Stromfresser im Haushalt entlarven und Geld sparen

Stromverbrauch zu hoch? Mit einem Strommessgerät kannst du Stromfresser im Haushalt aufspüren - das spart Geld und ist gut für die Umwelt.

In den letzten 20 Jahren haben sich die Kosten für Haushaltsstrom mehr als verdoppelt. Umso wichtiger ist es, den eigenen Stromverbrauch im Auge zu behalten. Ein Strommessgerät hilft dir dabei, versteckte Stromfresser zu identifizieren, damit du sie bei Bedarf abschalten oder gegen effizientere Geräte austauschen kannst. Aber auch einfache Änderungen in den Gewohnheiten können Strom sparen und den Geldbeutel und gleichzeitig die Umwelt deutlich entlasten. Wie dir das gelingt, erfährst du in diesem Beitrag.

Stromverbrauch ermitteln mit dem Strommessgerät

Ein Strommessgerät kannst du leihen, kaufen oder teilen. Ausführlichere Informationen findest du weiter unten. Damit kannst du den Stromverbrauch eines Gerätes ermitteln:

  1. Das Strommessgerät in die Steckdose stecken.
  2. Das Gerät, dessen Verbrauch gemessen werden soll, – oder auch gleich eine ganze Gerätegruppe (z.B. Home Entertainment) an derselben Steckerleiste – in die Steckdose des Strommessers stecken und einschalten.
  3. Die Uhrzeit notieren und exakt 24 Stunden später den Gesamtverbrauch ablesen.

Das Messgerät zeigt dir nun an, wie hoch der Verbrauch pro Tag in Kilowattstunden (kWh) ist. Wie teuer eine Kilowattstunde Strom ist, kannst du der letzten Stromrechnung entnehmen. Durchschnittlich beträgt der Preis rund 30 Cent pro kWh.

Wiederhole die Prozedur am besten für alle Geräte, Lampen, Netzteile u.ä., um einen möglichst umfassenden Überblick zu erhalten.

Strom sparen: die größten Stromfresser ersetzen

Vor allem große (und alte) Geräte wie Kühlschränke und -truhen, Geschirrspüler, Waschmaschinen und Aquarien brauchen viel Strom. Hier hilft es, sich nach und nach neue Geräte mit der Energieeffizienzklasse A bis A+++ zuzulegen – der womöglich höhere Preis für die Anschaffung lohnt sich, weil für lange Zeit gleichbleibend Strom gespart wird – und das tut nicht nur dem eigenen Geldbeutel gut, sondern auch der Umwelt.

Tipp: Wohin mit den Altgeräten? Hier findest du Tipps, wie man Elektroschrott sinnvoll entsorgen kann.

Auch die Anschaffung von LED-Lampen ist zu empfehlen; der Anschaffungspreis amortisiert sich bereits innerhalb eines Jahres.

Für Hausbesitzer interessant: Eine veraltete Heizungspumpe gehört zu den Geräten, die am meisten Strom verbrauchen. Eine neue Pumpe einzubauen, kann die Stromkosten folglich erheblich verringern.

Tipp: Da Geräte im Standby-Modus ebenfalls Strom verbrauchen, ist es interessant und aufschlussreich, ihren Stromverbrauch auch im ausgeschalteten Zustand zu messen.

Stromverbrauch zu hoch? Mit einem Strommessgerät kannst du Stromfresser im Haushalt aufspüren - das spart Geld und ist gut für die Umwelt.

Alte Geräte vs. neue? Das Für und Wider

Alte Geräte ziehen viel Strom, funktionieren aber ansonsten oft einwandfrei. Neue Geräte verbrauchen weniger Strom, gehen aber nicht selten kurz nach Ablauf der Garantie kaputt. Da kann man sich durchaus die Frage stellen, ob es – gesamtrechnerisch betrachtet – tatsächlich sinnvoll ist, ein altes Gerät durch ein neues zu ersetzen. Denn das bedeutet oft, dass letztendlich mehr Ressourcen für Herstellung, Transport und die fachgerechte Entsorgung nach relativ kurzer Zeit verbraucht werden, als nötig und sinnvoll ist. Vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit, das alte Geräte reparieren zu lassen, oder  ein gebrauchtes Gerät mit geringerem Verbrauch zu wählen.

Gewohnheiten ändern und dadurch Strom sparen

Viele kleine Dinge zusammengenommen können auch im Haushalt große Wirkung entfalten – und mehr Spielraum in der Haushaltskasse lassen. Auch ohne den Austausch großer Geräte lässt sich durch kleine Gewohnheitsänderungen viel Strom sparen:

  • Standby-Geräte wie zum Beispiel der Computer, der Fernseher oder die HiFi-Anlage lassen sich mit einer Steckdosenleiste mit Schalter komplett vom Netz trennen.
  • Das Licht muss nicht in jedem Raum an sein, wenn man sich länger nur in einem aufhält.
  • Die meiste Wäsche wird auch bei 60 °C oder weniger sauber; 90 °C müssen nur selten sein. Oft reicht sogar eine Wäsche bei 30 °C oder sogar eine Kaltwäsche vollkommen aus.
  • Den Kühlschrank regelmäßig abzutauen, hilft ebenfalls dabei, Strom zu sparen.
  • Wenn der Kühl- oder Gefrierschrank selbst kühl steht (zumindest nicht direkt neben dem Herd), dann braucht er weniger Energie, um die Kühltemperatur zu halten.
  • Waschmaschinen und Wäschetrockner verbrauchen dann am wenigsten Energie, wenn die Trommeln voll ausgelastet sind.
  • Wäsche auf dem Ständer zu trocknen, ist immer noch die energieärmste Trockenmethode, die sogar ganzjährig möglich ist (und frischen Duft in die Kleidung zaubert, wenn sie im Freien getrocknet wird).

Ausführliche Tipps zum Strom- und Geldsparen und zum Energiesparen in der Küche erhältst du in gesonderten Beiträgen.

Strommessgerät kaufen, ausleihen oder teilen

Einen Strommesser (auch Energiekostenmessgerät oder Energiekostenmonitor genannt), muss man nicht unbedingt kaufen, sondern kann es sich praktischerweise ausleihen. Wo es eine Verleihstelle in deinem Umkreis gibt, findest du auf dieser Website heraus, wenn du eine Postleitzahl eingibst. Selbst Bibliotheken, die oft zentral gelegen sind, verleihen Strommessgeräte; sie werden in der Ergebnisliste mit aufgeführt. In der Regel beträgt die Ausleihzeit eine Woche. Das reicht auch für längere Testreihen an manchen Geräten. Inzwischen bieten aber auch viele Stromanbieter ein Strommessgerät zum Ausleihen an; es lohnt sich deshalb, auch dort nachzufragen.

Vielleicht ist es aber auch sinnvoll, ein Messgerät zu kaufen (in jedem gut sortierten Elektroladen oder online), das man sich dann mit den Nachbarn teilen kann.

Hast du schon einmal deinen Stromverbrauch gemessen und Erstaunliches festgestellt? Oder hast du Tipps zum Energiesparen? Teile deine Erfahrungen mit uns!

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7 Kommentare

  1. Hallo Leute 😀
    Finde immer wieder geniale Tipps !
    Was absolut genial wäre:
    Könntet Ihr mal einen Beitrag zum Thema “Stromfresser” mit den neuen Engergieeffezienzklassen machen?
    A oder A+ und so weiter kann man
    (und auch 🚺) sich ja nach den neuen Angaben nicht mehr wirklich leisten.
    Was wäre da jetzt so das Optimum ?
    Das wäre ganz super !!!!!!
    Vielen Dank

    Antworten
  2. Sehr gute Idee mit dem Strommesser ! :)

    Antworten
  3. Hi, Fakt ist wirklich, dass neue Geräte so konzipiert sind, dass sie möglichst kurz nach Ablauf der Garantie kaputt gehen. Da lob ich mir meinen Trockner der mit Klasse C zwar mehr Strom verbraucht, aber bei guter Pflege schon 32 Jahre alt wurde! Ich betreibe ein RepairCafé und spreche aus Erfahrung. Schaut einfach mindestens beim Neukauf eines Gerätes ob eine Reparatur möglich ist (sind Schrauben verbaut, oder ist alles verklebt, genietet oder verklippst).
    Übrigens ~90% der Geräte, die beim Elektroschrott landen funktionieren noch !!! Falsche Handhabe, fehlende Reinigung, Umrüstung auf LED bei Lampen, Kabedefekte, Fehlkauf, etc.

    Antworten
  4. Die Webseite http://www.no-e.de/html/ausleihen.php scheint nicht auf der Höhe der Zeit zu sein. Einerseits fehlen dort Anbieter, die seit Jahren Geräte ausleihen, andererseits wird dort unter “Aktuelles” von den Absichten der Ministerpräsidentin H. Kraft berichtet, bekanntlich die abgewählte Vorgängerin von Herrn Laschet.
    Vorsicht mit Weitergabe von Internetlinks.

    Antworten
    • Hallo peti,
      danke, wir haben den Beitrag dahingehend ergänzt. Wenn die Inhalte der Seite auch sehr veraltet sind, wird trotzdem selbst vom Umweltbundesamt noch darauf verwiesen.
      Lieben Gruß
      Heike

  5. Joachim Hessler

    gibt es bei uns in der Stadtbibliothek kostenlos zu leihen. Auch gute erfahrungen haben im Langzeit mit dem

    Inspector II gemacht der Hängt bei uns an der Waschmaschine + Trockner . Ist allerdings ohne Batteriepuffer. Wer es richtig Hightech mag sollte mal bei AVM schauen da gibt es einen Schaltaktor über DECt funktioniert bei uns vom Dach bis in den Keller

    Antworten
    • Eine echte Information für alle in “bei uns Lebenden” wäre sicher zu wissen, wo denn wohl ” bei uns in der Stadtbücherei” geografisch zuzuordnen sein könnte ? Dass Stadtbücherei Ausleiher sind, entnehmen Lesende bereits dem Artikel der smarticularistik.

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