Pflanzen zur Vorbeugung gegen Grippe und Linderung von Infektionen

Bei Erkältungen und Grippe muss nicht immer gleich ins Medizinfach gegriffen werden. Diese Pflanzen helfen dir beim Vorbeugen und der Genesung.von Amanda Slater [CC-BY-SA-2.0]

Eine Erkältung oder gar Grippe erwischt viele Menschen jedes Jahr aufs Neue. Insbesondere während der kalt-feuchten Monate sind wir anfällig dafür, da unser Immunsystem die Angreifer nicht besonders gut abwehren kann. Wenn es zu spät ist, greifen wir schnell nach allen möglichen Mitteln, um Beschwerden schnellst möglich zu lindern
Es gibt aber auch viele Pflanzen, die uns auf natürliche Weise helfen, die Immunabwehr vorbeugend zu stärken. Diese bewährten Mittel aus der Naturheilkunde lindern Beschwerden und unterstützen den Körper bei der Selbstheilung.

Natürlich kennt jeder von uns das Sprichwort “Vorbeugen ist besser als Heilen”, deshalb wollen wir uns zunächst jene Pflanzen ansehen, die wirkungsvolle und starke Helfer für unser Immunsystem im Winter sind. Und wenn wir schon eine Grippe oder einen Infekt haben, gibt es auch wieder Wege und Mittel, ihre Auswirkungen zu lindern und die Krankheit möglichst bald zum Abklingen zu bringen.

Pflanzen zur Linderung, Vorbeugung und Stärkung des Immunsystems

Die Apotheke der Natur hat uns eine breite Palette von Pflanzen zur Verfügung gestellt, mit denen wir unser Immunsystem stärken und einer grippalen Infektion von vorn herein aus dem Weg gehen können. Das sind vor allem folgende Pflanzen:

Melisse stärkt das Immunsystem, beruhigt die Nerven und lindert Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen. Durch ihre krampflösende Wirkung lindert sie zugleich Darmbeschwerden, was vor allem bei der berüchtigten Magen-Darm-Grippe von Vorteil ist.

Breitwegerich sowie Spitzwegerich sind altbewährter Heiler und ideal für selbst gemachten Hustensaft. Sie wirken entzündungshemmend und beruhigen gereizte Schleimhäute.

Eukalyptus gehört ebenfalls zu den Erkältungs-Linderern, in Form von Eukalyptusöl dient es in warmem Wasser zur Inhalation und beruhigt die gereizten Schleimhäute, es macht die Nase frei und lindert effektiv den Hustenreiz.

Knoblauch kann ebenfalls vorbeugend genutzt werden. Viele Menschen schwören darauf und bei regelmäßigem Verzehr soll er die Wahrscheinlichkeit halbieren, sich im Winter einen Schnupfen zu holen.

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Süßholzwurzel enthält schleimlösende Stoffe und lindert Hustenreiz. Sie wird z.B. als Tee getrunken oder einfach gekaut, was übrigens auch einen hervorragenden Kaugummi-Ersatz ergibt.

Klettenwurzel hemmt Entzündungsprozesse und ist schweißtreibend, harntreibend sowie antibakteriell, was sie ebenfalls zu einer hervorragenden Erkältungsmedizin macht. Ein Klettenwurzeltee kann frisch zubereitet werden, außerdem findet sich Klettenwurzel auch in vielen käuflichen Präparaten.

Vom Wacholder sind eigentlich alle Pflanzenteile medizinisch wirksam. Vor allem die Beeren enthalten entzündungshemmende, antibakterielle und schleimlösende Stoffe. Als Sirup oder Tee getrunken helfen sie, Hustenbeschwerden zu lindern und schneller abklingen zu lassen.

Thymian ist ein weiteres, wohlbekanntes Kraut der heimischen Natur gegen alle Arten von Erkältungsbeschwerden. Es gilt als das “Antibiotikum der armen Leute” und lindert Husten effektiv – auch bei Kleinkindern. Mit einem Thymianbad können die ätherischen Öle und Dämpfe besonders gut über die Atemwege aufgenommen werden.

Vor allem der Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea) ist der Hit unter diesen Pflanzen. Schon nordamerikanische Ureinwohner haben den Sonnenhut erfolgreich bei Husten, Halsschmerzen und Mandelentzündung eingesetzt. Die Pflanze selbst ist unschädlich und sollte gerade in der kalten Jahreszeit als Vorbeugungsmittel angewendet werden, zum Beispiel als Tee-Aufguss, als Tinktur oder direkt als Presssaft. Sie dient aber auch als Hilfsmittel, wenn wir schon krank sind.

Wissenschaftler an der Universität von Connecticut haben nach einer eingehender Studie im Jahr 2007 herausgefunden, dass diese Pflanze das Erkältungrisiko um ganze 58 % senkt. Ferner haben sie festgestellt, dass sie – wenn dich die Grippe schon erwischt hat – die Dauer der Krankheit um durchschnittlich 25 % verkürzt. Diese Untersuchungen beziehen sich aber nur auf den Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea), andere Sonnenhutarten ergaben weit schlechtere Resultate.

Gleich eine ganze Reihe von Erkältungs- und Infektionsbeschwerden können wirkungsvoll mit dem Purpur-Sonnenhut bekämpft werden:

  • Erkältung
  • Grippe
  • Bronchitis
  • Allergien
  • Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)
  • Zahnfleischentzündung
  • Ohrenentzündung
  • Blasenentzündung

Der Sonnenhut ist z.B. als Tinktur, in Kapseln oder Tabletten erhältlich. Von der Tinktur sind täglich 0,75 bis 1,5 ml in Wasser oder Tee empfehlenswert. Sie ist insbesondere für Entzündungen der Atemwege oder Halsentzündungen vorteilhaft, weil sie beim Schlucken direkt auf die Schleimhäute im Hals wirkt.

Der Sonnenhut sollte nicht länger als zwei Wochen eingenommen werden. In der Schwangerschaft konsultiere bitte vor der Anwendung deinen Arzt.

Rezepte gegen Grippe und Erkältung

Neben den genannten Heilpflanzen gebe ich dir hier noch einige Rezepte für Tees, die dir besonders wirkungsvoll Linderung verschaffen, wenn dich ein Infekt bereits erwischt hat.

Tee bei Erkältung, Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündung

  • 40 g getrocknete Basilikumblätter
  • 30 g Winterbohnenkraut
  • 30 g Pfefferminze

Die Kräuter vermischen. Drei Esslöffel der Mischung mit einem halben Liter kochendem Wasser übergießen, abdecken und 20 Minuten ziehen lassen. Durchseihen, mit Honig süßen und über den Tag verteilt trinken.

Tee zur Fiebersenkung

Die Pflanzen vermischen. Drei Esslöffel der Mischung mit einem halben Liter kochenden Wasser übergießen, abdecken und 10 Minuten ziehen lassen. Durchseihen, mit Honig süßen und so warm wie möglich trinken. Du wirst vermutlich stark schwitzen, was dem Fieber entgegen wirkt und die Temperatur auf natürliche Weise senkt.

Tee gegen gereizte Atemwege und trockenen Husten

  • 20 g Anis
  • 20 g Süßholz
  • 20 g Breitwegerich
  • 20 g Holunderblüten
  • 20 g Thymian

Die Pflanzen vermischen. Vier Esslöffel der Mischung mit 750 ml kochenden Wasser übergießen, abdecken und eine halbe Stunde ziehen lassen. Durchseihen, mit Honig süßen und über den Tag verteilt trinken.

Alle diese Heilpflanzen kannst du dir in einer gut ausgestatteten Pflanzenapotheke zusammenstellen lassen. Oder aber du machst dich im nächsten Jahr auf und sammelst sie in der Natur selbst, um einen Vorrat für den kommenden Winter und die Grippesaison anzulegen. Und sie kommt bestimmt!

Und hier noch ein ganz pfiffiger Ratschlag, der vor allem für Mütter mit kleinen Kindern interessant ist, aber auch bei Erwachsenen sehr gut hilft. Er hat zwar nichts mit Pflanzen zu tun, aber wir wollten ihn dir trotzdem nicht vorenthalten.

Hustenmedizin die garantiert hilft, und nicht eingenommen werden muss

Jede Mutter weiß, wie kompliziert es manchmal ist, das Kind dazu zu bringen, eine Medizin einzunehmen. Wenn sie stark husten, willst du ihnen aber unbedingt helfen und den Hustenreiz lindern. Das kannst du sehr leicht auf natürliche Weise tun und diese drei Zutaten hast du garantiert im Haus. Du wirst sehen, das Resultat ist umwerfend.

Du brauchst:

  • Honig
  • Mehl
  • pflanzliches Öl
  • Mulltuch

In wenig Mehl gibst du ein bisschen Honig hinein und verrührst die Masse, bis sie nicht mehr an den Fingern klebt. Dann träufele einige Tropfen Pflanzenöl darauf und wende sie wieder in Mehl – so wie ein Schnitzel beim Panieren. Diese Masse wird auf ein Mulltuch gestrichen und in eine Serviette gewickelt. Dieses Paket legst du dem Kind auf die Brust und wickelst noch einen warmen Schal darum. Einwirken lassen (bei kleineren Kindern einige Stunden, bei größeren oder bei Erwachsenen über Nacht). Du wirst sehen, der lästige Husten wird sehr bald abklingen.

Es kann sein, dass das Kind stark schwitzt, aber das ist gut so, denn der Honig wirkt ausleitend. Versichere dich jedoch vorab, dass keine Allergie auf Honig besteht. Kinder unter sechs Monaten sollten grundsätzlich nicht mit diesem Mittel behandelt werden.

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2 Kommentare

  1. Bisher habe ich die Süßholzwurzel immer nur gekaut, wenn ich den Eindruck hatte, daß mein Blutdruck wieder viel zu niedrig war. Süßholz sollte nicht bei hohem Blutdruck konsumiert werden. Die schleimlösende Wirkung kannte ich noch nicht. Danke für den Tip. Ein guter Grund ihn auch im Winter zu kauen.

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  2. Danke, @Dubravka. Dein Beitrag ist echt toll.

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