Garten als Therapie: Warum Gärtnern gesund und glücklich macht

Wer einen Garten hat, braucht weder Fitnessstudio noch Urlaub. So lautet eine weit verbreitete Gartenweisheit, die dem Arzt und Gartentherapeut Dr. Fritz Neuhauser zugeschrieben wird. Tatsächlich wirken sich der Aufenthalt und die Arbeit im Garten auf vielfältige Weise positiv auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden aus!
In diesem Beitrag erfährst du, warum Gartenarbeit gesund und glücklich macht und erhältst Inspiration für das eine oder andere neue Gartenprojekt.
Ein Garten fördert die Gesundheit
Der Aufenthalt in der Natur hat eine entspannende Wirkung. Das wussten bereits die alten Römer und legten in dicht besiedelten Gebieten Gärten zu Erholung an. Allein schon im Garten zu verweilen, sorgt dafür, dass sich die Atmung vertieft und der Körper reichlich mit Sauerstoff versorgt wird. Das Sonnenlicht regt den Körper an, immunstärkendes Vitamin D zu bilden.
Wer dabei noch aktiv ist, stärkt auch sein Herz-Kreislaufsystem, denn durch die eher ruhige aber dennoch aktive Gartenarbeit sinken Puls und Herzfrequenz, und der Blutdruck wird ausgeglichen.
Tipp: Auch das sogenannte Waldbaden wirkt sich positiv auf den Körper und die Seele aus.
Gartenarbeit reduziert Stress
Typische Gartenarbeiten fordern heraus, ohne zu überfordern. Im Gegensatz zu vielen beruflichen Tätigkeiten klingelt außerdem beim Wühlen in der Erde nicht ständig das Telefon, und es warten nicht zahlreiche Aufgaben darauf, am besten gleichzeitig erledigt zu werden. Stattdessen kann man sich voll und ganz auf eine (selbst gewählte) Aufgabe konzentrieren.
Die Natur arbeitet in ihrem eigenen, eher gemächlichen Tempo, an das sich der Gärtner ganz automatisch anpasst. Dadurch findet eine wohltuende Entschleunigung statt, und Hektik und Stress des Alltags treten in den Hintergrund.
Im Garten bin ich der Boss
Von der Planung über die Aussaat bis zur Ernte und Verarbeitung fällt im Garten viel Arbeit an. Daraus ergeben sich ganz unmittelbare Erfahrungen, wie wir sie in unserem modernen, arbeitsteiligen Leben nur noch selten erleben.
Für Erwachsene stellt ein eigenes Fleckchen Grün zudem eine wunderbare Möglichkeit dar, ganz selbstbestimmt aktiv zu werden. Und die Ergebnisse der eigenen Kreativität und des Fleißes können im wahrsten Sinne des Wortes geerntet werden.
Auch Kinder erfahren den Garten mit allen Sinnen, lernen beispielsweise in einem eigenen Kinderbeet die Kreisläufe der Natur kennen und übernehmen Verantwortung – kleine und große Erfolge inklusive.
Diese positiven Effekte werden in Form therapeutisch angeleiteter Gartenarbeit, sogenannter Gartentherapie, auch immer mehr zur Prävention, Therapie und Rehabilitation bei körperlichen und seelischen Leiden eingesetzt und erforscht.
Der Garten als Vitalstofflieferant
Frischer geht es nicht! Selbst angebautes Obst und Gemüse kommt direkt vom Beet auf den Teller und enthält somit noch besonders viele Vitalstoffe – im Gegensatz zum Gemüse aus dem Supermarkt, das während Lagerung und Transport bereits einige gesunde Inhaltsstoffe eingebüßt hat. Auch gesundheitlich bedenkliche Rückstände von Glyphosat und Co. lassen sich durch die Selbstversorgung am allerbesten vermeiden.
Naturmedizin aus dem Apothekerbeet
Ein Garten bereichert nicht nur die gesunde Küche, auch in der Hausapotheke machen selbst angebaute Heilkräuter zahlreiche herkömmliche Mittelchen überflüssig. Denn dass gegen (fast) jede Krankheit ein Kraut gewachsen ist, wussten schon die Mönche und Nonnen im Mittelalter. Deshalb gehörte zu jedem Kloster ein großer Garten mit zahlreichen gesundheitsförderlichen Gewächsen.
Ein eigener Apothekergarten lässt sich aber auch in einem Haus- oder Kleingarten anlegen und zum Beispiel in Form einer Kräuterspirale bauen.
Tipp: Neben vielen kultivierten Küchenkräutern besitzen auch zahlreiche Wildkräuter stärkende und heilsame Inhaltsstoffe. Vielleicht wachsen einige ohnehin in deinem Garten, alternativ kannst du sie an ausgewählter Stelle ansiedeln.
Gartenarbeit als sanfter Fitmacher
Die Arbeit im Garten hat für jedes Fitnesslevel etwas zu bieten. Während Laubharken und Rosenschneiden eher zu den gemütlichen Aufgaben gehören, fordern das Umsetzen des Komposthaufens oder der Bau eines Hochbeets den einen oder anderen Muskel schon etwas mehr heraus.
Wenn gesät und gepflanzt wird, sind Körper und Geist gleichermaßen gefordert, weil neben der körperlichen Aktivität die Beete geplant, Abstände optimiert und Fruchtfolgen gewählt werden müssen. Ganzheitlicher kann ein Fitnesstraining kaum sein.
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Wenn du die Gartenfreuden auf dem Balkon ausleben möchtest, können wir dieses Buch empfehlen:
Wie wirkt sich dein Balkon oder Garten auf deine Gesundheit und dein Wohlbefinden aus? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen in einem Kommentar!
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Ein Kommentar
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Genau so erlebe ich das auch
Seit 4 Jahren habe ich in einem Gemeinschaftsprojekt 30 qm Acker zum Gärtnern und noch Gemeinschaftsfelder die von allen gepflegt werden.
Auch von Schülern und Kindergärtner .
War nie mehr Krank habe tolle Soziale kontakte und immer eine gesunde Hautfarbe auch ohne Urlaub und dann auch noch gesundes Bio Gemüse .