
Sauerteig füttern: So einfach lässt sich dein Anstellgut auffrischen und vermehren
Selbst gebackenes Brot ist ein ganz besonderer Genuss und, wenn es mit Sauerteig gebacken wird, auch noch bekömmlicher als industrielle Backwaren. Damit das natürliche Backtriebmittel immer wieder seine volle Kraft entfalten kann, muss es allerdings regelmäßig aufgefrischt werden.
In diesem Beitrag erfährst du, wie oft und auf welche Weise du deinen Sauerteig füttern kannst, um über viele Monate und Jahre mit ihm zu backen.
Sauerteig füttern – so geht’s!
Wer einmal weiß, wie es geht, entwickelt schnell eine Routine, um das Anstellgut (also den aufbewahrten Sauerteig) aufzufrischen. Als Richtwert empfiehlt es sich, Sauerteig einmal pro Woche zu füttern. Er kommt aber auch problemlos – etwa in der Urlaubszeit – zwei bis drei Wochen ohne Auffrischung aus, muss dann aber eventuell mehrmals hintereinander gefüttert werden, um wieder die gewohnte Triebstärke zu entfalten.
Um deinen Sauerteig zu füttern, benötigst du lediglich folgende Zutaten:
- 5-10 g Anstellgut
- 50 g Mehl (am besten die gleiche Sorte, die bisher verwendet wurde)
- 50 g Leitungswasser
Falls du eine größere Menge aufgefrischten Sauerteig benötigst, nimm einfach entsprechend mehr Anstellgut, Mehl und Wasser.
Der übrige, nicht aufgefrischte Sauerteig hat einen großen Teil seiner Triebkraft eingebüßt und wird am besten zeitnah verbacken. Gib dann ggf. etwas Hefe hinzu, damit das Backwerk trotzdem wie gewohnt aufgeht.
Wenn Sauerteig für längere Zeit nicht aufgefrischt wird, setzt sich an der Oberfläche häufig eine Flüssigkeit ab. Sie wird unter Bäckern auch Fusel genannt und vor dem Auffrischen einfach abgegossen. Manchmal bildet sich stattdessen eine Kruste, die du am besten beiseite schiebst, um etwas vom flüssigen Sauerteig darunter abzunehmen, um ihn zu füttern.
Das eigentliche Auffrischen ist mit wenigen Handgriffen erledigt:
- Sauerteig, Mehl und Wasser in ein Gefäß geben (zum Beispiel ein sauberes Schraubglas).
- Alle Zutaten gründlich miteinander verrühren.
- Den frisch gefütterten Sauerteig für einige Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen, bis er sich deutlich vergrößert hat und von feinen Bläschen durchzogen ist.
- Den aufgefrischten Sauerteig gleich verbacken oder bis zum nächsten Back- bzw. Auffrischtag (in etwa einer Woche) im Kühlschrank aufbewahren.
Wenn du nach dem Auffrischen am liebsten gleich losbacken möchtest, sind unsere Rezepte für Sauerteigbrot, helle Sauerteigbrötchen und aromatische Roggenbrötchen bestimmt interessant für dich. Sogar für luftige vegane Waffeln lässt sich das Triebmittel verwenden.
Tipp: Auch Hefe lässt sich leicht selber machen: Hier findest du eine Anleitung, um wilde Hefe (Hefewasser) herzustellen.
Mehr Back- und Kochrezepte sowie zahlreiche Grundlagenfür die (zufällig) vegane Küche findest du auch in unseren Büchern
Wie sorgst du dafür, dass dein Sauerteig lange lebt und triebstark bleibt? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen und Tipps in einem Kommentar!