Wiederverwendbare Gelbtafeln selber machen: Der perfekte Fliegenfänger

Klebefallen können bei der Bekämpfung von Schädlinge helfen. Hier erfährst du, wie du wiederverwendbare Gelbtafeln selber machen kannst. Plastikmüll adé!

Schlecht wachsende Zimmerpflanzen, welke Blätter und Schwärme kleiner, schwarzer Fliegen in der Wohnung deuten auf einen Befall mit Trauermücken hindeuten. Häufig lassen sich Fliegenplagen mit sanften Lösungen wie etwa einer tierfreundlichen Lebendfalle statt Klebefalle in den Griff bekommen. In Härtefällen helfen Gelbtafeln. Diese nichttrocknenden Klebefallen aus dem Handel sind jedoch Einwegprodukte, die nach ihrem Einsatz eine ganze Menge Müll verursachen. Wie du umweltfreundliche, wiederverwendbare Gelbtafeln selber machen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Nützlinge, wie Bienen oder Hummeln, werden übrigens eher den Duftstoffen oder speziellen Farben der Blüten angezogen und landen daher selten in einer Klebefalle. Im Freien solltest du deine selbst gemachten, wiederverwendbaren Gelbtafeln trotzdem nicht verwenden, denn auch Vögel oder Nager tapsen hin und wieder in den Leim.

Klebefallen mit Fliegenleim 

Für die klebenden Fliegenfallen benötigst du im Wesentlichen zwei Dinge: ein Trägermedium und Fliegenleim. Für das Trägermedium verwendest du ein abwischbares, wasserfestes Material, damit du deine Gelbtafeln wiederverwenden kannst.  

Es lohnt sich, gelbe Tetrapacks dafür zu recyceln. Auch gelbe Deckel von Schraubgläsern oder Plastikbechern, Verpackung oder selbst gemachte Wachstuch-Streifen können verwendet werden. Weil die Lockwirkung von Klebefallen auf ihrer Farbe beruht, werden je nach zu bekämpfenden Schädlingen nicht nur gelbe Sticker (wirksam gegen die erwähnten Trauermücken), sondern auch blaue eingesetzt, mit denen du zum Beispiel Thripse effektiv bekämpfen kannst.

Der Fliegenleim wird überwiegend aus Zutaten gekocht, die du wahrscheinlich fast alle in deiner Küche findest. Was vermutlich nicht jeder zu Hause hat, ist Kolophonium – ein Naturprodukt aus Baumharz.  

Der selbst gemachte Fliegenleim setzt sich aus folgenden ungiftigen Bestandteilen zusammen:

  • 2 EL Honig
  • 2 EL Kolophonium aus dem Fachhandel oder Onlineshop
  • 5 Tropfen Leinöl 

Klebefallen können bei der Bekämpfung von Schädlinge helfen. Hier erfährst du, wie du wiederverwendbare Gelbtafeln selber machen kannst. Plastikmüll adé!

Tipp: Statt des Kolophoniums kannst du auch einfaches Baumharz sammeln und verwenden.

Benötigte Zeit: 10 Minuten.

Und so lassen sich wiederverwendbare Gelbtafeln selber machen:

  1. Trägermedium zurechtschneiden

    Trägermaterial deiner Wahl bereitstellen und eventuell auf die richtige Größe zuschneiden. Für wiederverwendbare Gelbtafeln hat sich das Scheckkartenformat (etwa neun mal fünf Zentimeter) bewährt. Klebefallen können bei der Bekämpfung von Schädlinge helfen. Hier erfährst du, wie du wiederverwendbare Gelbtafeln selber machen kannst. Plastikmüll adé!

  2. Fliegenleim kochen

    In einem Wasserbad Honig und Harz zum Schmelzen bringen. Sobald beide Stoffe flüssig sind, Leinöl dazugeben und alles zu einer Emulsion rühren. Klebefallen können bei der Bekämpfung von Schädlinge helfen. Hier erfährst du, wie du wiederverwendbare Gelbtafeln selber machen kannst. Plastikmüll adé!

  3. Klebefallen präparieren und aufstellen

    Mit einem an der Rückseite angeklebten Schaschlikspieß oder einer Schlaufe lassen sich die Klebefallen in der Blumenerde aufstellen oder an die Äste von robusteren Pflanzen hängen. Vorher das Trägermedium mit dem Fliegenleim bestreichen und auskühlen lassen. Klebefallen können bei der Bekämpfung von Schädlinge helfen. Hier erfährst du, wie du wiederverwendbare Gelbtafeln selber machen kannst. Plastikmüll adé!

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Gelbtafeln wiederverwenden  

Die wiederverwendbaren Gelbtafeln kannst du bei Bedarf einfach mit einem Lappen, etwas Spülmittel und Wasser abwaschen und erneut mit Fliegenleim bestreichen. 

Wenn deine Pflanzen die Schädlingsplage überstanden haben, verschwinden die sauberen Täfelchen in der Schublade und warten auf ihren nächsten Einsatz.  

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Wie gehst du Schädlingen an Zimmerpflanzen auf den Leim? Wir sind auf deine Kommentare gespannt. 

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13 Kommentare

  1. CarolineT
    CarolineT

    Hallo!
    Trauermücken kommen im Übrigen nicht nur von billiger Erde – eher aus BioErde, oder Komposterde, da diese nicht so hoch erhitzt wurde.
    LG
    Caroline

  2. Ich gebe ja zu, dass die Trauermücken etwas lästig sind – sie kommen eben auch aus minderwertiger Blumenerde. Diese aber mittels Klebefallen zu fangen, empfinde ich als grausam. Nur, weil sie klein sind, ist ihr Leben doch eines, das gelebt werden will und kein qualvolles Ende finde ?! Bei “Omnivoren” würde ich nichts sagen, deren Bewusstsein ließe sich kaum erreichen. Aber vegan zu Weihnachten speisen und die Blumen mit Gelbtafeln versehen? Mich würde interessieren, was die Bienen (deren Honig mithilft) dazu sagen würden … Tierfreundliche Grüsse sendet Euch Anke

    Hier wäre eine alternative Sicht auf die Dinge, und ich selbst fahre gut damit :-)

    • danke, liebe Anke- das waren auch meine Gedanken zu dieser unsäglichen Falle…

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Liebe Anke,
      danke für deine Nachricht! Damit hast du natürlich absolut Recht, und die Fallen sind natürlich auch nur eine Notlösung für solche Fälle, in denen sanftere Methoden versagen, um eine Pflanze bei übermäßigem Befall vor dem Eingehen zu retten. Wir haben den Beitrag dahingehend konkretisiert, damit kein falscher Eindruck entsteht. Dass solche Maßnahmen wenn überhaupt nur in Innenräumen sinnvoll sind und warum sie außerdem für Bienen, Hummeln und andere Nützlinge harmlos sind, wird jetzt ebenfalls erklärt.
      Mit der Ernährungsform hat das übrigens nichts zu tun, und wir gehen davon aus, dass auch nicht-vegan lebende Menschen achtsam mit der sie umgebenden Natur umgehen und den Einsatz bestimmter Maßnahmen sorgsam abwägen, um etwa wie in diesem Fall ein Übel mit einem (vermeintlich kleineren) abzuwenden – diese Abwägung muss natürlich jede/r für sich selbst treffen.
      Welche weiteren Empfehlungen hast du denn, um den damit verbundenen Zielkonflikt – Pflanzen retten und zugleich die ihr schadenden Insekten retten – aufzulösen?
      Liebe Grüße

    • Liebe/r ?

      Danke für Deine Antwort auf meine Einwendungen zu dieser Methode!

      Meine Lieblingsempfehlung lautet: Gar nichts dagegen tun sondern möglichst neutral beobachten, wie die Tierchen kommen und auch wieder verschwinden. Das klappt bei mir im Kräutergarten und auch im Garten hervorragend mit Blattläusen. Erfahrungsgemäß kommen die nur recht kurz und verschwinden dann auch wieder, ohne die Pflanze “zu töten”. Im Gegenteil, das oben erwähnte Konzept der Naturkooperation geht sogar davon aus, dass die Kleinen kommen, um der Pflanze zu helfen. Sie kommen also als Freunde, nicht als “Schädlinge”.

      Dann hatte ich im Umgang mit den Trauermücken den Eindruck, dass es stark von der verwendeten Erde abhängt, ob die Topfpflanzen von diesen Fliegen umschwärmt werden. Normale Blumenerde (ich kaufe dann “öko” wegen der Chemikalien) beispielsweise scheint deren Eier zu beinhalten. Anders die Aussaat-Erde, die ist oft hitzebehandelt und enthält deshalb keine Insekteneier mehr.

      Kürzlich habe ich wieder umgetopft und nahm einen Rest meiner normalen Blumenerde – vermischt mit frischer Maulwurferde. DIE ist toll, sauer, unkrautfrei und ziemlich sicher auch frei von Trauermückennachwuchs. Im Moment fliegen nur sehr wenige dieser Mücken um meine Pflanzen, und ich vermute, die sind mit der gekauften Blumenerde mitgekommen.

      Mehr Ideen kann ich im Moment nicht anbieten, nur ein Prinzip: Je mehr ich etaws bekämpfe, desto mehr Energie bekommt das ganze, und die “Gegenpartei” wird gestärkt. Wenn ich nur neutral (oder liebevoll) mit wachem Auge beobachte, dann entwickelt sich vieles ganz von selbst in harmonischer, heilsamer Richtung.

      Danke für Dein / Euer Ohr! LG anke

    • Liebe Anke, im Grunde hast du Recht, aber ….
      die Idee mit dem Quarzsand hat sich bei mir bewährt, wenn ich es rechtzeitig mache.
      Auch Blumen sind für mich Lebewesen, die wachsen und gedeihen. Die Trauermücken nisten sich in den Wurzeln ein, zerfressen diese und bringen die Blume zum Absterben.
      Da Trauermücken nicht nur in Billigerde zu finden sind, sollte man also gleich mit Quarzsand obendrauf umtopfen oder man hat die Wahl zwischen lebenden Blumen oder lebenden Trauermücken.
      Meist entscheide ich mich dann doch dafür, die Blumen am Leben zu erhalten.
      Liebe Grüße

  3. Vielen Dank für den tollen Tipp. Muss es Leinöl sein? LG Carmen

    • Hallo Carmen,
      wir haben es nur mit Leinöl getestet. Es wäre also einen Versuch wert, andere Öle (vielleicht mit noch längeren Trocknungszeiten) auszuprobieren.
      Liebe Grüße
      Dennis

  4. Hallo,
    Mit welcher Farbe würde man Fruchtfliegen “einfangen”? Geht das überhaupt mit solchen Tafeln? Im Topf meines Chilibaums haben die Biester scheinbar ein Nest…
    Danke!

    • Hey Tatjana,
      ich vermute mal, dass es sich bei deinen Fliegen um Trauermücken handelt, denn Fruchtfliegen nisten nicht in Topfpflanzen, sondern in Obst. Von daher wäre Gelb die richtige Lösung :)
      Liebe Grüße

  5. Die Idee finde ich gut, mich würde jedoch noch ein Nachher-Bild interessieren, ob die Klebefalle wirklich funktioniert! Lieben Dank!

    • Liebe Jenny,
      ich gebe mir Mühe ein paar Trauermücken für dich einzufangen. Bilder folgen, wenn bei mir wieder eine Schädlingsplage ausbricht ;)
      Grüße
      Dennis

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