Gehaltvollen Hanf-Brotaufstrich blitzschnell selber machen
Vegetarische und vegane Aufstriche sind im Handel oft mit unnötigen Zusätzen versehen, in Bioqualität sind sie leider recht teuer. Dabei ist es ganz leicht, Aufstriche auf Pflanzenbasis herzustellen. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Verpackung.
Die gehaltvollen Hanfsamen eignen sich besonders als Basis für Brotaufstriche und müssen dabei – im Gegensatz zu Sonnenblumenkernen zum Beispiel – noch nicht einmal einweicht werden! In diesem Beitrag stelle ich dir ein Rezept für herzhaften Hanfsamenaufstrich vor.
Rezept für Hanfsamen-Aufstrich
Hanfsamen schmecken lecker nussig – pur, als Aufstrich oder Milch. Wenn du eine Hanfmilch herstellst, kannst du gleichzeitig den übriggebliebenen Trester für diesen köstlichen Brotaufstrich verwenden. Als Basis verwende ich ungeschälte Hanfsamen, da in der Schale wertvolles Eisen enthalten ist.
Für den herzhaften Brotaufstrich benötigst du:
- 150 g Hanfsamen (gibt es im Bioladen oder online)
- 1 kleine Möhre
- ½ frische Strauchtomate oder 50 g getrocknete Tomaten
- Saft einer halben Zitrone
- 100 ml Sonnenblumenöl oder Rapsöl
- 1 TL Paprikapulver
- frische Kräuter nach Geschmack
- 1 TL Salz oder als salzarme Alternative selbst gemachtes Gomasio
- 1 Prise Pfeffer
So stellst du den Aufstrich her:
- Hanfsamen im Mixer fein mahlen oder den bereits gemahlenen Trester von selbst gemachter Hanfmilch verwenden.
- Möhre schälen und in grobe Stücke schneiden. Tomate würfeln.
- Zusammen mit Zitronensaft, Öl und Gewürzen zu den Hanfsamen in den Mixer geben und mehrere Minuten mixen, bis eine cremige Konsistenz entsteht.
Im Kühlschrank ist der Hanfsamen-Aufstrich mehrere Tage lang haltbar. Sollten Reste übrig bleiben, probiere eines dieser Rezepte um die Aufstrichreste abwechslungsreich zu verarbeiten!
Warum Hanf eine bessere Aufstrichgrundlage ist
Wusstest du, dass Hanf nicht nur als Rauschdroge bekannt ist, sondern in der essbaren Art eine ballaststoff- und mineralstoffreiche Proteinquelle darstellt? Im Nutzhanf, aus dem die essbaren Samen gewonnen werden, ist zwar kein nennenswertes psychoaktives Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten, dafür aber unglaublich viele gesunde Vitalstoffe. Neben wertvollen Mineralien enthalten sie Vitamin E und B sowie alle acht essentiellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Darüber hinaus stecken in Hanfsamen viele Omega-3-Fettsäuren, die in anderen Nüssen und Kernen fehlen. Verschiedenen Quellen zufolge kann der Phytinsäuregehalt von Hanfsamen beträchtlich schwanken, der durch Einweichen reduziert werden kann. Vorheriges Einweichen der Samen ist bei einer normalen Verzehrmenge aber nicht unbedingt notwendig, trägt jedoch auch dazu bei, dass der Aufstrich noch cremiger wird.
Übrigens: Da die Hauptanbaugebiete in China, Russland, Kanada liegen, ist es empfehlenswert, auf das Bio-EU-Siegel zu achten. Neben Frankreich produziert auch Deutschland in kleineren Mengen Hanfsamen, die du zum Beispiel bei Demeter-Höfen finden kannst.
Welche Zutat bevorzugst du als Basis für pflanzlichen Brotaufstrich? Über einen Kommentar von dir freuen wir uns!
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Tolles Rezept und Danke für die Anregungen insgesamt bei euch! Hab’ mir 1 kg Hanfsamen in Bio-Qualität bestellt und werde mal Aufstriche mit machen.
Nur eine kleine Anmerkung:
Lasst bitte das Sonnenblumenöl komplett weg in euren Rezepten!
Da geht auch Rapsöl für hocherhitzbare Temperaturen. Das Verhältnis von Omega-3-6 ist eine Katastrophe, schädigt die Gefäße & Co. Danke! 🙂🙃
Kommt da wirklich 100ml Öl hinein?
Danke für diese tolle Rezeptinspiration! Ich habe es noch ein bisschen abgewandelt – eine kleine Knoblauchzehe und eine Dattel dazugetan, außerdem noch etwas Oregano. Erster Kommentar von meinem Mann: “Können wir das bitte in unser Standart-Repertoire aufnehmen?” :-D
Hallo Katja, danke für die schöne Ergänzung. Das müssen wir auch probieren ;-) Liebe Grüße Sylvia
Hallo, eine kurze Frage: Seid ihr sicher, dass Hanfsamen keine Phytinsäure enthalten? Ich habe irgendwie keine vertrauensvolle Quelle dazu gefunden…
Danke und lG Mary
Hallo Mary, vielen Dank für deinen Hinweis! Die Aussage der Autorin beruhte wohl auf einem Missverständnis der englischsprachigen Originalquelle. Nach Rücksprache und nochmaliger Sichtung aller Quellen (insbesondere http://article.sciencepublishinggroup.com/pdf/10.11648.j.plant.20130102.13.pdf ) haben wir den Beitrag dahingehend korrigiert und die Quellenangabe ergänzt. Danke nochmal und ganz liebe Grüße!
Oh nein, wie schade! Vielen Dank für die Recherche, ich habe bis jetzt auch nur widersprüchliches gefunden :( Welche Einweichzeit würdet ihr empfehlen? Wie lange würde wohl das Ankeimen dauern? Danke und lg Mary
Bei den meisten Getreidesorten liegt die empfohlene Einweichdauer zwischen 6 und 12 Stunden, deshalb sollte ein “Einweichen über Nacht” völlig ausreichend sein. Keimdauer dürfte bei 2-3 Tagen liegen – am besten beim zweimal täglichen Spülen den Fortschritt kontrollieren. Liebe Grüße!
Bei mir sind die Schalenbestandteile der Hanfsamen sehr hart und unangenehm zu essen … Wie sind eure Erfahrungen damit?
Es gibt geschälte Hanfsamen, im Rezept sind geschälte Hanfsamen gemeint. Mit ganzen komme ich auch nicht zurecht.
Liebe Annemarie, wir verwenden lieber die ungeschälten, weil da mehr Nährstoffe (vor allem Eisen) enthalten sind. Aber geschälte gehen natürlich auch. ;-) Liebe Grüße
Hallo Felix, das stimmt, das ist Geschmackssache. Wir haben ungeschälte Hanfsamen verwendet und mochten den etwas kernigen Geschmack besonders. Geschälte Hanfsamen gehen aber auch, wenn du das lieber magst. Alternativ kann ich mir vorstellen, dass die Schalen etwas aufweichen, wenn man den Aufstrich ein paar Stunden stehen lässt. Du kannst ja gern mal berichten! ;-) Liebe Grüße