Babydecke stricken: So verwertest du kuschelige Wollreste in einer Patchworkdecke

Upcycling von Wollresten ist eine Möglichkeit, den Wollvorrat sinnvoll zu minimieren und Platz für neues Material zu schaffen. Größere Garnreste, die aus Mischmaterialien bestehen und die weder für einen ganzen Pullover, noch für einen ganzen Schal reichen, finden beste Verwendung in einer Patchworkdecke. Und wer ein Baby hat oder jemanden mit Baby beschenken will, kann sie zu einer kleinen Babydecke verarbeiten. Wie du eine Babydecke in Patchwork-Stil strickst, erfährst du in diesem Beitrag.
Patchwork-Babydecke stricken – so geht’s
Der Vorteil von Patchwork liegt darin, dass sich einzelne Rechtecke nach und nach stricken lassen, bevor sie zur Decke zusammengesetzt werden. Eine Babydecke mit den Abmessungen von etwa einem Meter mal einem Meter ist überdies ein überschaubares Projekt, das zum einen schon viele Wollreste verbraucht, andererseits aber die Geduld nicht überstrapaziert.
Für die Decke brauchst du Wollgarne, die alle mit der gleichen Nadelstärke verstrickt werden können. Dünnes Garn lässt sich nötigenfalls doppelt oder dreifach nehmen.
Außerdem benötigst du:
- Stricknadeln in einer Stärke, die zum Garn passt
- Stopfnadel zum Vernähen
- Maßband oder Lineal
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, einzelne Patchwork-Ecken zu stricken. Wir zeigen dir die einfachste Methode: Dafür brauchst du 25 Quadrate mit je 20 Zentimetern Kantenlänge, die eine Decke mit den Abmessungen von einem Meter mal einem Meter ergeben.
So strickst du die einzelnen Patchwork-Teile:
- Maschen für eine Breite von 20 Zentimetern anschlagen (wie sich die richtige Maschenzahl für die gewünschte Breite ermitteln lässt, erfährst du im Beitrag übers Stricken-Lernen).
- Strickstück im gewünschten Muster stricken (zum Beispiel kraus rechts, Perlmuster, Schachbrettmuster oder einfach glatt rechts), bis eine Höhe von 20 Zentimetern erreicht ist.
- Strickstück abketten und die Fäden vernähen.
So entsteht die Baby-Patchworkdecke:
- 24 weitere Quadrate in der gleichen Größe stricken.
- Die Quadrate farblich arrangieren, bis das Gesamtbild gefällt. Ein Foto hilft, die Anordnung im Gedächtnis zu behalten.
- Zunächst jeweils fünf Quadrate zu Streifen zusammennähen. Bei 25 Ecken ergibt das fünf Streifen.
- Nun die Streifen aneinandernähen.
- Nach dem Zusammennähen die Decke bügeln, damit die Nähte flacher werden. Am schonendsten gelingt das, indem man ein angefeuchtetes Küchenhandtuch auf die Decke legt und das Handtuch bügelt.
Und schon ist die Babydecke fertig! Wenn du magst, kannst du um die ganze Decke herum noch einen Rand aus festen Maschen häkeln, damit sich die Ränder der Decke weniger rollen.
Weitere Anregungen für die Herstellung der Babydecke
Hier noch ein paar Vorschläge, wie die Decke maßgerecht wird und wie sich mit wenig Aufwand viel Gestaltungsspielraum mit den vorhandenen Wollresten eröffnet:
- Damit die Quadrate vernäht wirklich die gewünschten Abmessungen haben, empfiehlt es sich, die Anfangs- und die Abkett-Reihe zur Höhe zu addieren sowie die Randmaschen rechts und links zur Breite. Das heißt: Einfach zwei Maschen mehr anschlagen und zwei Reihen mehr stricken.
- Je nach Geschmack lassen sich kleinere oder größere Vierecke fertigen. Für eine Babydecke würden sich zum Beispiel auch Quadrate mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern eignen. Damit bräuchte man zehn Quadrate für eine Reihe.
- Viel Abwechslung erreicht man, wenn man innerhalb eines Quadrats mehrfach die Farben wechselt. Die Ecken können später auch beim Zusammennähen variiert werden: Ein Quadrat hat dann zum Beispiel senkrechte Streifen, das daneben waagrechte, das nächste wieder senkrechte.
Tipp: Zur Babydecke passen wunderbar gleich noch kuschelige selbst gestrickte Hausschuhe, die nicht viel Arbeit machen. Kleinere Wollreste eignen sich hervorragend für die Verarbeitung zu Geschenkbändern, Baumwollgarnreste lassen sich zu Topflappen, TaTüTas oder Spültüchern verarbeiten.
Viele weitere Ideen, wie sich aus alten Sachen neue schaffen lassen und wie man mit wenig Aufwand nachhaltige Alternativen zu Gekauftem selbst herstellen kann, erfährst du in unseren Büchern:
Wie verarbeitest du Wollreste? Wir freuen uns auf deine Tipps in den Kommentaren!
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4 Kommentare
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Wichtig ist m.E. noch, dass das Material sich nicht grundlegend unterscheidet, damit beim Waschen die Teile nicht unterschiedlich schrumpfen. Also nicht Wolle mit Baumwolle mischen, oder Superwash mit unbehandelter Wolle o.ä.
Hallo Llydana, danke für die wertvolle Ergänzung. Liebe Grüße Sylvia
Eine Decke ist eine sehr gute Idee, aber ich hasse das Zusammennähen der Teile und stricke gleich alles zusammen. Eine Idee findet man im Netz unter dem Begriff Frau Schulz. Sockenwolle geht super.
finde ich toll….habe jede menge wollreste…deshalb wird diese schöne decke ausprobiert…
DANKE….