Puderzucker ohne Zucker: Ja, das geht!

Puderzucker ohne Zucker? Das klingt fast so absurd wie Kartoffelpuffer ohne Kartoffeln. Fehlt da nicht die wichtigste Zutat? Überraschenderweise funktioniert es tatsächlich – und du wirst kaum einen Unterschied schmecken. Aber die Zuckeralternativen sind nicht unbedingt für jeden zu empfehlen.
Puderzucker ist auf Kaiserschmarrn, Kuchen und Keksen kaum wegzudenken – er sieht nicht nur hübsch aus, sondern verstärkt auch den Geschmack. Doch wenn wir zu viel davon streuen, kann das unseren Körper schaden: Übergewicht, Diabetes oder Karies sind die mögliche Folge.
Immer mehr Menschen suchen nach Alternativen ohne solchen Nebenwirkungen, besonders bei Low-Carb-Ernährung, Diäten oder für eine allgemein gesündere Lebensweise.
Warum zuckerfreier Puderzucker?
Puderzucker ohne Zucker enthält deutlich weniger oder gar keine Kalorien und beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht. Zudem fördern die vorgestellten Zuckeralternativen nicht die Kariesbildung – Xylit wirkt sogar positiv auf die Zahngesundheit.
Es gibt aber auch Nachteile. So sind die Zuckerersatzstoffe deutlich teurer als herkömmlicher Zucker. Sie können in großen Mengen abführend wirken. Zu Erythrit und Xylith gibt es Studien, die zeigen, dass sie das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung erhöhen können – besonders bei Vorerkrankungen.
Tipp: Egal ob Original oder ohne Zucker, du kannst Puderzucker leicht selber machen.
Welche Puderzucker-Alternativen gibt es?
Es gibt mehrere Wege, um Puderzucker ohne raffinierten Zucker selbst herzustellen. Grundidee ist dabei immer dieselbe: Ein Süßstoff wird so fein gemahlen, dass er die Konsistenz von Puderzucker hat. Welche Alternative am besten passt, hängt vom persönlichen Geschmack ab – ein bisschen Ausprobieren lohnt sich!
Kann man Puderzucker strecken?
Damit der Puderzucker rieselfähig bleibt, gib etwas Stärke hinzu. So bleibt deine Puderzuckermischung schön locker und verklumpt nicht.
Du kannst den Puderzucker strecken und bis zu 50 % der Masse durch Stärke ersetzen – so isst du zuckerreduziert und schonst deinen Geldbeutel. Mehr Stärke ist jedoch nicht ratsam, da das Endprodukt sonst leicht mehlig schmeckt.
1. Erythrit als zuckerfreier Puderzucker
Erythrit ist ein kalorienfreier Zuckeralkohol, der sich hervorragend als Zuckeralternative eignet. Er hat 70 % der Süßkraft von normalem Zucker und beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht. Um Erythrit-Puderzucker herzustellen, brauchst du nur eine leistungsstarke Küchenmaschine oder einen Mixer. Einfach das Erythrit hineingeben und für ein paar Sekunden auf höchster Stufe mixen, bis es die gewünschte Pulverform erreicht hat. Alternativ kannst du ein fertiges Produkt wie Puderxucker erwerben.
2. Puderzucker ohne Zucker mit Xylit (Birkenzucker)
Xylit hat eine ähnliche Süßkraft wie Zucker, ist aber zahnfreundlich und hat etwa 40 % weniger Kalorien. Ursprünglich wird es aus der Birke gewonnen – daher der Name Birkenzucker. Doch im Handel findet man meist die günstigere Variante, die aus Mais oder anderen Gemüsesorten hergestellt wird. Auch Xylit kannst du ganz einfach zu feinem Puderzucker mahlen. Einziger Nachteil: Bei größeren Mengen kann der Zuckerersatz abführend wirken, deshalb solltest du es in Maßen verwenden. Auch hier gibt es bereits gemahlene Alternativen.
Hinweis: Xylitol ist extrem giftig für Hunde. Schon geringe Mengen von 0,1 g pro kg Körpergewicht können tödlich sein.
3. Stevia als Zusatz zum zuckerfreien Puderzucker
Stevia ist eine natürliche Süße, die aus der Steviapflanze gewonnen wird und keinerlei Kalorien enthält. Da Stevia viel süßer ist als Zucker, brauchst du nur eine kleine Menge. Für Puderzucker ohne Zucker kannst du Steviapulver zusammen mit Erythrit verwenden, das bereits fein gemahlen erhältlich ist. Die Süße ist dann so ähnlich wie bei herkömmlichen Zucker.
Die EU-Lebensmittelbehörde Efsa empfiehlt, eine tägliche Dosis von 4 mg pro Kilogramm Körpergewicht nicht zu überschreiten, da es sonst abführend wirkt.
4. Kokosblütenzucker als natürliche Alternative
Kokosblütenzucker ist eine weniger raffinierte Zuckeralternative, die einen leicht karamelligen Geschmack hat. Er enthält ähnliche viele Kalorien wie normaler Zucker, aber lässt den Blutzuckerspiegel angeblich langsamer ansteigen. Zuverlässige Studien dahingehend gibt es jedoch nicht. Karies wird durch diese Zuckeralternative gefördert.
Auch Kokosblütenzucker kannst du zu Puderzucker verarbeiten, indem du ihn in einem Mixer fein mahlst. Das Ergebnis sollte genau wie herkömmlicher Zucker nur in Maßen genossen werden.
Welche Variante ist am besten geeignet?
Wie du siehst, gibt es viele Möglichkeiten, deine Speisen süßer zu machen, mit ganz eigenen Vor- und Nachteilen. Welche Variante die richtige für dich ist, hängt von deinen Vorlieben und Bedürfnissen ab – probiere es einfach aus!
Rezepte für Puderzucker
Puderzucker eignet sich insbesondere für Rezepte, in denen eine feine Textur und/oder ein schnelles Auflösen des Zuckers erwünscht ist – zum Beispiel in:
- Selbst gemachtem Kakaopulver
- Selbst gemachtem Puddingpulver
- Selbst gemachten Glückskeksen
- Einem unsichtbaren Apfelkuchen
Mehr Rezepte, die viele Fertig- und Spezialprodukte überflüssig machen, findest du in unseren Büchern:
Weitere Tipps für die nachhaltige Küche und andere inspirierende Ideen:
- So kannst du Ingwer fermentieren und kostbare Inhaltsstoffe bewahren
- Fertigmischungen selber machen in Pulverform: Soße, Pudding & Co. auf Vorrat
- Lebkuchengewürz selber machen – zum Backen und Verschenken
- Ingwerwickel: Verspannungen lösen mit wohltuender Wärme
Welcher Puderzuckerersatz hat dir am besten geschmeckt? Schreibe das in die Kommentare, damit auch andere von deinen Erfahrungen lernen können.
Unser Hund hat ein Stück Kuchen, mit Birkenzucker gebacken, geklaut und ist dann nach 3 Tagen gestorben, seine Leber wurde dadurch zerstört, die Leberwerte konnten nicht mehr gemessen werden. Bitte teilen Sie dies den Lesern mit. Das ist sehr wichtig.
Vielen herzlichen Dank
Liebe Grüße Anna
Sehr sehr traurig deine Nachricht….. alle Hundebesitzer müssen unbedingt das Gebäck verstecken u etwas extra mit normalem Zucker für ihre treuen Lieblinge backen
Das tut mir sehr leid zu hören Anna. Wir haben den Hinweis bereits im Text. Damit das nicht nochmal passiert. Danke für deinen Kommentar.
Dank für alle guten Hinweise. Ich suchte bislang erfolglos nach einem Rezept für ein hefefreies Sauerteigbrot eigener Kultur. Kan da geholfen werden?? Der Horst in den Tropen!
Hallo Horst, ich backe regelmäßig dieses Baguette ausschließlich mit Sauerteig https://www.smarticular.net/sauerteig-baguette-rezept-ohne-hefe/. Schöne Grüße in die Tropen Sylvia
Ich backe sehr viel mit Erythrit und da er etwas kalt im Nachgeschmack ist, mische ich immer echten Zucker dazu. 80 % Erythrit 20 % Zucker. Bei Schneehauben für Kuchen nutzte ich ihn nie, da er nicht bräunt, also kontraproduktiv ist. Zu Puderzucker mahle ich ihn schon lange, da der gekaufte unverschämt teuer ist. Generell sollte er zum Backen immer als Puderzucker verwendet werden, verhindert die Kristallisation, was keiner im Kuchen haben will. In meinen morgendlichen frisch gemahlenen Kaffee kommt mir nur dunkler Mauiso Feuchtrohrzucker. Den Xylit vertage ich nicht mal in kleinsten Mengen. Die Menschen sind halt verschieden.
Hallo Lotte, danke für deine Tipps! Viele Grüße, Eva
“Xucker” ist der Handelsname für das Xylitprodukt der berliner Firma “Xucker”. Inzwischen gibt es von der Firma auch eine “Streusüsse” aus Erytrith. Die heisst jedoch Streusüsse. “Xucker” ist hier immer gleichzusetzen mit Xylit.
Hallo Immodestia, also ich habe einen Puderxucker aus Erythrit gefunden (der Xucker heißt) von dieser Firma. Aber da ist natürlich eine Verwechslungsgefahr mit Xylit gegeben.
Ist dann halt kein Zucker sondern anderes Süßingsmittel
So wie es dasteht: es geht um Alternativen zu Zucker 💚
Liebe Grüße
Dankeschön, leider ist in Süßstoff viel Laktose drin, die ich nicht vertrage. Lasse den Puderzucker einfach weg.
Vielen Dank, den Hinweis nehme ich noch gerne mit auf! Liebe Grüße, Eva
Achtung für alle Hundebesitzer: Alle zuckerersatzstoffe sind auch in Mini Dosierung hochgradig giftig für Hunde. Selbst wenn sie nur von der Hand absegnen.