilfreich, sich zuallererst einmal die Frage zu stellen, welchem vorrangigen Zweck das Kaffeetrinken in deinem Fall dient. Brauchst du ihn zum Wachwerden? Kurbelt er nach dem Essen deine Verdauung an? Oder liebst du einfach den Geschmack? Lies unter dem entsprechenden Unterpunkt nach, welche Alternativen du jeweils für dich entdecken kannst!
1. Kaffee als Wachmacher
Ein Tipp, der auf der Hand liegt, aber dennoch in den meisten Fällen nicht so leicht umzusetzen ist, ist mehr zu schlafen. Koffein im Körper bewirkt, dass Erschöpfungsphasen nicht gleich als solche wahrgenommen werden. Das kommt daher, dass es den Platz des körpereigenen Moleküls Adenosin einnimmt und dessen Wirkungsweise blockiert. Adenosin sorgt normalerweise dafür, dass du in einen Ruhemodus verfällst. Die Pause ist notwendig für die körperliche Gesundheit, aber in stressigen oder leistungsfordernden Situationen oft nicht erwünscht. Wenn du nun also keinen Kaffee mehr zu dir nimmst, ist es logisch, dass dein Körper diese Ruhephasen noch vehementer einfordert. Bis du dich an dieses bereits in Vergessenheit geratene Signal gewöhnt hast, wirst du höchstwahrscheinlich etwas mehr Schlaf brauchen als gewöhnlich. Daher ist es sinnvoll, einen Kaffeeentzug in eine Zeit zu legen, in der nicht so viel Arbeit ansteht.
Um wacher zu sein, lohnt es sich, morgens kalt zu duschen, eine Trockenbürstenmassage durchzuführen, leckere Smoothies aus belebenden Wildkräutern zuzubereiten, eine frische und ebenfalls belebende Ingwer-Zitronen-Limo zu trinken oder noch viele andere Tricks gegen Müdigkeit zu befolgen.
Alternativ oder zusätzlich kannst du auch auf sanftere Koffeinquellen zurückgreifen bzw. die Menge des Koffeins nur langsam reduzieren. Ein paar Beispiele:
- Anstatt mehrere Tassen Filterkaffee (80-90 Milligramm Koffein pro Tasse) über den Tag verteilt zu trinken, kannst du auch Espresso trinken. Der enthält zwar generell mehr Koffein, wird aber in wesentlich kleineren Mengen getrunken (üblicherweise 30 Milliliter mit einem Koffeingehalt von etwa 40 Milligramm).
- Eine Tasse schwarzer Tee enthält nicht mehr als 50 Milligramm Koffein und kann daher ebenfalls als Filterkaffeeersatz dienen.
- Das Koffein in Guarana, Mate, Matcha oder anderem Grünem Tee hat aufgrund seiner Struktur häufig eine längere Wirkungsdauer als das Koffein in Kaffee und kann so auch als guter Kaffeeersatz dienen. Hier nur Vorsicht mit der Dosierung!
2. Kaffee für eine bessere Verdauung
Besonders gern wird Kaffee nach dem Essen getrunken, unter anderem, weil er einen natürlichen Abführeffekt hat und so die Verdauung in Schwung bringt. Aber auch da kannst du auf gute natürliche Alternativen zurückgreifen, wie zum Beispiel Trockenobst, Leinsamen, Weizenkleie oder den altbewährten Verdauungsspaziergang. Besonders gut gegen Verdauungsbeschwerden und Sodbrennen hilft ein Detox-Smoothie mit Carob-Pulver.
Tipp: Um gar nicht erst in das Mittagstief mit Kaffee-Verlangen zu fallen, kann es auch schon helfen, einfach nicht so viel und schwer zu essen, und stattdessen gerade in der Entzugsphase lieber auf frisches Obst und Gemüse oder Suppen zurückzugreifen.
3. Kaffee wegen des Geschmacks
Aber Kaffee schmeckt doch so gut! Das stimmt. Doch zum Glück musst du auch bei einem Kaffeeentzug nicht auf den herrlichen Röstgeschmack verzichten. Koffeinfreier Kaffee oder regionale Getreidekaffeevarianten, wie zum Beispiel Lupinenkaffee oder Kaffee aus Löwenzahnwurzeln, bieten geschmacklich genausoviele Facetten (wenn nicht sogar mehr) wie herkömmlicher Bohnenkaffee.
Tipp: Um dich Schritt für Schritt an den geringeren Koffeingehalt zu gewöhnen, kannst du das Pulver der zahlreichen Kaffeealternativen anfangs 1:1 mit normalem Bohnenkaffee mischen und wie gewohnt zubereiten.
Einen Kaffeeentzug zu Ende bringen
Leider lässt sich nicht vorhersagen, wie lange du bei der Abgewöhnung des Kaffees noch mit Entzugserscheinungen zu kämpfen haben wirst. Bei einigen klingen sie schon nach wenigen Tagen ab, und bei anderen braucht es mehrere Wochen. Durch die genannten Methoden kannst du Kopfschmerz und Co. aber möglichst gering halten und dich schon bald auf eine kaffeeunabhängige Fitness und Vitalität mit länger anhaltenden Konzentrationsphasen freuen.
Welche Methode hat dir beim Kaffeeentzug am besten geholfen? Oder hast du noch weitere Tipps? Schreib deine Erfahrungen unten in die Kommentare!
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