Häkeln gegen Plastikmüll: so einfach häkelst du einen Spüllappen

Spültücher zu häkeln, ist überhaupt nicht schwer! Mit diesen kreativen, schnell gehäkelten Spüllappen aus Baumwolle vermeidest du Plastikmüll und Mikroplastik.

Spültücher häkeln? Ja! Selbst gehäkelte Spültücher aus Baumwolle haben viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Küchenlappen aus Kunstfaser: Sie geben kein Mikroplastik ans Wasser ab und sind nicht in Plastik verpackt. Da man die Baumwolllappen auch bei höheren Temperaturen waschen kann, sind sie hygienischer und vielfach wiederverwendbar.

Außerdem freuen sich auch noch Freunde und Verwandte über die praktischen Reinigungslappen als Geschenk. Wenn du dir im Herbst gemütlich die Zeit mit Häkeln vertreiben möchtest, versprechen die Spüllappen ein schnelles Erfolgserlebnis, denn sie sind in kürzester Zeit fertig und auch bestens für Anfänger geeignet. Wie du Spültücher mit einem Rippenmuster ganz einfach selber häkelst, erfährst du in diesem Beitrag.

Spültücher häkeln: so geht’s

Du brauchst für diese gerippten Spüllappen keine komplizierten Stiche häkeln zu können: Wenn du weißt, wie Luftmaschen und feste Maschen gehäkelt werden, bist du bestens vorbereitet. Falls du noch nie gehäkelt hast oder vergessen hast, wie das geht, findest du in einem gesonderten Beitrag die Anleitung für Luftmaschen und feste Maschen.

Für einen Spüllappen brauchst du:

  • 1 Knäuel Baumwollgarn (gibt’s im Wollladen oder online)
  • Häkelnadel, die in der Stärke zum Garn passt (aus der Kurzwarenabteilung oder dem Wollladen und online zu beziehen)
  • Lineal oder Zentimetermaß
  • dicke Stopfnadel
  • Schere

Tipp: Hier ein Beispiel für den Garnverbrauch: Ich habe Baumwollgarn (50 Gramm, 115 Meter Lauflänge) der Stärke 3-4 doppelt genommen und mit einer Nadel Stärke 5 verhäkelt. Bei Abmessungen von 15 mal 20 Zentimetern für den Spüllappen hatte ich noch 17 Gramm Garn übrig. Das ist genug, um den Lappen wahlweise noch länger zu häkeln oder den Rest für die Hälfte eines weiteren Spüllappens zu verwenden.

Und so häkelst du den Spüllappen:

1. Luftmaschen häkeln, bis die gewünschte Kantenlänge des Spültuchs erreicht ist. Ich habe mich für eine Kantenlänge von 15 Zentimetern entschieden und häkele mit meinem Garn (Nadelstärke 5) 25 Luftmaschen.

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2. Eine Wendeluftmasche häkeln. In der zweiten Reihe nur feste Maschen häkeln.

3. Eine Wendeluftmasche häkeln, gehäkelten Streifen wenden.

4. Für das Rippenmuster feste Maschen häkeln, dabei aber statt durch beide Fäden der Vorreihenmasche nur durch den hinteren Faden stechen.

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5. So werden nun alle festen Maschen in den Hin- und Rückreihen gehäkelt. Es entsteht ein waagerechtes Rippenmuster.

6. Häkelstück in der gewünschten Höhe beenden: den Faden abschneiden, durch die letzte Masche ziehen, festziehen und vernähen.

Fertig ist dein selbst gehäkeltes Spültuch! Es empfiehlt sich, das Tuch vor der ersten Benutzung einmal durchzuwaschen, damit herstellungsbedingte Zusätze und Fusseln aus dem Garn entfernt werden.

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Tipp: Als Ergänzung zu deinem neuen Spüllappen kannst du aus Stoffresten noch einen plastikfreien Spülschwamm selber nähen.

Tipps zu selbst gehäkelten Spültüchern

Für Spüllappen hat ein Rippenmuster den Vorteil, dass es beim Spülen gewisse “Rubbelfähigkeiten” aufweist, die ein Spüllappen mit normal gehäkelten festen Maschen nicht bieten würde. Mit der beschriebenen Methode ist das Rippenmuster besonders einfach zu häkeln.

Ob man lieber dickes oder dünnes Baumwollgarn verwendet, hat vornehmlich damit zu tun, wieviel Geduld man hat: Dünnes Garn macht zwar zunächst mehr Arbeit beim Häkeln, dafür wird das Tuch dann auch dünner und  trocknet nach dem Spülen schneller. Mit dickem Garn oder doppelt/dreifach genommenem Faden ist man schneller fertig, und erhält einen dickeren Lappen, der außerdem griffiger ist.

Es hängt folglich alleine von den eigenen Vorlieben und auch von der zur Verfügung stehenden Zeit ab, für welche Garndicke man sich entscheidet. Als Material für den plastikfreien und auch mal heiß waschbaren Spüllappen ist aber in jedem Fall Baumwolle empfehlenswert.

Spüllappen aus Baumwollgarn sind auch eine hervorragende Möglichkeit, um Reste zu verhäkeln. Und bunte Spültücher machen sich auch als Geschenk ausgesprochen gut.

Tipp: Wenn du keins häkeln möchtest, kannst du auch ein Spültuch stricken.

Mehr Häkelideen für nützliche Alltagsdinge findest du in unserem Buchtipp:

Hast du auch schon einmal Spültücher gehäkelt? Dann freuen wir uns über Tipps in den Kommentaren!

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31 Kommentare

  1. Kennt denn jemand hier ein für gehäkelte oder gestrickte Spültücher geeignetes Baumwollgarn, dass kbA- oder GOTS- oder IVN_BEST-zertifiziert ist und nach Herstellerangaben bei 60 Grad Celsius in der Waschmaschine gewaschen werden kann?
    Danke für Eure Hinweise.
    Viele Grüße
    Carmen

    • Ich hab dieses für Topflappen und Spülschwämme gekauft. https://hobbii.de/rainbow-organic-8-4-baumwolle
      Hab allerdings das 8/8 gekauft, da steht die GOTS-Zertifizierung nicht drin, aber es ist das gleiche Garn. Die Farben sind toll, es liegt gut auf der Nadel und es ist sogar gerade im Angebot ;)
      Falls du im Raum Köln wohnst, ich hätte noch was abzugeben.
      Viele Grüße Anna

    • Danke, für den Tipp, liebe Anna,
      aber auch bei diesen Garnen empfiehlt der Hersteller nur eine Wäsche bei 40 Grad Celsius.
      Nach langer Suche im Internet habe ich ein einziges Garn aus 100 % Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau gefunden, das nach Herstellerangaben bei 60 Grad Celsius gewaschen werden kann: Baby Cotton von Lang Yarns.

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Die Herstellerangaben zur Temperatur sind bei Spüllappen nicht von Bedeutung, weil es bei den Lappen egal ist, wenn sie bei hoher Temperatur verfilzen oder etwas von ihrer Form verlieren, anders als bei gestrickter Kleidung.
      Liebe Grüße

    • Ich hab die Lappen schon bei 60 Grad gewaschen, war kein Problem :)

  2. Ich habe schon vor Jahren welche aus Topflappengarn (=100% Baumwolle) gestrickt. Sehen viel netter aus als Kunststofflappen und putzen gut.
    Aber: Sie trocknen schlecht und stinken wie Hölle. Obwohl ich sie bei 60° gewaschen habe. Und häkeln macht das Werk nochmal 30% dicker, trocknet also noch schlechter.

    • Hallo Petra,
      ja, es kommt sicher immer darauf an, welche Möglichkeiten man hat, die Lappen zwischendurch trocknen zu lassen. Ich habe zu Hause meistens Durchzug, aber das ist ja nicht immer möglich, z.B. im Winter; da hänge ich meinen Lappen über die Heizung. So bleibt es nach wie vor jeder Person selbst überlassen zu entscheiden, ob diese Alternative für die eigene Umgebung möglich und sinnvoll ist.
      Lieben Gruß
      Heike

    • Koche den stinkenden Lappen einfach in Natronlauge aus. Das nimmt den Geruch weg und desinfiziert. Liebe Grüße

  3. Plastikfrei2000

    Danke für den Trick mit dem Rippenmuster! Werde ich gleich ausprobieren!
    Den negativen Kommentar hier kann ich nicht nachvollziehen… ist doch super, umweltfreundliche Utensilien aus Garnresten herzustellen! Und wer nicht will, muss ja nicht. Ich liebe es zu häkeln, da kommt mir so ein Tipp gerade recht!
    Übrigens verwende ich alte Waschlappen auch zum Spülen, wenn man sie ineinander faltet haben sie die perfekte größe. Es wird aber zu dick für feines wie weingläser und ist zu sanft für verkrustungen.

    • Hallo Plastikfrei2000,
      danke für den Tipp mit den ausgedienten Waschlappen!
      Und weiter viel Spaß noch beim Häkeln!
      Lieben Gruß
      Heike

  4. hilde die wilde

    naja. wer nichts zu tun hat häkelt halt spüllappen. meine oma hat alte kleidung, die nicht mehr zu flicken war, in vierecke geschnitten und als spül und putzlappen weiterverwendet. dazu brauchte sie dann noch nicht mal neues garn kaufen und stricken.
    wer wirklich was zum rubbeln stricken oder häkeln will sollte wenigstens paketschnur nehmen, dann hat die sache zumindest einen sinn. bitte aber nicht die aus plastik kaufen.
    oder, noch besser, schon vorhandene kartoffel oder zwiebelnetze zum stricken verwenden.
    smartikular soll eigentlich nicht in erster linie schön aussehen, sondern müll vermeiden und umwelt schonen, oder? irgendwie vermisse ich das immer öfter hier

    • was genau ist daran verkehrt, das nützliche mit dem schönen zu verbinden? ich stricke die meisten meiner pullover selbst, meistens aus baumwolle, und da bleiben immer mal ein, zwei knäuel übrig, die ich sehr gut für gehäkelte oder gestrickte spüllappen verwenden kann. was also könnte mich davon abhalten, zur entspannung das zu tun, woran ich spaß habe, und dabei noch mikroplastik zu vermeiden? nichts! :D
      die geschmäcker und vorlieben sind eben sehr verschieden und das ist auch gut so.

  5. Danke, liebe Sandra Horn. Ich werds machen

  6. Dorothea Kusche

    Meine Freundin und ich , wir haben uns gegenseitig schon einige Spültücher gegenseitig geschenkt. Ich hätte gerne eine Udee für so etwas ähnliches wie Topfkratzer. Gibt’s da was? Smarticular ist top.

  7. Alexandra Joos

    Das mache ich schon lange nur ich stricke sie! Sogar mein Mann ist begeistert ! Wir benutzen sie seit ca.4 Jahren ! Und da ich sehr gerne Handarbeit mache und wir sehr scharfe Messer haben kommen öfters neue dazu. Hihi

  8. ich habe festgestellt, dass die gestrickte Version sich besser eignet. Hin- und Rückreihen rechts gestrickt ergeben das beste Ergebnis für einen Spüllappen. Die gehäkelte Variante benimmt sich anders und taugt mir persönlich nicht so gut. Aber wie auch immer, seit dem ersten Versuch gibt es nur noch solche Lappen bei uns. Die gekauften sind nicht ansatzweise so gut.

  9. Ich häkle mit Hanfgarn (zwar nicht ganz einfach, das auf der Nadel zu häkeln, geht aber) und Nähe dann noch ein Leinenstück (derzeit sind die Stoffreste von einem alten Tischläufer) drauf. Somit habe ich wie beim Topfkratzer eine kratzige und eine normale Seite :-)

  10. Mit der Häkelnadel feste Maschen stricken dürfte sich als etwas schwierig erweisen.

    • Hallo Lily,
      danke für deine Aufmerksamkeit; das wäre in der Tat schwierig. ;)
      Wir haben’s angepasst.
      Lieben Gruß
      Heike

  11. Hallo!

    Möchte die Idee gern umsetzen. Bei wie viel Grad kann ich die Tücher dann waschen? LG

    • Hallo Moni,
      auf der Banderole des Baumwollgarns steht geschrieben, wie heiß das Gehäkelte gewaschen werden kann. 40 °C sind gängig, es gibt aber auch Garn, das eine heißere Wäsche verträgt. Baumwolle ist generell bis 90 °C waschbar. Das Einzige, was passieren kann, ist, dass das gute Stück ein wenig einläuft, das Garn rauer wird und die Farben verblassen, was die Funktionstüchtigkeit des Spültuchs aber nicht im Geringsten beeinträchtigt.
      Da jedes Garn anders ist, bietet es sich an, das zunächst zu testen.
      Lieben Gruß und viel Spaß!
      Heike

    • Alexandra Joos

      Ach ja und als Ersatz für den „gelb grünen“ Putzschwamm nehme ich entweder die babbel Wolle oder Paket Schnur beides klasse! Lg und viel Spaß beim nachmachen 🙋‍♀️

    • Alexandra Joos

      Ich wasche wenn ich Baumwolle nehme mit 60° Lg Alexandra

  12. Man kann, statt Baumwollgarn zu kaufen (wieder Konsum), auch alte Spannbetttücher zerschneiden: Spanngummi sauber abschneiden und entlang dieser Kante immer im Kreis herum schneiden, ca.1-1,5 cm breit, bis man in der Mitte oder an der abgenutzten Stelle ankommt.

    • Hallo Mika,
      ja, das ist auch eine super Idee. Danke für die Ergänzung!
      Lieben Gruß
      Heike

  13. Ich mache das schon seit Jahren. Nicht nur Spüllappen, auch Waschlappen sowie Gesichtsreinigungspads und Seifensäckchen. Ich kaufe schon lange keine Bodentücher mehr. Auch die werden gehäkelt. Und alles ist mindestens genau so lange haltbar wie gekaufte Kunststoffteile. Es gibt viele viele Wege der Umwelt zu helfen.

    • Hallo Cairean,
      die Idee mit dem Bodentuch ist interessant; danke für die Ergänzung!
      Lieben Gruß
      Heike

  14. Vielen Dank für den Rippenmuster-Tipp, das werde ich beim nächsten Lappen gleich ausprobieren.
    Bisher habe ich meine Lappen mit „normalen“ festen Maschen gehäkelt und mittlerweile benutze ich sie fast ausschließlich. Eine tolle, plastikfreie Alternative und die Finger sind abends vorm Fernseher beschäftigt

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