Musikinstrumente basteln – aus Alltagsgegenständen

Kinder lieben es, sich über Geräusche auszudrücken und die Welt mit allen Sinnen zu erfahren. Statt Geld für Plastikspielzeug oder sogar Batterien auszugeben, lassen sich ganz einfach bunte Musikinstrumente basteln. Aus vermeintlichem Abfall und anderen Gegenständen im Haushalt entsteht mit jeder Menge Spaß ein ganzes Orchester!
Regenmacher aus Chipsdose oder Papprolle
Im Trockenen sitzen und dem wunderbaren Rauschen eines Regengusses lauschen, daran können sich nicht nur Kinder erfreuen. Kein Problem mit einem selbst gemachten Regenmacher.
Kastagnette aus Pappe und Kronkorken
Das einfachste, aber nicht minder klangvolle Instrument ist im Handumdrehen gebastelt und du brauchst dafür lediglich:
- Stabile Pappe
- 2 Kronkorken
- Klebstoff
- Schere
Und so gehts:
- Aus der Pappe einen länglichen Streifen zurechtschneiden.
- Kronkorken an jeweils einem Ende mit Klebstoff befestigen (das geht mit flüssigem Kleber besser als mit einem Klebestift).
- Streifen so falten, dass die beiden Kronkorken übereinander liegen.
Sobald der Klebstoff getrocknet ist, kann los geklappert werden.
Tamburin aus Draht und Kronkorken
Mein persönlicher Favorit ist das Kronkorken-Tamburin, denn es sieht nicht nur schön aus, sondern macht auch mindestens ebenso klangvolle Geräusche wie das Original.
Um eine solche Rassel zu basteln, brauchst du vor allem gebrauchte Kronkorken, sowie einen Holzstab, ein Stück Draht oder einen Drahtkleiderbügel und ein paar Holzperlen. Hinzu kommen ein paar einfache Werkzeuge. Schon kann es losgehen!
Eine schöne Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du in diesem Video:
Trommel aus einem Blumentopf
Zum Bau einer Trommel kannst du verschiedene Materialien verwenden, je nachdem, was du gerade zu Hause hast. Für eine Blumentopf-Trommel benötigst du nur die folgenden drei Dinge:
- Blumentopf – damit die Trommel später auch gut klingt, sollte es ein Topf mit runder Öffnung am Boden sein. Größere Töpfe erzeugen tiefere Töne.
- Backpapier
- Tapetenkleister
Und so geht´s:
- Backpapier-Stücke so zurechtschneiden, dass sie deutlich größer sind als die Öffnung des Blumentopfes. Sie dienen später als Trommelhaut.
- Erstes Stück Backpapier mit Kleister bestreichen, straff über die obere Öffnung des Blumentopfs spannen, rundherum andrücken und trocknen lassen.
- Das Ganze fünfmal wiederholen.
Durch die fünf Lagen Backpapier erhält die Trommel eine robuste Oberfläche.
Alternativ kannst du eine einfache Trommel aus einer Konservendose und einem (alten) Luftballon herstellen. Dafür einfach den Ballon aufschneiden, sehr straff über die Dosenöffnung spannen und mit einem Gummi oder Klebeband befestigen.
Trommel aus Konservendose
Wer gerade keinen Blumentopf zur Hand hat, kann alternativ eine Trommel aus einer Konservendose basteln. Aus nicht mehr benötigten Essstäbchen werden im Handumdrehen Drumsticks.
Gummi-Harfe
Für die Gummi-Harfe brauchst du lediglich wenige Sekunden und folgende Materialien :
- einen Klangkörper – das kann eine Obst- oder Gemüseschale aus Plastik, eine Styroporverpackung oder eine stabile Pappbox sein
- die entsprechende Menge Gummibänder – je nach Beschaffenheit und Dicke der Gummis kann die Harfe unterschiedliche Töne erzeugen
Die Gummis wie auf dem Bild zu sehen parallel aufreihen und schon kann nach herzenslust gezupft werden.
Gartenschlauch-Trompete
Zu guter Letzt möchte ich dir ein etwas aufwändigeres Instrument vorstellen. Für eine funktionierende Trompete benötigst du folgende Utensilien:
- einen kleinen Trichter
- 60-70 cm Gartenschlauch
- Weinkorken
- Strohhalm
- Klebeband
Und so gehst du beim Bau vor:
- Trichter in das eine Ende des Gartenschlauchs schieben und bei Bedarf mit Klebeband befestigen.
- Weinkorken der Länge nach durchbohren, Strohhalm durch das Loch schieben.
- Strohhalm auf der einen Seite passend abschneiden, auf der anderen zirka drei Zentimeter überstehen lassen und wie auf dem Bild zusehen zurechtschneiden.
- Korken mit Klebeband am anderen Ende des Schlauchs befestigen.
- Schlauch einmal überkreuzen, so dass eine große Schleife entsteht und diese mit Klebeband fixieren.
Die Tonerzeugung mit der Trompete funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie bei einer richtigen Trompete und erfordert etwas Übung. Probiere es mit oder ohne das Stückchen Strohhalm und mit unterschiedlichen Lippenstellungen. Einfaches Pusten reicht nicht aus, die Lippen müssen mit kleiner Öffnung zusammengepresst werden. Vielleicht kannst du auch ohne Instrument mit den Lippen “tröten”? Dann wird dir das Trompetenspiel im Nu gelingen!
Weitere DIY-Musikinstrumente und andere Upcycling-Ideen für Kinder gibt es auch in unseren Büchern:
Hast du bereits Erfahrung im Musikinstrumente-Basteln? Dann freuen wir uns auf deine Ideen in einem Kommentar!
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Vielen dank für diese wunderbaren Ideen! Gestern erst mit den Enkeln die TRompete gebastelt. Wir haben noch die Materialien gekauft und dann ging der Spaß schon los.
Die Kinder haben getrötet was das Zeug hält.
Viele Grüße von Franziska Heiterberg aus Lüneburg.
Hallo Sylvia,
Diese Ideen sind einfach super. Zuhause hatten wir schon ein privatkonzert, es war mega. Außerdem haben sich meine 4 Kinder sehr gefreut, als die kleinen sie die instrumente mit mir nachgebaut haben. Früher habe ich das auch in meiner Freizeit gebaut. Ich finde es gut das sie die Traditionen weiter führen und die Kinder ihren Spaß haben.
Liebe Grüße Sybille Müllerberg
Das ist ja eine richtig Tolle Idee liebe Sylvia so etwas schönes wird in der heutigen Jugend ja gar nicht mehr wertgeschätzt eine richtig tolle Idee ich habe es mit meiner kleinen Tochter nachgebaut, sie findet das richtig toll.
Ich wünsche dir noch eine schönen Tag
Liebe Grüße Mariane
Ps. Bitte weiter solche tollem Ideen und Beiträge
ach wie schön! Wird das endlich wiederentdeckt! Damit bin ich noch groß geworden! ich werde jetzt 61 Jahre alt. Das war damals gang und gäbe…. und auch wir haben mit unseren Kindern aus Abfällen Musikinstrumente gebastelt. Ich freu mich gerade so doll, das so etwas wohl endlich wieder entdeckt wird und nicht immer nur gekauft wird.
Wie lang muss man die Trommelhaut trocken lassen bevor die nächst Schicht drüber machen kann?
Danke im vorraus
Hallo Jacqueline, das hängt davon ab, wieviel Feuchtigkeit der Kleister enthält. Es sollte sich maximal noch ganz leicht feucht anfühlen. Liebe Grüße Sylvia
Super Tipps! Vielen Dank!
Noch ein Tipp aus dem Kindergarten: Rassel aus alter Glühbirne.
Klingt gefährlich, ist aber nicht gefährlicher als das Regenrohr!
Eine alte defekte Glühbirne mit mehreren Lagen buntem Seidenpapier bekleben, und gut durchtrocknen lassen. Anschließend sn der Fassung greifen und die Birne auf eine glatte feste Unterlage schlagen. Die Birne zerbricht, während die Scherben aber dank der Papierlagen nicht rausfallen, dafür aber wunderbar rasseln.
Alternativ lassen sich natürlich auch Luftballons mit Papier bekleben -> Pappmache und bunt anmalen. Nach dem Trocknen den Schnörpel vom Ballon abschneiden, Erbsen, Linsen oder Res einfüllen und die Öffnung verschließen. Voila!
Hallo Sylvia, danke für deine Ergänzung. Allerdings werden normale Glühbirnen von früher rar. Die heutigen Glühbirnen sollte man eher nicht als Rassel nehmen, denn dort ist giftiges Quecksilber enthalten. Ganz liebe Grüße!
Na Energiesparlampen betrachte ich nicht als Glühbirnen… :-)
ERGÄNZUNG:
2. Kastagnette aus Pappe und … Walnussschalen!
Hat meine Tochter im Kiga gebastelt und bis heute im Schrank ;-)
Die Idee mit dem Strohhalm am Schlauch ist nett, aber dann ist es von der Tonerzeugung eher eine Oboe, keine Trompete. Einfach direkt mit den Lippen am Schlauch ansetzen funktioniert auch super oder noch einen winzigen Trichter reinstecken, dann hat man auch eine Art Mundstück.
Sehr schöne Ideen dabei. Schöne Grüße, Frank Jones
Mr. Jones – Bock auf Mukke!
https://trumpetschooljones.wordpress.com/
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Das ist ja eine schöne Mischung an verschiendenen Rasseln (wenn ich das richtig sehe ?), super!
Ja hast Recht Marla, und alles was man zu Hause haben könnte! Ü- EIER Hüllen, leere Dosen, vom Deo die Deckeln…..mit Reis oder Sand befüllt. Voll schnell gemacht, ausser die Frösche, die sind mit Papiermachee bekleistert.
Aus meinen Kindertagen kenne ich noch das Summen auf einem Kamm.
Einen Kamm mit Pergamentpapier bespannen und darauf mit leicht geöffneten Lippen summen.