
Alternative zum Tannenbaum: Faltbarer DIY-Weihnachtsbaum aus Holz
Auf der langen To-do-Liste vor Weihnachten steht neben dem Geschenkebesorgen, Plätzchenbacken, einigen Weihnachtsfeiern und dem Schreiben von Weihnachtskarten meist auch die Suche nach einem hübschen Weihnachtsbaum. Jedoch sind viele der weihnachtlichen Traditionen zwar stimmungsvoll, aber nicht besonders umweltfreundlich, so wie das Aufstellen eines gefällten Nadelbaumes.
Auch der Tannenbaum im Topf ist oftmals als Alternative nur bedingt geeignet, denn er erfordert eine besondere Behandlung, um nicht zu sehr unter den Temperaturveränderungen zu leiden und nicht zu viele Nadeln zu verlieren.
Alternativer Christbaum zum Selberbauen
Einen natürlichen, haltbaren und stabilen, nicht nadelnden Baum, der sich jedes Jahr schnell auf- und abbauen lässt, kannst du mit etwas handwerklichem Geschick selbst bauen. Der fehlende Nadelduft lässt sich auch durch ätherische Öle erzeugen und mit Räucherstäbchen und Bienenwachskerzen ergänzen.
Der wiederverwendbare Weihnachtsbaum wird aus einem Ständer und einer Gewindestange gebaut, auf die abwechselnd immer kleiner werdende Latten- oder Aststücke und Abstandhalter gefädelt werden. Da die “Äste” nur lose auf die Gewindestange gesteckt sind, kann der Baum nach Weihnachten flach zusammengelegt und platzsparend verstaut werden.
Das Prinzip dieses Baumes lässt sich ganz individuell umsetzen. Ein großer oder kleiner, schmaler oder breiter Baum mit regelmäßigen Lattenästen oder natürlichen Ästen, die eine unregelmäßige Form bewirken – alles ist möglich.
Wenn du einen Baum bauen willst, wie er auf den Bildern in diesem Beitrag zu sehen ist, benötigst du:
- 7 x 2 m lange, gehobelte Holzlatten (17 x 36 mm oder auch 15 x 40 mm)
- 1 x mindestens 0,85 m lange gehobelte Holzlatte (17 x 36 mm oder auch 15 x 40 mm)
- 1 m lange Gewindestange M6
- 1 x 50 cm lange Holzstange (z. B. Besenstiel/ Holzvorhangsstange) als Abstandshalter (Durchmesser 20-30 mm)
- 1 x 1,20 m lange, dickere Holzlatte (Höhe 30 mm, Breite 50 mm) für den Ständer
- 1 x Mutter M6
- 1 x große Beilagscheibe (6 mm Innendurchmesser)
1 x Einschlagmutter M6 (alternativ eine weitere Mutter und große Beilagscheibe) - Säge, 6 mm Bohrer und 60er Schleifpapier, falls vorhanden Schleifgerät
- Holzleim, 2 Schraubzwingen und eine alte Latte als Klemmschutz
- optional: Holzlasur, Pinsel und Lappen
Bauanleitung zum alternativen Christbaum
Zuerst werden die Zuschnitte und die Bohrlöcher für den Tannenbaum und Holzständer hergestellt. Dabei gehst du wie folgt vor:
1. Holzlatten passend zusägen. Einen optimierten Zuschnitt erhältst du, indem du auf den sieben zwei Meter langen Latten und der 0,85 Meter langen Latte folgende Maße anzeichnest:
- 55 + 55 + 90 cm
- 60 + 60 + 20 + 10 + 45 cm
- 65 + 65 + 30 + 35 cm
- 70 + 50 + 80 cm (diese Kombination zweimal)
- 75 + 85 + 40 cm
- 75 + 85 + 25 + 15 cm
- Aus der verbleibenden mindestens 0,85 m langen Latte entstehen die restlichen Stücke à 40 und 45 cm.
Am Ende liegen diese gekürzten Latten vor dir:
- je einmal 10 cm, 15 cm, 20 cm, 25 cm, 30 cm, 35 cm und 90 cm
- je zweimal 40 cm, 45 cm, 50 cm, 55 cm, 60 cm, 65 cm, 70 cm, 75 cm, 80 cm und 85 cm
2. Holzstange in drei Zentimeter lange Stücke sägen.
3. Alle Latten und Abschnitte der Holzstange mit dem 6-mm-Bohrer mittig durchbohren.
4. Für den Holzständer die verbliebene dickere, 1,2 Meter lange Latte verwenden. Zuschnitt auf 2 x 50 cm und 2 x 10 cm ausführen und alle Flächen mit Schleifpapier glatt schleifen.
5. Die beiden entstandenen 0,5 Meter langen Latten ebenfalls mittig mit einem 6-mm-Bohrloch versehen und nur bei einer der beiden eine halbtiefe Erweiterung des Bohrlochs bohren. Die Breite entspricht dem Durchmesser der Einschlagmutter.
6. Für den Ständer werden die beiden Holzklötze an der Holzlatte, die keine Bohrung für die Pressmutter besitzt, festgeklebt. An beiden Lattenenden auf der breiten Seite etwa 10 cm Holzleim auftragen. Die Klötze bündig an der Außenkante ausrichten und mit Schraubzwingen zusammenpressen.
7. Damit auf der oberen Latte keine Druckstellen entstehen, ist es ratsam, eine alte Latte unterzulegen.
8. Herausgequollenen Leim mit einem feuchten Lappen gründlich entfernen und laut Gebrauchsanweisung des Klebers gut trocknen lassen. Eventuell noch ausgetretenen Leim wegschleifen.
9. Die Einschlagmutter in das vorgesehene Loch einpassen und kräftig in das Holz drücken.
10. Auf Wunsch alle fertigen Teile streichen.
Aufbau des Weihnachtsbaums
So wird der fertige Baum errichtet:
- Für den Christbaumständer die Latte mit der Einschlagmutter nach unten legen und die Latte mit den fixierten Klötzen im 90°-Winkel versetzt darüber legen, sodass die Klötze auf dem Boden aufliegen und das Bohrloch mit dem der unteren Latte übereinstimmt.
- Gewindestange fest in das Bohrloch stecken und minimal durch die Einschlagmutter hindurch drehen.
- Auf der Metallstange werden nun der Länge nach Holzlatten “aufgefädelt”. Dabei mit einem Abstandshalter (3-cm-Stück der Holzstange) beginnen und die längste Holzlatte als erstes einsetzen.
- Danach folgt ein Abstandshalter, gefolgt von den nächsten beiden längeren Latten. Im weiteren Aufbau geht es bis zur 40 cm Latte mit diesem Schema weiter.
- Ab der 35-cm-Latte werden dann jeweils gleich lange Latten aufgesteckt. Das Auffädeln endet mit einem Abstandshalter, einer Beilagscheibe und der Mutter, die nur leicht eingedreht wird.
- Damit das Gebilde auch wie ein Tannenbaum aussieht, Latten etwas auseinander drehen, sodass ein Kegel entsteht. Besonders schön und stabil ist es, zwei übereinander liegende Latten im 90°-Winkel zu verdrehen und die nächsten ebenso, allerdings leicht versetzt.
- Zum Schluss die Mutter fest anziehen, dadurch erhält der Baum seine endgültige Stabilität. Sollte er noch etwas schief stehen, kann das an der ungleichmäßigen Gewichtsverteilung der auseinandergezogenen Latten liegen.
Fertig ist dein selbst gebauter Tannenbaum, dem jetzt nur noch die Dekoration fehlt!
Tipp: Dir ist das zu aufwändig und dir fehlt das frische Grün? Dann ist der Keinachtsbaum bestimmt eine passende Alternative für dich!
Tipps zur Dekoration und Befestigung der Beleuchtung
Sterne, Kugeln oder selbst gebastelten Baumschmuck aus Papier kannst du wie gewohnt aufhängen oder mit Reißnägeln auf der Unterseite der Latte fixieren. Als Beleuchtung eignen sich eine LED-Lichterkette oder Teelichter. Letztere sind zwar stilvoller und umweltfreundlicher in Gläschen, aber auch absturzgefährdet. Du kannst sie mit Heißkleber oder Doppelklebeband fixieren, es schadet aber der Langlebigkeit deines Baumes. Als Alternative bieten sich metallene Teelichtschalen mit Reißzwecken zur Befestigung an. Dabei die Kerze aus der Halterung herausholen, einen Reißnagel durch den Innenboden auf die Latte drücken und die Kerze wieder einsetzen. Mit Teelichtern ohne Aluhülle können die am Baum befestigten Schälchen immer wieder verwendet werden.
Neben diesem faltbaren Bäumchen gibt es noch viele weitere Alternativen zum klassischen Weihnachtsbaum!
Wie sieht dein nachhaltiger Weihnachtsbaum aus? Oder kannst du dir Heiligabend nicht ohne einen echten Baum vorstellen? Wir freuen uns über einen Erfahrungsaustausch in den Kommentaren.
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